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Saarkonjunktur weiterhin robust

Aber Geschäftslage und Erwartungen erneut eingetrübt

24.09.2012

Die Konjunktur an der Saar bleibt trotz der Eintrübung des weltwirtschaftlichen Umfeldes weiterhin robust. Die Saarwirtschaft wird im Herbst und Winter aber kaum noch wachsen. Das zeigen die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu ihren Aussichten für die kommenden sechs Monate. Die Betriebe beurteilen ihre derzeitige Lage zwar nicht mehr ganz so positiv wie im August – der IHK-Lageindikator ist um 2,5 Punkte auf nun 25,3 Zähler gefallen. Allerdings schätzen immer noch gut 85 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Etwas eingetrübt haben sich auch die Aussichten für die kommenden Monate. Der IHK-Erwartungsindikator ist um 2 Punkte auf minus 1,4 gesunken. Er liegt damit erstmals seit dem vergangenen November wieder im negativen Bereich. „Insgesamt heißt das: Die Konjunktur befindet sich aktuell in einer Stockungsphase, von der wir nicht wissen, wie lange sie noch anhält. Unsicher ist insbesondere die weitere Entwicklung im Auslandsgeschäft. Hier sorgt die Rezession in den Euro-Südländern zum Teil für spürbare Einbußen, die durch weiter wachsende Exporte in die Schwellenländer kaum noch ausgeglichen werden können. Im Inlandsgeschäft geht es aber zumeist noch aufwärts. Hoffnung macht, dass sich die Finanzmärkte nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM und dem angekündigten Ankaufprogramm von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank inzwischen wieder erkennbar stabilisieren. Weitere überzeugende Schritte wie etwa ein europäischer Schuldentilgungspakt müssen jetzt folgen. Dann kann die Konjunkturampel bald wieder auf grün springen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für 2012 weiterhin ein Saarwachstum in der Spanne zwischen 0,5 und 1 Prozent.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Ergebnisse der September-Umfrage der IHK, an der sich 300 Unternehmen mit rund 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und nur 14 Prozent mit schlecht. Während die Unternehmen im Handel und Dienstleistungssektor durchweg überwiegend gute Geschäfte melden, trifft das in der Industrie nur für die eher binnenorientierten Branchen zu - etwa den Stahlbau, das Druckgewerbe oder die Elektroindustrie. In den strukturprägenden und exportorientierten Branchen – Fahrzeugbau, Stahlindustrie, Maschinenbau – hat dagegen die Schulden– und Eurokrise inzwischen deutliche Bremsspuren hinterlassen. Im Baubereich steht dem robusten Gewerbe- und Wohnungsbau weiterhin der schwache Tiefbau gegenüber.

Trübe Aussichten in der Industrie

In den kommenden Monaten dürfte sich die Saarwirtschaft weiter in einem eher schwierigen Fahrwasser bewegen. Das signalisieren die Geschäftserwartungen der Unternehmen: 11 Prozent rechnen mit besseren, 76 Prozent mit gleich bleibenden und 13 Prozent mit schlechteren Geschäften. Vor allem in der Industrie haben sich die Aussichten auf die kommenden Monate weiter eingetrübt. Hier erwarten nur noch 5 Prozent bessere, aber bereits 18 Prozent schlechtere Geschäfte. Giersch: „Die Saarindustrie hat ihre Geschäftserwartungen auch deshalb zurückgenommen, weil sich die deutschen Unternehmen insgesamt beim Kauf neuer Maschinen und Produktionsanlagen zurückhalten. Sofern - wie erhofft - das Vertrauen in Europa weiter wächst, dürften aber auch die Investitionen in Deutschland wieder anziehen.“

Auf dem Arbeitsmarkt steht die schwächelnde Konjunktur einer weiteren Erholung im Wege. Im Winterhalbjahr ist deshalb mit einer leichten Zunahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Eine grundsätzliche Trendwende zum Schlechteren ist aber nicht zu befürchten. Giersch: „Der demographische Wandel sorgt dafür, dass die Beschäftigung heute auch in Zeiten schwachen Wachstums auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleibt.“