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Aktuelles

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Die Saarkonjunktur im Winterhoch

Geschäftslage und Aussichten nochmals verbessert

17.12.2010

Die Saarwirtschaft befindet sich zum Jahresende hin weiter auf einem robusten Wachstumskurs. Das signalisieren die Konjunkturindikatoren der IHK Saarland. Der Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen widerspiegelt, ist im Dezember gegenüber dem Vormonat nochmals um einen Punkt gestiegen. Rund 93 Prozent der befragten Unternehmen bewerten derzeit ihre Lage mit gut oder befriedigend. Günstiger als im Vormonat fällt auch der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten aus. Der IHK-Erwartungsindikator hat sich um über vier Punkte auf nunmehr 16 Zähler verbessert. „Der Aufschwung wird sich im kommenden Halbjahr kraftvoll fortsetzen. Die Saarwirtschaft profitiert weiter von der guten Weltkonjunktur und insbesondere von der hohen Wachstumsdynamik in den Schwellenländern. Kräftige Impulse kommen inzwischen aber auch von der heimischen Investitionsnachfrage und vom privaten Konsum. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird deshalb freundlich bleiben – die Arbeitslosigkeit sinken, die Beschäftigung weiter steigen. Im Verlauf des kommenden Jahres dürften wir dann bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Marke von 362.000 überschreiten und damit den höchsten Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung erreichen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Dezember-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Derzeit bewerten 37 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 56 Prozent mit befriedigend und nur noch sieben Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator hat mit 31 Punkten seinen höchsten Stand seit dem Sommer 2008 erreicht.

Im Aufwind befinden sich insbesondere die exportorientierten Industriebranchen, allen voran der Maschinenbau und der Fahrzeugbau. In diesen Bereichen hat die Auslastung der Produktionsanlagen inzwischen bereits wieder das Normalniveau erreicht. Gute Geschäfte melden aber auch die Elektroindustrie, Gießereien, der Stahlbau sowie die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik.

Zum Teil noch eher schleppend laufen die Geschäfte in den mehr binnenorientierten Branchen, wie der Bauwirtschaft, dem Ernährungsgewerbe, der holzverarbeitenden Industrie, dem Druckgewerbe, im Hotel- und Gaststättenbereich sowie im Kfz-Handel. Ansonsten profitiert der Einzelhandel derzeit von dem guten Weihnachtsgeschäft und vom gestiegenen Verbrauchervertrauen.

Arbeitsmarkt: Zeitarbeiter ergänzen wachsende Stammbelegschaften

Dank der insgesamt guten Konjunktur wird die Beschäftigung weiter steigen. Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen nicht nur im Dienstleistungsbereich, sondern auch in der Industrie, die ihre Stammbelegschaften wieder aufstockt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im produzierenden Gewerbe ist bereits seit Mai um fast 2.000 gestiegen. Aktuell liegt sie bei 94.000 – Tendenz weiter steigend. Hinzu kommt eine wachsende Zahl an Zeitarbeitern. Giersch: „Die Zeitarbeiter ersetzen kein Stammpersonal. Sie ergänzen es und helfen, Auftragsschwankungen flexibel abzuarbeiten.“

Erfahrungsgemäß boomt die Zeitarbeit in Aufschwungphasen. So auch jetzt im Saarland. Mit fortschreitender Konjunkturerholung haben bewährte und qualifizierte Zeitarbeiter gute Chancen, im Kundenunternehmen eine Festanstellung zu finden. So hat Ford in Saarlouis kürzlich 500 Zeitarbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Weitere 200 sollen bis zum Jahresende folgen. Giersch: „Zeitarbeiter in die Stammbelegschaften zu übernehmen – das wird auch der Trend in den kommenden Jahren sein. Dafür spricht neben der weiter anziehenden Konjunktur auch der demografische Wandel, der den Fachkräftemangel weiter verschärfen wird.“

Bei der Bewertung der Zeitarbeit gehört auch ins Bild, dass viele Zeitarbeiter vorher arbeitslos waren, oftmals über längere Zeit hinweg. Sie konnten sich in der Zeitarbeit qualifizieren und haben jetzt gute Chancen, in der Industrie und in anderen Branchen fest angestellt zu werden. Wer bei einem Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt ist, befindet sich im Übrigen in einem regulären sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis mit allen Ansprüchen wie Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.