Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks

Internetpräsentation IHK Saarland - Partner der Wirtschaft


Positionen

Kennzahl: 17.7551

Ausbildung als Mittel zur Fachkräftesicherung

Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Wolfgang Herges

01.04.2011

Die saarländische Wirtschaft hat sich bemerkenswert schnell von der Wirtschaftskrise erholt. Im Zuge der Erholung ist dafür eine neue Herausforderung für die Unternehmen sukzessive in den Vordergrund gerückt – der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Es ist deshalb nicht überraschend, dass die Unternehmen ihr Engagement in die Ausbildung der jungen Generation unverändert hoch halten.

Dank der hohen Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen konnte im vergangenen September rein rechnerisch jeder suchende Jugendliche zwischen mehreren Angeboten auswählen. Den 28 unversorgten Jugendlichen im Saarland standen rund 370 unbesetzte Stellen gegenüber. Eine tolle Bilanz, die maßgeblich auf die Weitsicht unserer ausbildenden Unternehmen zurückzuführen ist.

Unsere Unternehmen klagen aber zunehmend über fehlende (geeignete) Bewerber. Erstmals konnte seit Einführung des regionalen Ausbildungspaktes auf eine Nachvermittlungsaktion – mangels Bewerber – im November verzichtet werden. Ein deutliches Zeichen.
 
Bei immer weniger Jugendlichen...

Den geänderten Verhältnissen auf dem Ausbildungsmarkt trägt inzwischen auch der „Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ mit neuen Herausforderungen und geänderten Maßnahmen Rechnung. Auch im Saarland wird daran gearbeitet, die bewährte Partnerschaft des regionalen Ausbildungspaktes um neue Facetten zu erweitern. Denn in Zukunft wird es nicht mehr darum gehen, jungen Menschen zu einer Ausbildungsstelle zu verhelfen, sondern Unternehmen zu ausreichend qualifizierten Auszubildenden. Bereits heute gehen mehr Arbeitnehmer in den Ruhestand wie Fachkräfte nachkommen. Wir müssen daher größte Anstrengungen unternehmen, dem Fachkräftemangel zu begegnen.

...gilt es, alle Potenziale zu nutzen

Inzwischen rücken zunehmend Sachthemen wie Berufsorientierung, Ausbildungsfähigkeit, Qualifizierung vor Ausbildungsbeginn und ein besserer Übergang von der Schule in die Ausbildung, in den Vordergrund. Mit der Kooperation im Bereich der Berufsvorbereitung hat die IHK bereits im vergangenen Jahr Flagge gezeigt: Rund 40 Schulen wurden 2010 von den IHK-Mitarbeitern aufgesucht mit dem Ziel, zusätzliche Schüler für eine duale Ausbildung zu gewinnen.

Viele Hauptschüler, die eigentlich eine Ausbildung anstreben, jedoch noch unschlüssig sind, vergeuden häufig Zeit in irgendwelchen Warteschleifen. Hier setzt der Modellversuch „Anschluss Direkt“, angesiedelt bei der ZPT und unterstützt von der IHK, an. Mit diesem neuen Instrument sollen gute Hauptschüler auf eine duale Ausbildung vorbereitet werden. Dabei wird auch auf die Unterstützung durch Praktiker aus Unternehmen gesetzt, die als Paten Freizeit zur Verfügung stellen.

Weiteres Potenzial sehen wir bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Vor wenigen Tagen fand in der IHK der erste interkulturelle Ausbildungstag statt. IHK-Mitarbeiter und
 -Mitarbeiterinnen sowie die weiteren Partner informierten die interessierten Jugendlichen über das Thema Ausbildung und die daraus folgenden Perspektiven nach dem Motto „Ausbildung ist Zukunft“. Gemeinsam mit dem deutsch-türkischen Elternbund im Saarland und anderen ziehen wir an einem Strang. Weitere Veranstaltungen werden sicherlich noch folgen, denn das Interesse bei den Jugendlichen ist groß.

In Gesprächen und Diskussionen weise ich immer darauf hin, dass diese Maßnahmen für die Unternehmen von großer Bedeutung sind. Denn schließlich sinkt die Zahl der Schulabgänger in den nächsten Jahren dramatisch – bis 2020 um rund ein Viertel. Wenn es uns aber gelingt, das Interesse an der dualen Ausbildung zu erhöhen und die Zahl der ausbildungsfähigen Jugendlichen gerade in den genannten Gruppen zu erweitern, so können wir den demografiebedingten Rückgang der nächsten Jahre deutlich mildern.

Die IHK-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen werden sich daher weiterhin gemeinsam mit Ihnen engagieren, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Mein Appell bleibt daher: Investieren Sie in die Zukunft Ihres Unternehmens, bilden Sie aus! Es ist ein wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung!