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Aktuelles

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Konjunkturerholung setzt sich beschleunigt fort

Industrie profitiert von anziehender Weltkonjunktur

23.04.2010

In der Saarwirtschaft hat sich das Stimmungsbild im April weiter aufgehellt. Die Unternehmen beurteilen sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Geschäftsaussichten für die kommenden Monate deutlich besser als im Vormonat. Der IHK-Klimaindex, der beide Einschätzungen widerspiegelt, ist im April gegenüber dem Vormonat um fünf Punkte auf 140 Zähler gestiegen und liegt jetzt – nach dem achten Anstieg in Folge – fast wieder auf dem Niveau vom Herbst 2008. Besonders kräftig fällt die Erholung in der Industrie aus, die allerdings in Teilen nach wie vor mit einer niedrigen Kapazitätsauslastung zu kämpfen hat. Belebende Impulse kommen dabei vor allem aus dem Auslandsgeschäft, das insbesondere im Fahrzeugbau und im Maschinenbau für Auftrieb sorgt. „Angesichts des freundlicheren weltwirtschaftlichen Umfeldes halten wir für das laufende Jahr ein Saarwachstum von real 2,4 Prozent für möglich und wahrscheinlich. Voraussetzung ist allerdings, dass es keine Rückschläge in der weltwirtschaftlichen Entwicklung gibt, dass eine flächendeckende Kreditklemme ausbleibt und dass die Energie- und Rohstoffpreise in einem für die Wirtschaft kalkulierbaren Rahmen bleiben. Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich zunehmend und entwickelt sich so zu einer starken Stütze für die Binnennachfrage. Wir rechnen damit, dass die Arbeitslosenquote nicht über 8,5 Prozent steigen wird.“ So IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch zur April-Umfrage der IHK, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Die Einschätzungen der Saarunternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage sind im April so gut ausgefallen wie seit 16 Monaten nicht mehr. Insgesamt bewerteten gut 20 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 60 Prozent mit befriedigend und knapp 20 Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen erreichte damit erstmals seit Dezember 2008 wieder einen positiven Wert, wenn auch nur von 0,7 Punkten. Aber der Trend stimmt: Seit seinem zyklischen Tiefststand im April des vorigen Jahres hat der Lageindikator inzwischen rund 18 Punkte gut gemacht. Noch stärker stieg der Teilindikator für die Industrie. Er verbesserte sich seit April um 30 Punkte, liegt aber mit minus 24 immer noch weit unter seinem langfristigen Durchschnitt.

Innerhalb der Saarindustrie bleibt das Bild uneinheitlich. Im Fahrzeugbau etwa profitieren die Zulieferer von der anziehenden PKW-Nachfrage, während das flaue Geschäft mit Lastkraftwagen weiterhin negativ zu Buche schlägt. Überwiegend positive Meldungen kommen aus dem Dienstleistungsbereich, insbesondere von den Versicherungen und aus der IT-Branche. Der Handel profitiert von der stabilen Beschäftigungslage und der weitgehend ungetrübten Konsumlaune der Saarländer. Allerdings schlägt diese vornehmlich bei Discountern, Ketten und großen Handelshäusern positiv zu Buche und weniger beim klassischen Einzelhandel. Eher gedämpft ist die Stimmung in der Bauwirtschaft. Im Wirtschaftsbau macht sich die geringe Kapazitätsauslastung im produzierenden Gewerbe negativ bemerkbar und im Wohnungsbau fehlen aufgrund des mangelnden Vertrauens bei den Bürgern in die Nachhaltigkeit des Aufschwungs ebenfalls Impulse. Allein im öffentlichen Bau läuft es dank der staatlichen Konjunkturpakete einigermaßen rund.

Aussichten: Konjunktur gewinnt weiter an Fahrt

Die Saarkonjunktur wird in den Frühjahrs- und Sommermonaten weiter an Fahrt gewinnen. Das signalisieren die Geschäftserwartungen der Unternehmen. Sie haben sich im April gegenüber März deutlich verbessert: Der IHK-Erwartungsindikator ist um sieben auf nunmehr 14 Punkte gestiegen. Insgesamt rechnen derzeit 21 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 72 Prozent mit gleich bleibenden und nur noch sieben Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Den Erwartungssprung nach oben verdanken wir vor allem deutlich gestiegenen Auftragseingängen in der Industrie, die in wachsendem Maße von der anziehenden Weltkonjunktur profitiert. Der schwache Euro gibt zusätzlichen Rückenwind. Wir sehen deshalb gute Chancen, dass das Saarland schon Ende 2012 wieder ein Wirtschaftsniveau wie vor der Krise erreicht.“