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Saarkonjunktur vor Bodenbildung auf niedrigem Niveau

24.02.2009

Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat sich im Februar geringfügig verbessert, ist aber weiterhin stark gedämpft. Der IHK-Klimaindex, der im Vormonat um einen Punkt gestiegen war, hat im Februar um weitere zwei Zähler zugelegt. Die Unternehmen sehen vor allem ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate nicht mehr so negativ wie noch zum Jahreswechsel. Allerdings wird die aktuelle Geschäftsentwicklung nochmals deutlich skeptischer bewertet als im Januar. Das gilt nicht zuletzt für die Industrie, wo die Aufträge nach wie vor um gut ein Drittel unter dem Vorjahresniveau liegen. „Hoffnung macht, dass sich die Abwärtsdynamik spürbar abschwächt. Es stehen uns aber noch einige schwierige Monate bevor, ehe sich die Konjunktur stabilisieren und zum Ende des Jahres hin leicht erholen wird. Die Saarwirtschaft wird sich dabei etwa im Gleichschritt mit der deutschen Wirtschaft entwickeln. Wir halten an der Saar ebenso wie im Bund einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in der Größenordnung von bis zu drei Prozent für wahrscheinlich. Damit läge die Wirtschaftsleistung aber immer noch auf dem Niveau des Aufschwungjahres 2006.“ So kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Februarumfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Über alle Branchen gerechnet bewerten derzeit gut 22 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 51 Prozent mit befriedigend und 27 Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen ist damit im Januar gegenüber dem Vormonat um sechs Punkte auf minus vier gefallen.

Vor allem in der Industrie hat sich die Lage nochmals deutlich verschlechtert. Hier ist der Lageindikator um fünfzehn Punkte auf minus 30 gefallen. Giersch: „Hauptgrund ist die schwache Autokonjunktur. Sie trifft inzwischen nicht nur die Autohersteller und -zulieferer, sondern auch jene Branchen, die in der automotiven Wertschöpfungskette auf vorgelagerten Stufen angesiedelt sind.“ Dagegen ist die Lage in der Ernährungsindustrie, im Pharmagewerbe, in der Bauwirtschaft und in den baunahen Bereichen der Elektroindustrie relativ zufriedenstellend. Das gilt im Großen und Ganzen auch für den Handel, der sich relativ stabil entwickelt und damit die Konjunktur stützt. Giersch: „Noch halten sich die Verbraucher mit der Anschaffung von Autos und langlebigen Gebrauchsgütern zurück. Doch zeigen die ersten Erfahrungen mit der Abwrackprämie, dass es bei entsprechenden Anreizen durchaus Kaufbereitschaft gibt.“ Über gute Geschäfte berichten weiterhin jene Unternehmen, die an größeren Infrastrukturprojekten, zum Beispiel Pipelines oder der Herstellung von Windkraftanlagen, beteiligt sind. Zudem liegen haushaltsnahe Dienstleister, die Versicherungswirtschaft und die IT-Branche überwiegend gut im Geschäft.

In den strukturprägenden Branchen der Saar-Industrie dürfte die Schwächephase in den kommenden Monaten zunächst weiter anhalten. Das signalisiert der IHK-Erwartungsindikator für das verarbeitende Gewerbe, der trotz eines leichten Anstiegs im Januar mit minus 41 Punkten nach wie vor deutlich im negativen Bereich liegt. Ausschlaggebend hierfür ist der anhaltende weltweite Nachfragerückgang. Diesem stehen für unsere Wirtschaft aber positive Entwicklungen auf den Währungsmärkten gegenüber. Giersch: „Die Abwertung des Euro - vor allem gegenüber dem japanischen Yen - verbessert die preisliche Wettbewerbsfähigkeit unserer Exporteure und hilft ihnen, Marktanteile im In- und Ausland zu gewinnen, auch und gerade in den aufstrebenden Schwellenländern Indien und China.“

Die Beschäftigung dürfte vorerst weiter auf relativ hohem Niveau bleiben. In einigen Industriebranchen haben die Unternehmen zwar bereits begonnen, die Beschäftigung an die verminderte Nachfrage anzupassen - sie bauen Überstunden ab, erhöhen die Zahl der Schließtage, verlängern befristete Arbeitsverträge nicht und reduzieren die Zeitarbeit. Doch diese Maßnahmen zielen vor allem darauf, Stammbelegschaften möglichst weitgehend zu halten.