Konjunktur: Trübe Aussichten
Lage an der Saar aber noch etwas besser als im Bund
IHK-Konjunkturumfrage März 2003
29.04.2003
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt beurteilen derzeit neun Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit „gut“, 77 Prozent mit „befriedigend“ und 14 Prozent mit „schlecht“. Der Lageindex (Saldo aus „Gut“- und „ Schlecht“-Meldungen) fiel damit von minus drei Punkte im März auf minus fünf Punkte im April.
Relativ gut laufen die Geschäfte weiterhin in der IT-Branche, im Versicherungsgewerbe und mit Abstrichen bei den sonstigen Dienstleistern wie Energieversorgern, Reinigungs- und Sicherheitsunternehmen. Mehr „Gut“- als „Schlecht“-Meldungen gibt es noch in der Gummi- und Kunststoffbranche, in der Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie bei den Herstellern von Metallwaren. Eine insgesamt befriedigende Geschäftslage melden der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Stahlindustrie, das Ernährungsgewerbe, die Elektroindustrie und das Bankgewerbe. Eher schleppend laufen dagegen die Geschäfte in der Bauwirtschaft, im Handel und im Verkehrsgewerbe.
Geschäftsaussichten deutlich eingetrübt
Eine spürbare Wende der Konjunktur zum Besseren zeichnet sich auch für die Sommer- und Herbstmonate nicht ab. Dies signalisieren die Geschäftsaussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Insgesamt rechnen nur knapp sieben Prozent der Unternehmen mit besseren Geschäften, 34 Prozent dagegen mit schlechteren. Die überwiegende Mehrheit (60 Prozent) erwartet keine Veränderungen. Ob und inwieweit das Kriegsende im Irak das Stimmungsbild positiv beeinflusst hat, wird erst unsere Mai-Umfrage zeigen.
Sorge bereitet vor allem, dass sich die Geschäftsaussichten in strukturprägenden Industriebranchen, wie der Stahlindustrie und dem Fahrzeugbau, merklich eingetrübt haben. Aber auch im Handel, bei den Versicherungen und in der Verkehrswirtschaft gibt es deutlich mehr Unternehmen, die mit schlechteren Geschäften rechnen, als solche, die bessere Geschäfte erwarten. Zarte Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung gibt es bisher nur im Maschinenbau, bei den Gießereien und in der Druckindustrie.
„Das weltwirtschaftliche Umfeld ist weiter labil. Zudem erschwert die Euroaufwertung die Exporte. Umso wichtiger ist es,“ so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch, „die hausgemachten Wachstums- und Beschäftigungsbarrieren rasch und nachhaltig abzubauen. Die vom Bundeskanzler vorgelegte Agenda 2010 ist dazu ein Schritt in die richtige Richtung. Sie darf weder verwässert noch in ihrer Umsetzung verzögert werden. Weitere Reformschritte, insbesondere zur Entfesselung des Arbeitsmarktes und zur Absenkung der gesetzlichen Lohnnebenkosten, müssen hinzukommen. Auch der Tarifpolitik kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Wir brauchen dringender denn je grundlegende Strukturreformen und maßvolle Lohnabschlüsse – und zwar über mehrere Jahre hinweg. Ansonsten wird die deutsche Wirtschaft nicht auf einen befriedigenden Wachstumspfad einschwenken können.“
Konjunkturindizes
Verarbeitendes Gewerbe
Weitere Informationen
Dr. Heino
Klingen
(06 81)
95 20-4 10