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Kennzahl: 641

Weiter auf flachem Wachstumspfad

IHK-Konjunkturumfrage September 2005
Im Zuge des erneuten Ölpreisanstiegs hat sich die Stimmung in der Saarwirtschaft im September wieder eingetrübt. Der IHK-Klimaindex, der die Einschätzungen der Unternehmen über die aktuelle Geschäftslage und die Aussichten in den kommenden sechs Monaten zusammenfasst, ist gegenüber dem Vormonat um zwei Punkte auf 140 Zähler leicht gefallen. Zwar beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage nochmals etwas positiver als im August, gehen aber mit spürbar gedämpften Erwartungen in die kommenden sechs Monate. Das aus der Sicht der Wirtschaft wenig erfreuliche Wahlergebnis ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt; die Umfrage war bereits vor dem Wahltermin abgeschlossen. "Das Wahlergebnis hat die Stimmung insgesamt noch weiter gedrückt. Zahlreiche Äußerungen nach der Wahl deuten darauf hin, dass die unklare Lage zu verstärktem Attentismus führt: Viele Unternehmen stellen wichtige Investitions- und Personalentscheidungen zumindest so lange zurück bis Klarheit in Berlin herrscht. Dies, zusammen mit dem Redordpreisniveau beim Öl, lässt befürchten, dass unsere Wirtschaft in den kommenden Monaten auf einem deutlich flacheren Wachstumspfad vorankommen wird als in den ersten Monaten dieses Jahres." So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die September-Umfrage der IHK Saarland, an der rund 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten teilnahmen.

Insgesamt bewerten derzeit noch knapp dreißig Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit "gut", etwa doppelt so viele mit "befriedigend" und nur 12 Prozent mit "schlecht". Der Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen ist damit gegenüber dem Vormonat noch einmal um anderthalb Punkte auf 17 Zähler gestiegen. Gute Geschäfte melden vor allem die Stahlindustrie, die Gießereien, der Maschinenbau, die IT-Branche sowie die Unternehmen der Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Etwas zurückhaltender wird die Lage im Fahrzeugbau, in der Metallindustrie, bei den Versicherungen und den Banken eingeschätzt. Die anhaltend schwache Binnennachfrage macht vor allem dem Facheinzelhandel und den Kaufhäusern zu schaffen. Unverändert schlecht ist die Lage im Druckgewerbe und in der Bauwirtschaft.

Ohne Schwung in den Winter

Im Winterhalbjahr wird die Konjunktur nur mühsam vorankommen. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus "Besser- und "Schlechter“-Meldungen) ist im September um zwei Punkte auf minus fünf gefallen - nachdem er im Vormonat noch kräftig gestiegen war. Insgesamt rechnen nur noch acht Prozent der Unternehmen mit besseren, 78 Prozent mit gleichbleibenden und 14 Prozent mit schlechteren Geschäften. Volker Giersch: „Das aktuelle Konjunkturmuster – lebhafte Exporte, flaue Binnennachfrage – wird wohl noch mindestens bis zum Jahresende die Entwicklung auf Branchenebene prägen.“

Arbeitsplatzabbau setzt sich beschleunigt fort

Die schwache Konjunktur färbt auch weiterhin auf den Arbeitsmarkt ab. In der Industrie stehen die Unternehmen weiterhin unter hohem Kostendruck. Der Abbau von Stellen wird sich deshalb in den nächsten Monaten fortsetzen. Zwei Drittel der befragten Industrieunternehmen sehen sich gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen. Nur sieben Prozent planen Neueinstellungen. Auch im Handel wird jedes fünfte Unternehmen sein Personal wegen der anhaltenden Kaufzurückhaltung und Schnäppchenmentalität weiter reduzieren. Zu den wenigen Branchen, die neues Personal einstellen wollen, gehören die Pharmaindustrie, die IT-Branche und die unternehmensnahen Dienstleister. Die hier ins Auge gefassten Personalaufstockungen werden jedoch bei weitem nicht ausreichen, die Verluste in Industrie und Handel auszugleichen.