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Internetpräsentation IHK Saarland - Partner der Wirtschaft


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IHK-Prognose: Vier Prozent Wachstum möglich

Standortattraktivität verbessern, Investitionen fördern, Strukturwandel unterstützen
„Die Saarwirtschaft hat nach dem erheblichen coronabedingten Einbruch 2020 in diesem Jahr wieder deutlich Fahrt aufgenommen. Schub erhält das Wachstum vor allem von der exportorientierten Saarindustrie, die von der weiter anziehenden Weltkonjunktur und der Erholung auf den wichtigsten Absatzmärkten profitiert. Zwar dämpfen Engpässe und Preissteigerungen bei Rohstoffen, Vorprodukten und Frachtkapazitäten  die wiedererstarkte Industriekonjunktur etwas. Doch anders als im Vorjahr stärkt nun auch der private Verbrauch das Wachstum an der Saar – viele Konsumenten holen nach, was sie aufgrund der monatelangen Lockdowns aufschieben mussten. Unter Berücksichtigung eines starken statistischen Basiseffekts infolge eines beträchtlichen Rückgangs der Wirtschaftsleistung im Vorjahr rechnen wir für 2021 alles in allem mit einem BIP-Wachstum in der Größenordnung von gut vier Prozent für das Saarland. Das Saarland läge damit leicht über dem von den Experten der OECD prognostizierten Wert für den Bund (3,3 Prozent).  Trotz des starken Erholungskurses wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr aber noch nicht wieder ihr Vorkrisenkrisenniveau erreichen – hiermit rechnen wir erst im Laufe des Jahres 2022.“  Mit diesen Worten kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Wachstumsaussichten der Saarwirtschaft im Jahr 2021.

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Den Einschätzungen der IHK liegt eine detaillierte Analyse der Wachstumskomponenten zugrunde:

Starker Zuwachs der Exporte erwartet

Nach dem deutlichen Rücksetzer 2020 konnten Auftragseingänge und Umsätze in der Saarindustrie ein deutliches Plus verzeichnen.  Während die kumulierten Auftragseingänge im Zeitraum Januar bis Mai 2021 um rund 37 Prozent (Bund: 30 Prozent) zugelegt haben, sind die Umsätze um 14 Prozent gestiegen (Bund: 13,5 Prozent). Maßgeblich hierfür ist insbesondere der Anstieg der Auslandsnachfrage. Sie ist im Betrachtungszeitraum um 22 Prozent gewachsen. Rückenwind erhalten die Ausfuhren vor allem vom starken US-Geschäft (+61 Prozent) und von der deutlichen Erholung in den für die Saarwirtschaft so wichtigen Absatzmärkten der Eurozone (+27 Prozent). Während die Exporte nach China leicht rückläufig sind, ist der für die Saarwirtschaft lange Zeit dominierende britische Markt seit sechs Jahren erstmals wieder im Plus (+4 Prozent). Alles in allem beliefen sich die Ausfuhren in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 auf rund 6,2 Milliarden Euro. Zwar lagen sie damit erneut unter dem Importvolumen, so dass gegenwärtig immer noch ein Handelsbilanzdefizit von 434 Mio. Euro besteht. Doch angesichts des zu erwartenden starken Anstiegs der Exporte im Zuge der verbesserten weltwirtschaftlichen Konjunktur, die vom starken Wachstum in den beiden größten Volkswirtschaften China (+8,5 Prozent) und USA (+6,9 Prozent) getrieben wird,  rechnet die IHK im Laufe des Jahres mit einer Rückkehr zu einem Handelsbilanzüberschuss. „Auf das ganze Jahr betrachtet, gehen wir von einem Exportwachstum von zehn Prozent aus. Der Export würde damit einmal mehr zum Wachstumstreiber werden“, so IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier.   

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Der Blick in die Industriebranchen:


Die für das Wachstum an der Saar so wichtigen Kernbranchen der Saarindustrie konnten in den ersten fünf Monaten deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen.  Gegenüber dem Vorjahr konnte insbesondere der Maschinenbau zulegen. Hier stiegen die Erlöse um ein Viertel. In der Stahlindustrie verbesserten sich die Umsätze mit einem Plus von einem Fünftel ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorjahr. Die Zuwächse im Automobilsektor fallen dagegen mit 10,7 Prozent relativ verhalten aus.

„Zwar wird der Absatz von Neuwagen in diesem Jahr global betrachtet zweistellige Zuwachsraten aufweisen, wovon auch die saarländische Zulieferindustrie profitieren wird. Gemessen am Vorkrisenniveau besteht aber weiterhin Nachholbedarf. Bremsend wirken derzeit vor allem erhebliche Engpässe bei Halbleitern, die eine raschere Markterholung verhindern und auch im weiteren Jahresverlauf die Unternehmen fordern werden“, so Meier.

Starke Umsatzzuwächse verzeichnen zudem die Gießereien (30,6 Prozent) und die Keramikindustrie (22,4 Prozent), die besonders vom Renovierungsboom profitiert. Bei Metallerzeugnissen schlägt ein Umsatzplus von 17,3 Prozent zu Buche. Positive Entwicklungen gibt es in der Ernährungsindustrie (+10,5 Prozent), bei den Herstellern von elektronischen Ausrüstungen (+12,5 Prozent) sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie (+12,7 Prozent).

Positiv auf das Saarwachstum dürfte sich auch der geplante Anstieg der öffentlichen Investitionen auswirken. Die Landesregierung beabsichtigt, bis 2030 eine Milliarde Euro zu investieren. „Entscheidend ist, dass die öffentliche Hand in Bereiche investiert, die hohe private Investitionen nach sich ziehen. Investitionen in die Infrastruktur, aber auch in Forschung, Lehre und Ausbildung sind hier das Gebot der Stunde“, so Thomé.

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Starker Konsum dank Sondereffekten …

Einen zusätzlichen Schub erhält die Konjunktur in diesem Jahr vom privaten Verbrauch. Mit den Fortschritten bei den Impfungen gegen Covid-19 werden die wirtschaftlichen Beschränkungen nach und nach aufgehoben. Bis zum Ende des dritten Quartals dürften sie weitgehend außer Kraft gesetzt sein, so dass eine annähernd vollständige konjunkturelle Erholung im Handel und in den haushalts- und freizeitorientierten Dienstleistungen bis zum Ende des Jahres wahrscheinlich ist. Die IHK schätzt, dass sich bei den privaten Haushalten im Saarland coronabedingt im letzten Jahr 500 bis 800 Millionen Euro an Kaufkraft aufgestaut haben. „Ein Großteil dieser Überschussersparnisse wird mit der voranschreitenden Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen in einen nachholenden Konsum fließen. Beim Absatz langlebiger Konsumgüter wie Autos und Möbeln wirken allerdings Lieferengpässe bei Vorprodukten und die damit verbundenen Preissteigerungen kurzfristig dämpfend“, so Meier.

… aber CO2-Bepreisung wirkt leicht dämpfend

Eine bremsende Wirkung auf Konjunktur und Wachstum dürften auch von der in diesem Jahr neu eingeführten CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe (Brennstoffemissionshandelsgesetz) ausgehen. Die dadurch ausgelösten Preissteigerungen treffen die privaten Haushalte wie auch die Unternehmen – hier insbesondere jene, die im internationalen Wettbewerb stehen. Denn Ziel dieser Maßnahme ist ein Zurückdrängen des Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas auf dem Wege der Verteuerung und ein Ersatz durch klimafreundlichere, aber grundsätzlich hochpreisigere Alternativen. Verstärkt werden dürfte dieser Effekt in der Zukunft noch durch die verschärften Klimaschutzziele und die Nachjustierungen bei den CO2-Steuersätzen.

Gute Wachstumsaussichten für 2022


Für 2022 ist die IHK zuversichtlich gestimmt. Global betrachtet dürfte sich die Wachstumsphase, wenn auch auf einem leicht schwächeren Niveau, fortsetzen. Die OECD sagt für 2022 ein Wachstum des weltweiten Sozialprodukts von 4,4 Prozent voraus (2021 5,8 Prozent). Das weltweite Handelsvolumen wird nach einem Rückgang von 8,5 Prozent 2020 im Jahr 2021 voraussichtlich um gut acht Prozent zulegen und 2022 um ca. sechs Prozent.

Zeichen der Zuversicht gehen insbesondere von der Tatsache aus, dass die Eurozone, China und die USA ihren Wachstumskurs auch 2022 fortsetzen werden. Die OECD-Prognosen sagen für die Euro-Länder ein Wachstum von 4,4 Prozent für 2022 voraus. Für China werden 5,8 Prozent vorhergesagt, für die USA 3,6 Prozent. Die außenwirtschaftliche Entspannung zwischen der EU und den USA sowie das überdurchschnittliche Wachstum in China und den USA dürften die saarländischen Exporte in diese wichtigen Zielländer beflügeln.

„Die Saarwirtschaft wird 2022 auf dem Wachstumspfad bleiben. Treiber wird einmal mehr der Export sein, der von den nochmals verbesserten Aussichten für die Weltwirtschaft profitiert, insbesondere im Euro-Raum, in den USA und in Asien. Weitere Impulse dürften abermals vom privaten Konsum sowie von einer anziehenden Nachfrage nach Investitionsgütern kommen. Beide Effekte dürften aber

durch die mit den verschärften Klimaschutzanstrengungen verbundenen Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen ein Stück weit abgeschwächt werden. Unter der Voraussetzung, dass es nicht zu einer erneuten Zuspitzung der pandemischen Lage und damit zu verschärften Infektionsschutzmaßnahmen oder gar zu einem weiteren Lockdown im Winter kommt, erwarten wir für 2022 ein Saarwachstum in der Größenordnung von 3,5 Prozent“, so Thomé. Die Wachstumsrate im Saarland würde damit aber wieder unter der des Bundes liegen (4,3 Prozent).

Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeit wird weiter sinken

Der Saar-Arbeitsmarkt hat sich auch im Corona-Jahr 2021 sehr robust gezeigt. Zwar liegt die Zahl der Arbeitslosen an der Saar mit rund 36.000 noch immer über dem Wert vom Juni 2019 mit damals rund 32.000 Arbeitslosen. „Mit weiter anziehender Konjunktur – gerade auch im Handel und bei verbraucherorientierten Dienstleistungen – sowie steigender Investitionsbereitschaft der Unternehmen befindet sich der hiesige Arbeitsmarkt aber auf einem guten Wege, um im zweiten Halbjahr weiter Boden gutzumachen. Bis Ende 2021 rechnen wir daher mit einem fortgesetzten Rückgang der Arbeitslosigkeit um bis zu 2.500 Personen und mit einem Aufwuchs der Beschäftigung im vergleichbaren Umfang. Für 2022 erwarten wir eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau“, so Thomé.

Was zu tun ist: Die Wachstumslücke zum Bund schließen

Die Corona-Krise hat das Saarland härter getroffen als andere Regionen in Deutschland. Mit einem Minus von 6,7 Prozent schrumpfte die Wirtschaftsleistung an der Saar im Jahr 2020 fast zwei Prozentpunkte stärker als im Bund. Trotz einer voraussichtlich kräftigeren Erholung der saarländischen Wirtschaft 2021 wird sich die Wachstums- und Wohlstandslücke zum Bund perspektivisch weiter öffnen. Dauerhaft
kann ein weiteres Zurückfallen nur verhindert werden, wenn es gelingt, den Strukturwandel im Saarland erfolgreich zu bewältigen.

War die Wirtschaftspolitik während der Hochphase der Pandemie vorrangig auf Krisenbewältigung ausgerichtet, gilt es nun, die Standortattraktivität des Saarlandes zu erhöhen und damit zugleich die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen zu

verbessern. Die Landesregierung muss daher endlich das lange angekündigte Standortsicherungskonzept vorlegen. Unverzichtbar ist ferner ein klarer Fahrplan für das von ihr proklamierte „Jahrzehnt der Investitionen“ mit belastbaren Aussagen dazu, welche Infrastrukturinvestitionen auch über das Jahr 2022 hinaus wann, wo und in welchem Umfang getätigt werden sollen. Zwar stehen neben dem bestehenden Sondervermögen „Zukunftsinitiative Saar“ auch Teile der neuen Sondervermögen „COVID“ und „Krankenhausfonds“ für investive Impulse zur Verfügung. Gemessen am tatsächlichen Investitionsbedarf und der Investitionslücke gegenüber dem Bund, die seit 2004 einwohnerbereinigt auf über 2,3 Milliarden Euro  angewachsen ist, müssten die mittel- und langfristigen Investitionen des Landes aber deutlich gesteigert werden – nicht zuletzt deshalb, weil auch andere Bundesländer entsprechende Schritte unternommen haben.

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Konkret spricht sich die IHK für folgende Maßnahmen aus:

Investitionsoffensive starten: In weiten Teilen der Infrastruktur hat sich ein erheblicher Sanierungsstau aufgebaut – bei Hochschulen, Straßen, Brücken und Abwasserkanälen. Der Stand der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung kann mit den Ansprüchen der Unternehmen sowie der Bürgerinnen und Bürger an eine moderne Verwaltung nicht Schritt halten. Zudem fehlt es an hinreichenden Mitteln für strukturprägende Zukunftsinvestitionen (forcierter Ausbau des 5G-Mobilfunkstandards, Städtebauförderung, Kongress- und Messewesen, touristische Leitinvestitionen). Die künftige Landesregierung muss daher eine Investitionsoffensive starten, die erstens die kommunalen Investitionsbudgets deutlich aufstockt und zweitens durch mehr Investitionen in die Infrastruktur die Investitionslücke zum Durchschnitt der Länder schließt. Grundlage sollte eine Investitionsplanung mit klaren Prioritäten sein. Nur unter diesen Voraussetzungen wird es zu echten Innovationsschüben durch private Investitionen und zu einer weiteren Neuansiedlung zukunftsträchtiger Unternehmen kommen.

Standortkosten senken: Allein bei der Gewerbesteuer müssen Unternehmen im Saarland eine jährliche Sonderlast in Höhe von gut 55 Millionen Euro bzw. 11,5 Prozent gegenüber ihren Wettbewerben im Bund schultern.  Die vergleichsweise hohen Gewerbesteuerhebesätze schaden dem Saarland gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie verringern die Chancen auf Ansiedlungen neuer Betriebe, schwächen die Investitionskraft bestehender Unternehmen und belasten deren Wettbewerbsfähigkeit. Mit Blick auf die Standortattraktivität im Ganzen kommt erschwerend hinzu, dass das Saarland mit 6,5 Prozent auch noch die höchste Grunderwerbsteuer in Deutschland hat. Zudem liegen weitere Gebühren um ein Vielfaches höher als im Rest der Republik. Hierzu zählen etwa im Umweltbereich der Wassercent oder die pauschalen Kosten für wiederkehrende Umweltinspektionen. Andere Bundesländer verzichten ganz auf diese Gebühren.

Vorranggebiete für Industrie und Gewerbe reservieren: Industrie- und Gewerbeflächen werden im Saarland zunehmend knapp. Dieser Flächenmangel droht damit zu einer weiteren Wachstumsbremse für das Saarland zu werden. Die Saarwirtschaft braucht daher dringend Flächen für Ansiedlungen und Erweiterungen in ausreichender Qualität und Quantität, die zudem kurzfristig verfügbar und planungsrechtlich abgesichert sind. Mit der Entwicklung des Masterplans II Industrieflächen hat die Landesregierung die Notwendigkeit einer vorausschauenden Flächenpolitik erkannt. „Voraussetzung ist aber zugleich, dass im neuen Landesentwicklungsplan auch tatsächlich Vorranggebiete für Industrie und Gewerbe in mindestens dem gleichen Umfang wie im bestehenden Plan reserviert werden. Denn die frühzeitige und zukunftsgerichtete Flächenvorsorge ist gerade in Zeiten struktureller Umbrüche eine ganz entscheidende Grundlage dafür, dass die Saarindustrie auch künftig ihrer Rolle als Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung gerecht werden kann“, so Meier.

Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung vorantreiben und Baukosten senken: Neben der zügigen, saarlandweiten Realisierung des Projektes „digitaler Bauantrag“ sowie der dringend gebotenen Verschlankung der Landesbauordnung ist aus Sicht der IHK zur Reduzierung der Baukosten die Rückkehr zum 4-Augen-Prinzip beim Brandschutz ebenso geboten wie mehr Entscheidungsfreude der Verantwortlichen auf behördlicher Ebene. Bauherren und Investoren brauchen dringend mehr Planungssicherheit. Anspruch muss es sein, dass das Saarland eine Landesbauordnung erhält, die zum Bauen animiert und in Bezug auf Digitalisierung, Verschlankung der Bauprozesse und messbare Kostensenkung im Baubereich bundesweit Best-Practice ist.

Die demographische Herausforderung meistern und die Fachkräftebasis sichern: Vor dem Hintergrund des weiter deutlich sinkenden Erwerbspersonenpotentials um bis zu einem Drittel  und der Fortsetzung des Bevölkerungsrückgangs in der Größenordnung von bis zu einem Fünftel  gegenüber bis 2060 gegenüber dem Niveau des Jahres 2018 ist hier seitens der Landesregierung ebenfalls entschlossenes Handeln von Nöten. Denn ein Rückgang der Einwohnerzahl bedeutet zugleich weniger Konsumenten sowie weniger Steuereinnahmen für Land und Kommunen. Zugleich würde sich das Potential an Fachkräften verringern. „Für das Industrieland Saarland bleibt dabei insbesondere die Verfügbarkeit von Ingenieuren, Technikern und IT-Spezialisten eine zentrale Herausforderung. Erforderlich ist daher weiterhin eine quantitativ ausreichende wie qualitativ hochwertige MINT-Ausbildung an den Saarhochschulen, die sich hinsichtlich der Gestaltung der Studiengänge am Puls der Zeit orientiert, etwa beim Aufbau von Wasserstoffkompetenzen“, so Meier.
Außerdem gilt es, die Rahmenbedingen für eine höhere und produktivere Erwerbsbeteiligung voranzutreiben, d.h. insbesondere bessere Weiterbildungsmöglichkeiten und Betreuungsangebote zu schaffen, – auch um die Erwerbsbeteiligung von Frauen weiter zu steigern. Da das endogene Arbeitskräftepotential aber selbst dann nicht reichen wird, ist die Landesregierung gefordert, rasch eine vorausschauende Fachkräfteanwerbestrategie mit dem Ziel zu entwickeln, im europäischen Ausland und in ausgewählten Drittstaaten junge qualifizierte Fachkräfte für den Saararbeitsmarkt zu gewinnen.
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„Nur mittels deutlich höherer Unternehmensinvestitionen kann das Saarland den Wachstumsrückstand gegenüber dem Bund aufholen. Investiert wird aber nur dort, wo es sich auch lohnt“, so Thomé abschließend.