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Saarkonjunktur: Weiter aufwärts, aber mit weniger Schwung

Geschäftslage leicht verbessert, Erwartungen verhalten positiv

24.11.2009

Die Saarwirtschaft bleibt auf Erholungskurs, die Dynamik hat sich zuletzt aber etwas abgeschwächt. Das signalisieren die IHK-Konjunkturindikatoren. Der Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Saarunternehmen widerspiegelt, ist im November gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte leicht gestiegen. Vor allem in der exportorientierten Industrie ist die Lage trotz der Besserungstendenzen seit dem Frühjahr aber weiter schwierig. Der Erwartungsindikator ist um 1,4 Punkte gefallen; er liegt aber weiter im positiven Terrain. „Das bedeutet: Es geht in den kommenden Monaten weiter aufwärts. Der Weg nach oben wird im Winterhalbjahr aber eher holprig verlaufen. Die binnenorientierten Branchen profitieren von den staatlichen Konjunkturprogrammen, die Industriebranchen von Impulsen aus dem Ausland und hier vor allem aus dem asiatischen Raum. Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Saarwirtschaft bis zum Jahresende gut ein Drittel dessen aufholen kann, was sie in den ersten Monaten des Jahres verloren hat. Nach einem Rückgang um gut zehn Prozent im ersten Halbjahr dürfte das Minus beim BIP für das ganze Jahr unter der Sechs-Prozent-Marke bleiben. Der Rückstand zum Bund aus der ersten Jahreshälfte würde sich damit halbieren.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Novemberumfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 20 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 50 Prozent mit befriedigend und 30 Prozent mit schlecht. Ein Blick in die Branchen zeigt, dass die Konjunktur gespalten bleibt. In großen Teilen der Saarindustrie – wie etwa dem Fahrzeugbau, der Stahlindustrie und dem Maschinenbau – ist die Lage weiter angespannt. In diesen Kernbranchen der Saarindustrie liegen die Aufträge zwar bereits ein gutes Stück über den Tiefstständen vom Frühjahr. Die Erholung verläuft zurzeit aber eher schleppend. Im Fahrzeug schlägt neben der verhaltenen PKW-Nachfrage vor allem das sehr flaue Geschäft bei Lastkraftwagen negativ zu Buche.

Dagegen meldet der Dienstleistungssektor überwiegend positive Lageeinschätzungen. Besonders gut läuft es bei den Versicherungen und in der IT-Branche. Günstige Bewertungen der aktuellen Geschäftslage kommen auch aus dem Verkehrsgewerbe und vom Handel. Der Handel profitiert unverändert vom robusten Konsumverhalten der Bevölkerung und dem verbraucherfreundlichen Preisklima. Im Hotel- und Gaststättengewerbe ist die Lage dagegen eher unbefriedigend. Mehr schlecht als recht ist auch die Lage in der Bauwirtschaft. Sie profitiert nur in Teilen – insbesondere im Tiefbau – von den öffentlichen Konjunkturprogrammen, während es im Gewerbe- und Wohnungsbau weiter mau aussieht.

Erwartungen: verhalten optimistisch

Die Erwartungen der Unternehmen deuten darauf hin, dass sich die Erholung der Konjunktur während der Wintermonate fortsetzt. Insgesamt rechnen 11 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 80 Prozent mit gleich bleibenden und neun Prozent mit schlechteren Geschäften. Die Unternehmen sehen neben den Chancen, die vor allem im Export nach Asien und Lateinamerika liegen, auch Risiken. Dazu zählen vor allem Befürchtungen, dass es zu Engpässen in der Kreditversorgung kommt, und die Sorge, dass sich die Binnennachfrage durch die steigende Arbeitslosigkeit abschwächt. Giersch: „Vor diesem Hintergrund ist es richtig und wichtig, dass die Bundesregierung die Sonderregelungen der Kurzarbeit über das Jahresende hinaus verlängern will. Das wird vielen Unternehmen wirksam helfen, das Konjunkturtal durch Kurzarbeit statt durch Stellenabbau zu überbrücken.“