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Arbeitsmarkt nicht mehr ganz so freundlich

01.03.2016

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit weiter gestiegen. Neben saisonalen Gründen wie dem winterlichen Wetter und der Beendigung von Ausbildungsverhältnissen strömen immer mehr Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung auf den Arbeitsmarkt und dabei zunächst in die Arbeitslosigkeit. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Aktuell sind an der Saar rund 39.500 Personen arbeitslos – knapp 390 mehr als noch im Januar und fast 1.300 mehr als im Februar 2015. Dabei wuchs die Ausländerarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr überproportional um gut 2.100 Personen bzw. rund 30 Prozent.

Die Arbeitslosenquote stieg im Saarland auf aktuell 7,7 Prozent. Im Bund sank sie auf 6,6 Prozent. Der Abstand hat sich weiter vergrößert und liegt damit auch weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Im Ranking der Bundesländer bleibt das Saarland zwar nach wie vor auf dem achten Platz, ist aber zum wiederholten Mal das einzige Bundesland, das im Vorjahresvergleich eine höhere Quote aufweist.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Februar ebenfalls kräftig gestiegen, bleibt aber weiterhin deutlich unter dem allgemeinen Durchschnitt. Dies gilt sowohl für das Saarland, wie auch für den Bund. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen hierzulande bei 6,8 Prozent und im Bund bei 5,5 Prozent. Unverändert blieb dagegen die Arbeitslosigkeit älterer Menschen. Die Quoten verharren gegenwärtig bei 7,4 Prozent an der Saar und bei 7,6 Prozent im Bund. Damit aber steht das Saarland in dieser Altersgruppe nach wie vor besser da als der Bund.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Dezember 2015 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) erheblich gesunken, was jedoch für die Jahreszeit nicht unüblich ist. Im Saarland fällt dabei diese Entwicklung mit einen Verlust von 3.500 Arbeitsplätzen bzw. einem Minus von 0,9 Prozent gegenüber November geringfügig stärker aus als im Bund mit -0,8 Prozent. Dennoch waren an der Saar mit 379.700 Beschäftigten fast 5.850 mehr Menschen in Arbeit als noch im Vorjahresmonat. Allerdings liegt dieser Anstieg mit einem Plus von 1,6 Prozent deutlich unter dem des Bundes von 2,6 Prozent. Neue Arbeitsplätze entstanden an der Saar zuletzt vorwiegend im Handel und im Sozialwesen, bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern wie bspw. den Gebäudereinigungs- und Hausmeisterservices oder Wach- und Sicherheitsdiensten sowie im Bereich Verkehr und Logistik. In der Industrie, im Baugewerbe und im Bereich Erziehung und Unterricht ist die Beschäftigung hingegen rückläufig.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar kommt nicht überraschend. Er ist zum einen saisontypisch und beruht zum anderen darauf, dass mehr und mehr Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung nun zu Kunden der Jobcenter werden. Trotz der weiterhin robusten Konjunktur gerät der Arbeitsmarkt damit langsam unter Druck. Das zeigt sich auch an der rückläufigen Beschäftigung, die aber im historischen Vergleich noch immer auf hohem Niveau liegt. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir weiterhin bis zu  2.500 zusätzliche Arbeitsplätze an der Saar.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die heute (1. März) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.


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