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Saarwirtschaft: Der Aufschwung verliert an Kraft

Unternehmen rechnen mit weiterer Abschwächung

26.08.2008

Nach einem guten ersten Halbjahr, in dem vor allem die Industrie deutlich zulegen konnte, kündigt sich jetzt eine Periode deutlich geringeren Wachstums an, die durchaus in eine mehrmonatige Phase der Stagnation münden kann. Der IHK-Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen widerspiegelt, ist im August gegenüber dem Vormonat um vier Punkte auf 29 Zähler gefallen. Er liegt damit aber immer noch über dem vergleichbaren Ifo-Indikator für ganz Deutschland. Für die kommenden Monate rechnen die Unternehmen mit einer weiteren Abschwächung. „Die Konjunkturampeln sind auf gelb gesprungen. Die Saarwirtschaft befindet sich derzeit in einer konjunkturellen Stockungsphase. Der Export hat deutlich an Dynamik eingebüßt, weil neben den USA jetzt auch einige Länder der Eurozone in die Rezession geraten sind. Die Binnennachfrage schwächelt weiter, weil die hohen Energiepreise viel Kaufkraft absorbieren. Die Finanzkrise ist noch längst nicht überwunden. Dennoch bleiben wir aufgrund des starken ersten Halbjahres bei unserer Prognose von zwei Prozent Wachstum für das Gesamtjahr.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die August-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage zwar nicht mehr ganz so gut wie in den Vormonaten. Dennoch ist das Konjunkturklima im Großen und Ganzen noch freundlich: Insgesamt bewerten 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre derzeitige Lage mit „gut“, 49 Prozent mit „befriedigend“ und 11 Prozent mit „schlecht“. Vor allem in der Industrie laufen die Geschäfte noch relativ gut. Hier bewegt sich der Lageindikator mit 40 Punkten nach wie vor auf einem hohen Niveau. Er liegt damit allerdings bereits gut 12 Punkte unter seinem diesjährigen Höchststand von 52 Zählern im Februar.

Gute Geschäfte melden insbesondere die strukturprägenden Branchen der Saarindustrie – Stahlindustrie, Maschinenbau, Fahrzeugbau und Gießereien. Sie profitieren von der nach wie vor starken Nachfrage aus den Schwellenländern in Asien, Russland und Osteuropa. Dagegen wird die Lage in den binnenorientierten Branchen deutlich zurückhaltender eingeschätzt – insbesondere im Ernährungsgewerbe, in der Bauwirtschaft und im Handel. Hier macht sich bemerkbar, dass die Verbraucher wegen der gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise deutliche Kaufkraftverluste hinnehmen müssen. Konjunkturschlusslicht ist das Verkehrsgewerbe.

Arbeitsmarkt zunächst noch freundlich

Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im August weiter eingetrübt. Der IHK-Erwartungsindikator, der bereits im Vormonat in den negativen Bereich gerutscht ist, hat sich jetzt nochmals um fünf Punkte auf minus acht verschlechtert. Das ist der niedrigste Wert seit November 2005. Insgesamt rechnen zehn Prozent der Betriebe mit besseren, 72 Prozent mit gleich bleibenden und 18 Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Trotz der fortschreitenden Eintrübung der Konjunktur wird die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zunächst weiter freundlich bleiben. Allerdings werden die Zuwächse bei der Beschäftigung deutlich geringer ausfallen als bisher. Zum Jahreswechsel hin wird der Beschäftigungsaufbau dann wohl ganz zum Stillstand kommen. Insgesamt wird der Zuwachs an Arbeitsplätzen in diesem Jahr mit einem Plus von rund 2.500 nur etwa halb so hoch ausfallen wie in 2007.“