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Lebenslang lernen – auch in der Freizeit
Standpunkt
Von Volker Giersch
01.09.2007
Über die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes entscheidet mehr denn je die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften. Facharbeiter und Hochschulabsolventen sind schon heute in den meisten Branchen Mangelware. Das gilt insbesondere für Ingenieure und für Fachkräfte im technisch-gewerblichen Bereich. Absehbar ist, dass sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. Wenn wir nicht massiv gegensteuern, wird das zwangsläufig zu Lasten von Wachstum und Innovation gehen.
Bereits heute wissen wir, dass die Zahl der Schulabgänger demnächst deutlich zurückgehen wird – in den kommenden zehn Jahren um gut ein Fünftel. Zugleich scheiden in diesem Zeitraum relativ viele ältere Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben aus. Parallel dazu steigen die Anforderungen der Unternehmen an die Qualifikation ihrer Mitarbeiter im Trend weiter an.
Für uns im Saarland stellt sich das Problem Fachkräftemangel mit besonderer Dringlichkeit, weil hierzulande der Fachkräftenachwuchs stärker zurückgeht als bundesweit. Deshalb sind wir in besonderer Weise gefordert, unser Land für qualifizierte Zuwanderer aus anderen Regionen attraktiv zu machen und – wichtiger noch – die Menschen, die bereits hier sind, so gut zu qualifizieren wie nur irgend möglich.
Bildung ist Motor für Wachstum und Strukturwandel
Der Bildungspolitik kommt damit mehr denn je eine Schlüsselrolle für Wachstum und Strukturwandel zu. Je höher die berufliche Qualifikation der Menschen, desto besser die Wachstumschancen des Landes und seiner Wirtschaft.
Beträchtlicher Handlungsbedarf besteht nach wie vor in der Schulpolitik. Die von der Landesregierung eingeleitete Qualitätsoffensive ist der richtige Ansatzpunkt. Sie muss künftig aber mit noch mehr Kraft und Tempo fortgeführt werden. Es gilt, die Begabungen der Jugendlichen bestmöglich zu fördern. Und wir müssen alles dafür tun, die Zahl der Jugendlichen, die unsere Schulen ohne Abschluss verlassen, weiter zu reduzieren.
Für unsere Hochschulen sollten wir rasch ein Zukunftsbild mit überregionaler Strahlkraft entwickeln, wobei das Angebot – insbesondere der Saar-Uni – stärker als bisher am künftigen Bedarf unserer Wirtschaft auszurichten ist. In der beruflichen Ausbildung gilt es, die Spitzenposition, die wir in den vergangenen Jahren erreicht haben (höchste Ausbildungsplatzdichte aller westdeutschen Flächenländer), zu halten und möglichst auszubauen. Dafür wird sich unsere IHK auch künftig mit voller Kraft engagieren.
Größere Anstrengungen in der Weiterbildung nötig
Handlungsbedarf besteht insbesondere auch in der beruflichen Weiterbildung. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts entspricht das einmal Gelernte immer weniger dem neuesten Stand. Die Alterung der Belegschaften legt es dabei nahe, die Weiterbildung insbesondere auch bei älteren Arbeitnehmern deutlich zu forcieren.
Internationale Vergleich zeigen, dass es noch viel Spielraum nach oben gibt: In Deutschland nehmen 42 v. H. aller Arbeitnehmer an einer Weiterbildungsmaßnahme teil. Damit landen wir beim Ranking der alten EU-Länder im letzten Drittel. Länder wie Österreich, Finnland, Luxemburg und Dänemark erreichen eine Quote von zum Teil über 80 Prozent. Selbst wenn man die gute Erstausbildung in Deutschland berücksichtigt, kommen wir kaum über ein gehobenes Mittelmaß hinaus.
Erfreulich, aber kein Anlass zur Entwarnung ist, dass wir im Saarland im Reigen der Bundesländer insgesamt relativ gut abschneiden. Zum einen gibt das Landesprogramm „Lernziel Produktivität“ hier wichtige Impulse. Zum anderen liegen wir im Saarland bei der Zahl der Weiterbildungsteilnehmer mit IHK-Abschluss seit Jahren über dem Durchschnitt aller deutschen IHKs.
Qualifizierung ist Gemeinschaftsaufgabe
Weiterbildung nutzt Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen. Sie sollte deshalb als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Das bedeutet zum einen, dass künftig mehr Unternehmen als bisher bereit sein sollten, ihre Mitarbeiter bei der beruflichen Fortbildung finanziell oder durch Freistellung von der Arbeit zu unterstützen. Viele praktizieren das ja bereits: Derzeit gibt die deutsche Wirtschaft mehr als 27 Milliarden Euro jährlich für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter aus. Je Kopf gerechnet sind das einschließlich der betrieblichen Ausfallzeiten rund 1.300 Euro pro Jahr.
Aber auch die Arbeitnehmer müssen einen angemessenen Beitrag leisten. Zunächst müssen sie die nötige Eigeninitiative entwickeln. Das ist Voraussetzung für jede erfolgreiche Fortbildung. Hinzukommen muss die Bereitschaft, einen wachsenden Teil der Freizeit in die eigene Weiterbildung – und damit in Arbeitsplatzsicherheit und beruflichen Aufstieg – zu investieren. Angesichts der relativ kurzen Jahres- und Lebensarbeitszeit in Deutschland gibt es dazu beim besten Willen ausreichend Spielraum. Immerhin liegt die Arbeitszeit deutscher Arbeitnehmer mit durchschnittlich 1.659 Arbeitsstunden im Jahr um gut 90 Stunden unter dem europäischen Durchschnitt.
Dass die Unternehmen mehrheitlich bereit sind, in der Weiterbildung einen Zahn zuzulegen, zeigt eine aktuelle DIHK-Umfrage: Rund 60 Prozent der Betriebe würden mehr in die berufsnahe Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren – wenn diese durch Verzicht auf Freizeit oder Urlaub dazu auch einen eigenen Beitrag leisten würden. Nur am Rande sei bemerkt, dass die Freistellung von Mitarbeitern für berufsferne Bildungsmaßnahmen, wie sie das Saarländische Bildungsfreistellungsgesetz nach wie vor vorsieht, vor diesem Hintergrund ein Anachronismus ist.
Neue Impulse durch Weiterbildungsoffensive
Richtig und wichtig für unser Land wäre es, in nächster Zeit ein schlüssiges Konzept für eine Weiterbildungsoffensive Saar zu entwickeln. Bei dessen Erarbeitung und Umsetzung sollten alle wichtigen Organisationen mitmachen. Elemente einer solchen Gemeinschaftsinitiative könnten sein:
Verbesserung der Markttransparenz
Mit dem Online-Weiterbildungsportal (http://weiterbildung.ihksaarland.de), das zurzeit rund 230 Kursangebote enthält, leistet unsere IHK hierzu bereits einen Beitrag. Die Attraktivität dieses Portals ließe sich freilich weiter vergrößern, wenn noch mehr Weiterbildungsträger ihre Angebote in dieses Internetsystem einstellen würden. Zu einer besseren Markttransparenz trägt zudem auch der Weiterbildungstag bei, den unsere IHK jährlich zusammen mit den Weiterbildungsunternehmen durchführt.
Weiterentwicklung des Angebots
Unsere IHK fühlt sich in besonderer Weise verpflichtet, Impulse zur bedarfsgerechten Ausweitung des Weiterbildungsangebots zu geben. Die Weiterbildungspartnerschaft, die sie mit vielen Unternehmen im Land verbindet, ist dazu ein vorzügliches Instrument. Aus Wünschen und Ideen der Unternehmen oder Bildungsträger entwickeln wir gemeinsam IHK-Zertifikatslehrgänge, die sich sehr eng an den Bedürfnissen der Unternehmen orientieren. Das sorgt für ein hohes Innovationstempo und eine große Akzeptanz in der Wirtschaft. Bereits mehr als 1.000 Teilnehmer in 102 Lehrgängen haben in diesem Jahr IHK-Zertifikatslehrgänge erfolgreich absolviert. Damit haben wir das Ergebnis des Jahres 2006 bereits übertroffen. Natürlich wollen wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Weitere deutliche Zuwächse sind möglich und erreichbar.
Zusätzliche Anreize für die Aufstiegsfortbildung würde die Einführung der Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ schaffen. Auf diese Weise könnte die Politik ein längst überfälliges Signal setzen, dass qualifizierte Abschlüsse der beruflichen Weiterbildung jenen der Hochschulwelt gleichwertig sind. Überdies würde auf dieser Basis auch die Anerkennung deutscher Weiterbildungsabschlüsse im Ausland wesentlich erleichtert.
Mehr berufsbegleitende Studiengänge
Die saarländischen Hochschulen – insbesondere die Saar-Uni und die HTW – sollten ihre Rolle als Partner der Wirtschaft weiter stärken, indem sie ihr Angebot an berufsbegleitenden Studiengängen und Lehrgängen in den kommenden Jahren schrittweise ausweiten – gegen kostendeckende Entgelte versteht sich. Kapazitäten dazu werden in dem Maße verfügbar, in dem die Zahl der Studienanfänger im nächsten Jahrzehnt zurückgehen wird.
Förderinstrumente bestmöglich nutzen
Eine Daueraufgabe besteht darin, die Förderinstrumente der öffentlichen Hand – etwa das Programm „Lernziel Produktivität“ – so weiterzuentwickeln, dass sie eine möglichst große Anreizwirkung entfalten. Nicht minder wichtig ist es, die bundesweiten Förderprogramme – etwa jene der Bundesagentur für Arbeit – intensiv zu nutzen.
Gemeinsame Marketingkampagne
Schließlich sollten Landesregierung, Wirtschaftsorganisationen und Arbeitnehmerorganisationen in einer gemeinsamen Kampagne dafür werben, dass Arbeitnehmer und Unternehmen ihre Anstrengungen in der Weiterbildung weiter verstärken.
Erste sondierende Gespräche darüber, wie eine Weiterbildungsoffensive Saar im Einzelnen ausgestaltet werden kann, sind bereits im Gang. Unsere IHK wird das ihr Mögliche dazu beitragen, dass diese Gespräche in ein schlüssiges Zukunftskonzept münden.
Bereits heute wissen wir, dass die Zahl der Schulabgänger demnächst deutlich zurückgehen wird – in den kommenden zehn Jahren um gut ein Fünftel. Zugleich scheiden in diesem Zeitraum relativ viele ältere Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben aus. Parallel dazu steigen die Anforderungen der Unternehmen an die Qualifikation ihrer Mitarbeiter im Trend weiter an.
Für uns im Saarland stellt sich das Problem Fachkräftemangel mit besonderer Dringlichkeit, weil hierzulande der Fachkräftenachwuchs stärker zurückgeht als bundesweit. Deshalb sind wir in besonderer Weise gefordert, unser Land für qualifizierte Zuwanderer aus anderen Regionen attraktiv zu machen und – wichtiger noch – die Menschen, die bereits hier sind, so gut zu qualifizieren wie nur irgend möglich.
Bildung ist Motor für Wachstum und Strukturwandel
Der Bildungspolitik kommt damit mehr denn je eine Schlüsselrolle für Wachstum und Strukturwandel zu. Je höher die berufliche Qualifikation der Menschen, desto besser die Wachstumschancen des Landes und seiner Wirtschaft.
Beträchtlicher Handlungsbedarf besteht nach wie vor in der Schulpolitik. Die von der Landesregierung eingeleitete Qualitätsoffensive ist der richtige Ansatzpunkt. Sie muss künftig aber mit noch mehr Kraft und Tempo fortgeführt werden. Es gilt, die Begabungen der Jugendlichen bestmöglich zu fördern. Und wir müssen alles dafür tun, die Zahl der Jugendlichen, die unsere Schulen ohne Abschluss verlassen, weiter zu reduzieren.
Für unsere Hochschulen sollten wir rasch ein Zukunftsbild mit überregionaler Strahlkraft entwickeln, wobei das Angebot – insbesondere der Saar-Uni – stärker als bisher am künftigen Bedarf unserer Wirtschaft auszurichten ist. In der beruflichen Ausbildung gilt es, die Spitzenposition, die wir in den vergangenen Jahren erreicht haben (höchste Ausbildungsplatzdichte aller westdeutschen Flächenländer), zu halten und möglichst auszubauen. Dafür wird sich unsere IHK auch künftig mit voller Kraft engagieren.
Größere Anstrengungen in der Weiterbildung nötig
Handlungsbedarf besteht insbesondere auch in der beruflichen Weiterbildung. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts entspricht das einmal Gelernte immer weniger dem neuesten Stand. Die Alterung der Belegschaften legt es dabei nahe, die Weiterbildung insbesondere auch bei älteren Arbeitnehmern deutlich zu forcieren.
Internationale Vergleich zeigen, dass es noch viel Spielraum nach oben gibt: In Deutschland nehmen 42 v. H. aller Arbeitnehmer an einer Weiterbildungsmaßnahme teil. Damit landen wir beim Ranking der alten EU-Länder im letzten Drittel. Länder wie Österreich, Finnland, Luxemburg und Dänemark erreichen eine Quote von zum Teil über 80 Prozent. Selbst wenn man die gute Erstausbildung in Deutschland berücksichtigt, kommen wir kaum über ein gehobenes Mittelmaß hinaus.
Erfreulich, aber kein Anlass zur Entwarnung ist, dass wir im Saarland im Reigen der Bundesländer insgesamt relativ gut abschneiden. Zum einen gibt das Landesprogramm „Lernziel Produktivität“ hier wichtige Impulse. Zum anderen liegen wir im Saarland bei der Zahl der Weiterbildungsteilnehmer mit IHK-Abschluss seit Jahren über dem Durchschnitt aller deutschen IHKs.
Qualifizierung ist Gemeinschaftsaufgabe
Weiterbildung nutzt Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen. Sie sollte deshalb als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Das bedeutet zum einen, dass künftig mehr Unternehmen als bisher bereit sein sollten, ihre Mitarbeiter bei der beruflichen Fortbildung finanziell oder durch Freistellung von der Arbeit zu unterstützen. Viele praktizieren das ja bereits: Derzeit gibt die deutsche Wirtschaft mehr als 27 Milliarden Euro jährlich für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter aus. Je Kopf gerechnet sind das einschließlich der betrieblichen Ausfallzeiten rund 1.300 Euro pro Jahr.
Aber auch die Arbeitnehmer müssen einen angemessenen Beitrag leisten. Zunächst müssen sie die nötige Eigeninitiative entwickeln. Das ist Voraussetzung für jede erfolgreiche Fortbildung. Hinzukommen muss die Bereitschaft, einen wachsenden Teil der Freizeit in die eigene Weiterbildung – und damit in Arbeitsplatzsicherheit und beruflichen Aufstieg – zu investieren. Angesichts der relativ kurzen Jahres- und Lebensarbeitszeit in Deutschland gibt es dazu beim besten Willen ausreichend Spielraum. Immerhin liegt die Arbeitszeit deutscher Arbeitnehmer mit durchschnittlich 1.659 Arbeitsstunden im Jahr um gut 90 Stunden unter dem europäischen Durchschnitt.
Dass die Unternehmen mehrheitlich bereit sind, in der Weiterbildung einen Zahn zuzulegen, zeigt eine aktuelle DIHK-Umfrage: Rund 60 Prozent der Betriebe würden mehr in die berufsnahe Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren – wenn diese durch Verzicht auf Freizeit oder Urlaub dazu auch einen eigenen Beitrag leisten würden. Nur am Rande sei bemerkt, dass die Freistellung von Mitarbeitern für berufsferne Bildungsmaßnahmen, wie sie das Saarländische Bildungsfreistellungsgesetz nach wie vor vorsieht, vor diesem Hintergrund ein Anachronismus ist.
Neue Impulse durch Weiterbildungsoffensive
Richtig und wichtig für unser Land wäre es, in nächster Zeit ein schlüssiges Konzept für eine Weiterbildungsoffensive Saar zu entwickeln. Bei dessen Erarbeitung und Umsetzung sollten alle wichtigen Organisationen mitmachen. Elemente einer solchen Gemeinschaftsinitiative könnten sein:
Verbesserung der Markttransparenz
Mit dem Online-Weiterbildungsportal (http://weiterbildung.ihksaarland.de), das zurzeit rund 230 Kursangebote enthält, leistet unsere IHK hierzu bereits einen Beitrag. Die Attraktivität dieses Portals ließe sich freilich weiter vergrößern, wenn noch mehr Weiterbildungsträger ihre Angebote in dieses Internetsystem einstellen würden. Zu einer besseren Markttransparenz trägt zudem auch der Weiterbildungstag bei, den unsere IHK jährlich zusammen mit den Weiterbildungsunternehmen durchführt.
Weiterentwicklung des Angebots
Unsere IHK fühlt sich in besonderer Weise verpflichtet, Impulse zur bedarfsgerechten Ausweitung des Weiterbildungsangebots zu geben. Die Weiterbildungspartnerschaft, die sie mit vielen Unternehmen im Land verbindet, ist dazu ein vorzügliches Instrument. Aus Wünschen und Ideen der Unternehmen oder Bildungsträger entwickeln wir gemeinsam IHK-Zertifikatslehrgänge, die sich sehr eng an den Bedürfnissen der Unternehmen orientieren. Das sorgt für ein hohes Innovationstempo und eine große Akzeptanz in der Wirtschaft. Bereits mehr als 1.000 Teilnehmer in 102 Lehrgängen haben in diesem Jahr IHK-Zertifikatslehrgänge erfolgreich absolviert. Damit haben wir das Ergebnis des Jahres 2006 bereits übertroffen. Natürlich wollen wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Weitere deutliche Zuwächse sind möglich und erreichbar.
Zusätzliche Anreize für die Aufstiegsfortbildung würde die Einführung der Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ schaffen. Auf diese Weise könnte die Politik ein längst überfälliges Signal setzen, dass qualifizierte Abschlüsse der beruflichen Weiterbildung jenen der Hochschulwelt gleichwertig sind. Überdies würde auf dieser Basis auch die Anerkennung deutscher Weiterbildungsabschlüsse im Ausland wesentlich erleichtert.
Mehr berufsbegleitende Studiengänge
Die saarländischen Hochschulen – insbesondere die Saar-Uni und die HTW – sollten ihre Rolle als Partner der Wirtschaft weiter stärken, indem sie ihr Angebot an berufsbegleitenden Studiengängen und Lehrgängen in den kommenden Jahren schrittweise ausweiten – gegen kostendeckende Entgelte versteht sich. Kapazitäten dazu werden in dem Maße verfügbar, in dem die Zahl der Studienanfänger im nächsten Jahrzehnt zurückgehen wird.
Förderinstrumente bestmöglich nutzen
Eine Daueraufgabe besteht darin, die Förderinstrumente der öffentlichen Hand – etwa das Programm „Lernziel Produktivität“ – so weiterzuentwickeln, dass sie eine möglichst große Anreizwirkung entfalten. Nicht minder wichtig ist es, die bundesweiten Förderprogramme – etwa jene der Bundesagentur für Arbeit – intensiv zu nutzen.
Gemeinsame Marketingkampagne
Schließlich sollten Landesregierung, Wirtschaftsorganisationen und Arbeitnehmerorganisationen in einer gemeinsamen Kampagne dafür werben, dass Arbeitnehmer und Unternehmen ihre Anstrengungen in der Weiterbildung weiter verstärken.
Erste sondierende Gespräche darüber, wie eine Weiterbildungsoffensive Saar im Einzelnen ausgestaltet werden kann, sind bereits im Gang. Unsere IHK wird das ihr Mögliche dazu beitragen, dass diese Gespräche in ein schlüssiges Zukunftskonzept münden.