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Saarwirtschaft weiter auf flachem Wachstumspfad

Export bleibt Konjunkturstütze, verliert aber an Dynamik
IHK-Konjunkturumfrage Januar 2005
Die Saarwirtschaft ist relativ gut ins neue Jahr gestartet. Die Stimmung hat sich im Januar nochmals leicht verbessert. Der IHK-Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Saarunternehmen widerspiegelt, ist zum dritten Mal in Folge gestiegen und liegt weiterhin über dem vergleichbaren Ifo-Wert für Deutschland. Die Aussichten für die kommenden Monate bleiben allerdings verhalten. Dämpfend wirkt sich vor allem aus, dass das Auslandsgeschäft merklich an Schwung verloren hat. „Nachlassende weltwirtschaftliche Impulse, der hohe Ölpreis und die Euroaufwertung haben zur Folge, dass die Zuwächse beim Export deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Um so wichtiger ist es, durch eine beherzte Reformpolitik möglichst rasch neues Vertrauen bei Konsumenten und Investoren zu schaffen, damit die Binnenkonjunktur in Gang kommt.“ Mit diesen Worten kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Januarumfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 35 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit "gut", 54 Prozent mit "befriedigend" und 11 Prozent mit "schlecht". Erfreulich gut laufen die Geschäfte weiterhin in der Stahlindustrie, im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, in der Medizin-, Mess- und Regeltechnik, in der Versicherungswirtschaft, in der IT-Branche und mit Abstrichen auch im Maschinenbau. Befriedigende Geschäfte melden die Unternehmen aus dem Ernährungsgewerbe, der Metallindustrie, der Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Banken und die unternehmensnahen Dienstleister. Unverändert schlecht ist die Lage in der Bauwirtschaft. IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch: „In den exportorientierten Industriebranchen geht es zwar nicht mehr so stark aufwärts wie im Vorjahr. Sie liegen aber immer noch auf der Sonnenseite der Konjunktur. In binnenorientierten Branchen wie dem Groß- und Einzelhandel und der Bauwirtschaft gibt es weiterhin mehr Schatten als Licht. Der private Konsum bleibt schwach.“

In den kommenden sechs Monaten dürfte sich das Wachstum aber weiter abschwächen. Darauf deutet der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“-Meldungen) hin, der mit minus acht Punkten unverändert im negativen Bereich liegt. Insgesamt rechnen acht Prozent der Unternehmen mit besseren, 76 Prozent mit gleichen und 16 Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Die Konjunktur wird wohl bis in den Sommer hinein ohne Kraft und Schwung bleiben. Die Euro-Aufwertung kostet Wachstumsdynamik.“

Positiv gestimmt für die nahe Zukunft sind die Gießereien und das Ernährungsgewerbe. Die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie die IT-Branche erwarten, dass sich die derzeit gute Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten fortsetzt. Eher negative Einschätzungen kommen aus der Bauwirtschaft, der Elektroindustrie sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie.

Weniger Investitionen

Die Investitionen der Saarindustrie dürften im laufenden Jahr geringer ausfallen als in 2004. Ausschlaggebend dafür ist allerdings keine allgemeine Investitionsschwäche, sondern eine Sonderentwicklung im Fahrzeugbau. Dort kommt es in diesem Jahr zu einer Rückkehr zur Normalität, nachdem das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr, bedingt durch die Einführung neuer Modelle und Produkte, außergewöhnlich hoch war. In den übrigen Industriebranchen verharren die Investitionen in etwa auf dem Vorjahresniveau. In einigen Branchen (zum Beispiel Gießereien, elektrotechnische Industrie, Maschinenbau) zeigt die Tendenz der Investitionen leicht nach oben, in anderen Branchen (Keramik, Gummi/Kunststoff und Bauwirtschaft) per Saldo nach unten. Giersch: „Richtig anspringen wird die Investitionskonjunktur erst, wenn sich Investitionen hierzulande ähnlich gut rechnen wie in konkurrierenden Ländern.“

Keine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt. Der Abbau von Stellen wird sich in den nächsten Monaten zwar fortsetzen, aber mit vermindertem Tempo. Vor allem in der Industrie stehen die Unternehmen unter hohem Kostendruck. Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen. Nur sieben Prozent planen Neueinstellungen. Davon betroffen sind fast alle Industriebranchen mit Ausnahme der Gießereien. Die in einzelnen Dienstleistungsbereichen (IT-Branche, unternehmensnahe Dienstleister) ins Auge gefassten Personalaufstockungen werden kaum ausreichen, die Verluste in der Industrie auszugleichen.