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Saarwirtschaft: Aufschwung gewinnt an Kraft und Breite

Lage leicht, Aussichten stark verbessert
IHK-Konjunkturumfrage Januar 2006
Die Saarwirtschaft ist gut ins neue Jahr gestartet. Die Stimmung hat sich im Januar gegenüber dem Vormonat nochmals verbessert. Der IHK-Klimaindex, der die Einschätzungen der Unternehmen über Geschäftslage und –erwartungen widerspiegelt, ist im Januar um vier Punkte auf 146 Zähler gestiegen. Das ist der höchste Stand seit eineinhalb Jahren. Während die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage nur geringfügig besser bewerten als im Dezember, hat ihre Zuversicht für die kommenden Monate deutlich zugenommen. Der IHK-Erwartungsindikator kletterte relativ stark von minus eins auf plus fünf Punkte. "Der Aufschwung gewinnt an Kraft und Breite. Er wird in diesem Jahr nicht mehr allein vom Export, sondern zunehmend auch von der Binnennachfrage nach Investitionsgütern getragen. Auch beim privaten Verbrauch zeichnet sich eine – allerdings noch sehr zaghafte – Belebung ab. Ob wir dadurch auf einen steileren Wachstumspfad gelangen, liegt aber weiterhin in den Händen der Politik. Erst wenn in der Gesundheits-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden, ist der Weg frei für einen nachhaltigen Aufschwung." So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Januar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 29 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 60 Prozent mit „befriedigend“ und 11 Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) hat sich gegenüber Dezember um zwei Punkte auf 18 Zähler verbessert. Er liegt damit weiterhin deutlich über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland. Im Aufwind liegen unverändert vor allem exportorientierte Branchen wie der Fahrzeugbau, die Gießereien, die Stahlindustrie, der Maschinenbau und die Pharmaindustrie. Ebenfalls gute Geschäfte melden die IT-Branche und die Versicherungen. Im Handel halten sich positive und negative Stimmen in etwa die Waage. Unverändert schlecht ist die Lage im Verkehrsgewerbe und in der Bauwirtschaft.

Geschäftsaussichten erneut verbessert

Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate haben sich im Januar sichtlich aufgehellt. Der Saldo zwischen positiven und negativen Stimmen liegt mit plus fünf Punkten nach fast zwei Jahren erstmals wieder deutlich im positiven Bereich (Vormonat: minus eins). Insgesamt rechnen 14 Prozent mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und acht Prozent mit schlechteren Geschäften.

Mit einer Belebung der Geschäfte rechnen das Ernährungsgewerbe, die Druckindustrie und die Hersteller von Möbeln. Im Fahrzeugbau verdichten sich die Anzeichen, dass es in den nächsten Monaten mit geringerem Tempo aufwärts geht. Im Handel zeigen die Erwartungen eine Seitwärtsbewegung. Zwar rechnet man in einigen Teilbereichen mit Vorzieheffekten aufgrund der geplanten Mehrwertsteuererhöhung, doch schlägt das bisher noch nicht positiv auf das Stimmungsbild durch. Gut sieben Prozent der befragten Handelsunternehmen rechnen mit besseren, neun Prozent mit schlechteren Geschäften. Weiter gedrückt bleibt die Stimmung auch in der saarländischen Bauwirtschaft. Das Auslaufen der Eigenheimförderung hat zwar Ende 2005 zu mehr Bauanträgen im Wohnungsbau geführt. Doch kündigt sich bisher anders als im Bund noch keine Wende zum Besseren an. Es gibt - im Wohnungsbau ebenso wie im Wirtschaftsbau - etwa gleich viele Baufirmen, die mit einer Belebung bzw. einer weiteren Abschwächung ihrer Geschäfte rechnen.

„Insgesamt rechnen wir für 2006“ – so Giersch – „mit einem Saarwachstum von 1,5 bis zwei Prozent. Das wird zwar reichen, um den Abbau an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen zum Stillstand zu bringen. Es ist aber zu wenig, um Beschäftigung aufzubauen.“