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Saarkonjunktur noch bemerkenswert robust

Aber erste Anzeichen für nachlassende Dynamik in den nächsten Monaten

26.03.2008

Die Konjunktur an der Saar ist angesichts des schwierigeren Umfeldes derzeit bemerkenswert robust. Der IHK-Lageindikator ist nochmals leicht – um 0,2 Prozentpunkte – gestiegen und bewegt sich weiterhin in der Nähe seines Rekordstandes vom Juni 2007. Ausschlaggebend dafür ist das nach wie vor lebhafte Auslandsgeschäft: Steigende Umsätze in den Wachstumsregionen Asiens, in Osteuropa und in den Ölförderländern gleichen dabei Schwächetendenzen in den USA mehr als aus. In den kommenden Monaten wird die Saarkonjunktur allerdings an Dynamik verlieren. Darauf deutet der IHK-Erwartungsindikator hin, der um zwei Punkte gefallen ist und jetzt knapp unter der Nulllinie liegt. „Der starke Euro, der hohe Ölpreis, die rezessive Entwicklung in den USA und die anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten werden beim Wachstum Bremsspuren hinterlassen. Hinzu kommt der starke Einschnitt im Saarbergbau, der negativ auf die Kohlekraftwerke und die Bergbauzulieferer abstrahlen wird. Die Saarwirtschaft bleibt jedoch weiter auf Wachstumskurs. Wir rechnen für Saar und Bund mit einer Jahresrate von rund 1,5 Prozent, nachdem wir zu Beginn des Jahres noch ein Wachstum um knapp zwei Prozent für möglich gehalten hatten.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Märzumfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 45 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit „gut“, 47 Prozent mit „befriedigend“ und acht Prozent mit „schlecht“. Hauptkonjunkturstütze ist weiterhin die Industrie. Gute Geschäfte melden vor allem die exportorientierten Branchen wie die Stahlindustrie, der Maschinenbau, der Fahrzeugbau, die Gießereien und die Metallindustrie. Eher schleppend laufen dagegen die Geschäfte in der Ernährungsindustrie, im Druckgewerbe, in der Bauwirtschaft sowie bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren. Im Dienstleistungssektor ist das Konjunkturbild gespalten. Während bei den Versicherungen der Boom anhält, lässt er im Handel weiter auf sich warten. Im Verkehrsgewerbe ist die Lage sogar eher unbefriedigend.

Chancen auf weiteren Beschäftigungsaufbau

Die Aussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate signalisieren, dass sich das Wachstum der Saarwirtschaft demnächst etwas abschwächen wird. Insgesamt rechnen zehn Prozent der Betriebe mit besseren, 79 Prozent mit gleich bleibenden und elf Prozent mit schlechteren Geschäften. Gegenüber dem Vormonat hat sich damit der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus Besser- und Schlechtermeldungen) um zwei Punkte auf minus eins verschlechtert. Giersch: „Der Aufschwung geht weiter. Die Konjunkturrisiken sind allerdings gestiegen. Vor allem die Euroaufwertung und der hohe Ölpreis werden die Konjunktur im Frühjahr und Sommer zunehmend belasten. Eine Daumenregel besagt, dass ein Anstieg des Ölpreises um zehn Dollar pro Jahr das Wachstum um 0,2 Prozentpunkte drosselt. Eine Euroaufwertung um zehn Prozent kostet sogar 0,5 Wachstumspunkte.“

Trotz des nachlassenden Wachstums wird der saarländische Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten weiter freundlich tendieren. „Wir rechnen damit“, so Giersch, „dass im Lauf des Jahres – außerhalb des Bergbaus – rund 2.500 Arbeitsplätze zusätzlich entstehen werden. Für qualifizierte Bergleute, die im Saarbergbau nicht mehr benötigt werden, bestehen damit gute Chancen, einen Arbeitsplatz in anderen Branchen der Saarindustrie zu finden.“