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Aktuelles

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Saarwirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Rückenwind durch den schwachen Euro

21.05.2010

Das Stimmungsbild in der Saarwirtschaft hat sich im Mai weiter aufgehellt. Der IHK-Lageindikator, der die Geschäftslage der Unternehmen widerspiegelt, ist zum vierten Mal in Folge gestiegen. Er erreicht inzwischen wieder das Niveau vom Herbst 2008. Lebhafter laufen die Geschäfte vor allem in der Industrie, die sich von dem heftigen Einbruch im Winterhalbjahr 2008/2009 zunehmend erholt. Rund drei Viertel der Unternehmen berichten hier inzwischen wieder über eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Die Aussichten für die kommenden Monate bleiben trotz eines leichten Rücksetzers beim IHK-Erwartungsindikator weiter positiv. „Die Saarwirtschaft bleibt weiter auf Wachstumskurs. In vielen Industriebereichen sind Aufträge, Produktion und Kapazitätsauslastung erneut gestiegen. Sie liegen zum Teil aber noch deutlich unter ihren langfristigen Durchschnittswerten. Die stärksten Impulse kommen weiterhin vom Export, der durch den schwachen Euro zusätzlichen Rückenwind erhalten hat. Die währungsbedingt verbesserte Wettbewerbsfähigkeit hilft den Unternehmen, ihre Marktposition gegenüber Anbietern aus dem Dollarraum zu festigen und Marktanteile hinzuzugewinnen. Dank der fortschreitenden Konjunkturerholung wird der Arbeitsmarkt weiter robust bleiben. Für die kommenden Monate erwarten wir eine Stabilisierung der Arbeitslosenquote bei rund acht Prozent.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Mai-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Der IHK-Lageindikator hat im Mai einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Gegenüber dem Vormonat hat er um zehn Punkte zugelegt. Insgesamt bewerteten gut 25 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 60 Prozent mit befriedigend und knapp 15 Prozent mit schlecht.

Besonders stark verbessert hat sich die Lage in der Industrie. Hier ist der Indikator um beachtliche 17 Punkte gestiegen. Er liegt jetzt um 47 Zähler über seinem Tiefststand von April 2009. Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Medizintechnik und in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Überwiegend positive Meldungen kommen auch aus der Elektroindustrie, dem Stahlbau und von den Herstellern von Metallwaren. Im Maschinenbau hat sich die Lage zuletzt merklich entspannt. Die Branche profitiert zum einen von der anziehenden Weltwirtschaft, zum anderen aber auch von der anspringenden Investitionskonjunktur im Inland. Auch im Fahrzeugbau setzte sich die Erholung fort. Aufwind kommt hier von der dynamischen Nachfrageentwicklung in Asien, insbesondere in China, und zudem von wieder steigenden Aufträgen im Lkw-Bereich. Die Stahlindustrie spürt neben positiven Konjunkturimpulsen zugleich auch die Kehrseite der Euro-Schwäche: Die währungsbedingt gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten können nur zum Teil auf die Preise überwälzt werden und drücken auf die Margen. In der Bauwirtschaft halten sich die positiven und negativen Stimmen in etwa die Waage.

Aus den Dienstleistungsbranchen kommen überwiegend positive Meldungen. Die Unternehmen aus dem Versicherungsgewerbe und der IT-Branche erfreuen sich ganz überwiegend lebhafter Geschäfte, während aus dem Handel doch der ein oder andere Mollton zu hören ist. Eher schlecht als recht laufen die Geschäfte im Verkehrsgewerbe sowie im Hotel- und Gaststättenbereich.

Weitere Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Die Konjunkturerholung wird sich auch während der Sommermonate fortsetzen. Das signalisiert der IHK-Erwartungsindikator. Er  ist zwar um drei Punkte gesunken, bewegt sich mit 11 Zählern aber weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Für die kommenden Monate rechnen derzeit 18 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 75 Prozent mit gleich bleibenden und nur sieben Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Konjunkturtreiber bleibt die Industrie, die Zug um Zug zu alter Stärke zurückfindet. Wichtig für den weiteren Konjunkturverlauf ist allerdings, dass die Politik möglichst rasch wirksame und nachhaltige Antworten auf die Schuldenkrise in den südlichen Ländern Europas findet.“

Die stabile Entwicklung der Konjunktur stützt die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosigkeit im Saarland bereits im März und April gesunken ist, zeichnen sich für die Frühjahrs- und Sommermonate ein weiterer Rückgang der Kurzarbeit und eine stabile Entwicklung der Beschäftigung ab. In der Industrie ist nur noch mit einem geringen Abbau von Arbeitsplätzen zu rechnen; im Dienstleistungsbereich zeichnen sich per Saldo sogar Einstellungen ab. Hier will jedes siebte Unternehmen seinen Personalstand erhöhen und nur jedes zwölfte Personal abbauen.