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Saarkonjunktur: Ein Hauch von Festtagsstimmung

Geschäftslage stabil, Aussichten deutlich verbessert
IHK-Konjunkturumfrage Dezember 2005
Im Gleichschritt mit der Bundesentwicklung ist die Stimmung in der Saarwirtschaft zum Jahresausklang deutlich gestiegen. Der Grund dafür ist, dass sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate spürbar verbessert haben. Der IHK-Erwartungsindikator ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um zehn Punkte gestiegen und erreichte damit seinen Jahreshöchststand. Das signalisiert, dass die Saarwirtschaft im nächsten Jahr auf Wachstumskurs bleiben wird. „Bislang stützt vor allem der Export das Wachstum. Im nächsten Jahr dürften – nicht zuletzt aufgrund der günstigeren Abschreibungsbedingungen – auch die Investitionen anziehen. Leicht positive Impulse sind im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung auch vom privaten Verbrauch zu erwarten. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für 2006 ein Saarwachstum in der Spanne von 1,3 bis 1,7 Prozent.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Dezember-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 27 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 62 Prozent mit „befriedigend“ und 11 Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) hat sich damit gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 16 Zähler verringert. Er liegt aber weiterhin deutlich über dem vergleichbaren Ifo-Wert für Deutschland. Von der guten Exportkonjunktur, die durch den wieder schwächeren Euro neuerlichen Auftrieb erhalten hat, profitieren vor allem der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Gießereien sowie die Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Relativ gut laufen die Geschäfte auch in der Stahlindustrie sowie im Stahlbau und in der Metallverarbeitung. Überwiegend positive Stimmen kommen zudem aus der IT-Branche und von den Versicherungen. Dagegen lässt die Stimmung im Handel und auf dem Bau weiterhin zu wünschen übrig.

Mit verhaltenem Optimismus ins nächste Jahr

Die Chancen für eine Fortsetzung des Aufschwungs im nächsten Jahr stehen gut. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen, die sich im Dezember deutlich verbessert haben. Für die kommenden sechs Monate rechnen jetzt insgesamt zehn Prozent der Unternehmen mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und zwölf Prozent mit schlechteren Geschäften. Stützen der Konjunktur bleiben einmal mehr die industriellen Kernbranchen:
  • In der Stahlindustrie hält die vom Stahlhunger Chinas ausgehende Branchenkonjunktur weiter an. Die weltweit im Aufbau befindlichen Kapazitäten erhöhen zwar inzwischen das Stahlangebot. Doch diese Quantitäten stellen für die auf High-tech Qualitätsstähle spezialisierten Saarhütten noch keine Konkurrenz dar.
  • Im Fahrzeugbau und bei den Herstellern von langlebigen Gebrauchsgütern ist im nächsten Jahr mit vorgezogenen Käufen wegen der Mehrwertsteuererhöhung 2007 zu rechnen. Davon dürften insbesondere auch die saarländischen Kfz-Zulieferer profitieren, die mit ihren Produkten weiterhin gut im Markt liegen. Auch bei Ford rechnet man damit, dass die Nachfrage nach Focus und C-Max in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird.
  • Positive Impulse sind aber auch weiterhin von der IT-Branche und den Versicherungen zu erwarten. Beim Handel dürften sich die steuerbedingten Vorzieheffekte ähnlich positiv bemerkbar machen wie im Bund.
  • Dämpfend auf Wachstum und Beschäftigung wird sich die Schließung der Grube Warndt auswirken.
Trotz der fortwährenden Belebung wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiterhin angespannt bleiben. „Es wäre schon viel gewonnen,“ so Giersch, „ wenn es im Laufe des Jahres gelingen würde, den Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse zum Stillstand zu bringen.“