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Saarwirtschaft: Aufschwung gerät ins Stocken

IHK-Konjunkturumfrage April 2005
Die Konjunktur hat seit Jahresbeginn im Land ebenso wie im Bund zunehmend an Schwung verloren. Der IHK-Lageindikator hat sein Hoch zur Jahreswende (21 Punkte) inzwischen deutlich hinter sich gelassen. Im April hat er gegenüber dem Vormonat nochmals um drei Punkte auf jetzt zehn Zähler nachgegeben. Über stärkeren Wettbewerbsdruck und ein schwierigeres Umfeld berichten jetzt auch Branchen, die die Saarkonjunktur bisher maßgeblich gestützt haben - so etwa der Fahrzeugbau, seine Zulieferer und die Gießereien. Eingetrübt haben sich auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator ist erneut gesunken und signalisiert, dass das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr deutlich geringer ausfallen wird als im Vorjahr. „Der starke Euro verteuert die Ausfuhren und dämpft die Exportdynamik. Der anhaltend hohe Ölpreis bindet Kaufkraft. Die Schwäche auf dem Arbeitsmarkt bremst den privaten Konsum. Und die Investoren vermissen aus Berlin klare Signale in der Standortpolitik.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die April-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Fast ein Viertel der befragten Unternehmen bewerten derzeit ihre Geschäftslage mit „gut“, 60 Prozent mit „befriedigend“ und 15 Prozent mit „schlecht“. Am besten läuft die Konjunktur nach wie vor in der IT-Branche und in Teilbereichen der Industrie, so etwa in der Stahlindustrie und im Maschinenbau. Etwas zurückhaltender bewerten die Unternehmen im Fahrzeugbau, in der Metallindustrie, im Ernährungsgewerbe sowie die Banken und das Versicherungsgewerbe ihre Geschäftslage. Der Facheinzelhandel und die Kaufhäuser spüren die Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Im Konjunkturschatten liegen weiterhin die Druckereien und vor allem die Bauwirtschaft.

Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im April nochmals leicht eingetrübt. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“-Meldungen) ist um anderthalb Punkte auf minus 8,5 Zähler gesunken. Insgesamt rechnen gut vier Prozent der Unternehmen mit besseren, 83 Prozent mit gleichbleibenden und fast 13 Prozent mit schlechteren Geschäften. In praktisch allen Branchen überwiegen die Stimmen, die in den nächsten Monaten mit einer Seitwärtsbewegung ihrer Geschäfte rechnen.

Giersch: „Insgesamt sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Der Aufschwung ist ins Stocken geraten. Umso dringlicher brauchen wir jetzt auf Bundesebene weitere Reformschritte. Zunächst gilt es, die auf dem Jobgipfel vereinbarten Steuerbeschlüsse zügig umzusetzen.“