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Saarwirtschaft: Schuldenkrise bremst Wachstum

Erneuter Rückgang bei Lage- und Erwartungsindikator

21.10.2011

Die IHK Saarland hat heute die Ergebnisse ihrer neuesten Konjunkturumfrage vorgelegt. Unter dem Einfluss der nachlassenden Weltkonjunktur ist die Saarwirtschaft in den Herbstmonaten auf einen flacheren Wachstumskurs eingeschwenkt. Das spiegelt der IHK-Lageindikator wider, der im Oktober zum dritten Mal in Folge gefallen ist. Mit 31,2 Punkten liegt er aber weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau – insbesondere auch in der Industrie. Die Auftragsbestände sind hier nach Zuwächsen bis in den Spätsommer hinein noch immer hoch und die Kapazitäten gut bis sehr gut ausgelastet. Die Nachfrage nach Industrieprodukten wächst zurzeit aber nur noch mit mäßigem Tempo. Der IHK-Erwartungsindikator, der sich nach einem erneuten Rückgang jetzt knapp unter der Nulllinie bewegt, signalisiert, dass diese Phase schwachen Wachstums noch einige Monate anhalten wird. „Der Aufschwung ist ins Stocken geraten. Es geht nur noch langsam bergauf. Der Grund dafür ist neben der schwächelnden Konjunktur in den USA und in Südeuropa vor allem die Staatsschuldenkrise in der Eurozone, die nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Unternehmen und Verbraucher verunsichert. Es liegt jetzt an der Politik, möglichst rasch tragfähige Konzepte zur Lösung der Schuldenkrise vorzulegen und damit wieder neues Vertrauen zu schaffen. Dann könnte die Wirtschaft schon bald wieder stärker wachsen. Für das gesamte Jahr 2011 erwarten wir weiterhin ein Saar-Wachstum in einer Spanne von drei bis 3,5 Prozent – also rund einen halben Prozentpunkt mehr als bundesweit.“ So kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Ergebnisse der Oktoberumfrage, an der sich 300 Unternehmen mit rund 120.000 Beschäftigten beteiligt haben.

Insgesamt bewerten derzeit 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 52 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Überwiegend befriedigende Meldungen kommen aus der Stahlindustrie, dem Ernährungsgewerbe, der Elektroindustrie und den Gießereien. Das Verkehrsgewerbe profitiert von der Industriekonjunktur und berichtet über gute Geschäfte. Im Handel ist die Lage gespalten. Während der Absatz von Möbeln sowie von Bau- und Heimwerkerartikeln stockt, läuft das Geschäft mit Textilien, Lebensmitteln, Schuhen und Unterhaltungselektronik relativ gut. In der Bauwirtschaft sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe halten sich die Gut- und Schlechtmeldungen die Waage.

Exportdynamik schwächt sich ab

Im bevorstehenden Winterhalbjahr werden die Auftriebskräfte insgesamt gesehen gedämpft bleiben. 13 Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren, 72 Prozent mit gleichbleibenden und 15 Prozent mit schlechteren Geschäften. Dabei zeichnen sich für die beiden großen Wirtschaftsbereiche unterschiedliche Verlaufsmuster ab: In den Dienstleistungsbereichen, die überwiegend binnenorientiert sind, wird die Nachfrage – gestützt durch die anhaltend positive Arbeitsmarktentwicklung – weiter wachsen. Der IHK-Erwartungsindikator liegt hier nach wie vor deutlich im positiven Bereich. In der Industrie tendiert die Entwicklung dagegen eher seitwärts. Insbesondere vom Auslandsgeschäft werden kaum noch positive Impulse kommen. Schon jetzt stehen steigenden Exporten in die Schwellenländer nur noch stagnierende oder leicht rückläufige Ausfuhren in die USA und in die Länder West- und Südeuropas gegenüber. Dabei wird es nach Einschätzung der Unternehmen auch in den kommenden Monaten bleiben. Giersch: „Für die Saarwirtschaft im Ganzen bedeutet das: Wir befinden uns am Anfang einer Wachstumspause, die ein bis zwei Quartale dauern kann. Eine Rezession ist derzeit aber nicht in Sicht.“