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Ausbildung: Paktpartner geben Chancengarantie für 2007

Saarland will Spitzenplatz verteidigen - 2006 erneut Steigerung

17.04.2007

Die Paktpartner Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), Vereinigung der saarländischen Unternehmensverbände (VSU), Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (RD), Landkreistag Saarland und die Landwirtschaftskammer für das Saarland unterzeichneten am Dienstag (17.4.2007) am Stand der Landesregierung auf der Saarbrücker Saarmesse zum 4. Mal den Ausbildungspakt für das Saarland.

Ziel ist es, allen ausbildungswilligen- und fähigen Jugendlichen ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten.Bei der offiziellen Unterzeichnung waren dabei: Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Hanspeter Georgi, der Präsident der IHK Saarland, Dr. Richard Weber, der Vizepräsident der HWK Bernd Wegner, der Vorsitzende der Geschäftsführung der RD, Otto-Werner Schade, der Präsident der VSU, Dr. Walter Koch und der Präsident der Landwirtschaftskammer, Richard Schreiner.Auf der Grundlage des Nationalen Paktes werden für das Saarland folgende Zielvorgaben festgelegt, die es mindestens zu erreichen gilt: Schaffung von 720 neuen Ausbildungsplätzen, 480 Einstiegsqualifizierungsplätze und Akquise von 360 neuen Ausbildungsbetrieben. Die Landesregierung, die Industrie- und Handelskammer Saarland, die Handwerkskammer des Saarlandes und die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit haben hierzu ihre Maßnahmen in der Initiative "Ausbildung ist Zukunft" 2007 abgestimmt.Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Hanspeter Georgi: "Der Ausbildungspakt hat sich bewährt. Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich auch 2006 gelohnt. Die Entwicklung der Ausbildungsverträge innerhalb der letzten 5 Jahre zeigt deutlich, dass mit Unterzeichnung des Ausbildungspaktes und der damit verbundenen Bündelung aller Kräfte und Aktivitäten eine positive Trendwende im Saarland (+ 5,9 Prozent) erreicht werden konnte." Eine gute Ausbildung sei ein wichtiger Grundstein für den beruflichen Werdegang vieler Jugendlicher und ein wirkungsvoller Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Georgi: "Im Saarland beträgt die Arbeitslosenquote der unter 25 Jährigen 7,0 %. Mit dieser Quote belegt das Saarland weiterhin den dritten Platz unter den Bundesländern."Der Präsident von IHK und der Vizepräsident der HWK, Dr. Richard Weber und Bernd Wegner dazu: "Viele Betriebe konnten erstmals oder nach einer längeren Vakanz wieder für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen gewonnen werden. Weber: "Das heißt, mit dem Ziel 5.050 neue Ausbildungsverträge im IHK Bereich zu gewinnen, wollen wir das beste Ergebnis der letzten 20 Jahre erreichen." Darüber hinaus wurden rund 380 Stellen für das neue Angebot der Einstiegsqualifizierung angeboten. Von Oktober 2005 bis September 2006 wurden von den saarländischen Agenturen für Arbeit insgesamt 354 Jugendliche in EQJ-Maßnahmen beraten und gefördert.Der Chef der Bundesagentur Otto-Werner Schade: "Besonders erfolgreich war die Zusammenarbeit bei der Nachvermittlung der Ende September noch unversorgten Jugendlichen. Das Ziel des Ausbildungspaktes wurde erreicht, praktisch jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot zu unterbreiten. Bis Januar konnte die Zahl der unvermittelten Bewerberinnen und Bewerber um rund 70 Prozent reduziert werden."Die Unterzeichner verpflichten sich, auch 2007 in ihrem Verantwortungsbereich alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um ein ausreichendes Angebot für die Jugendlichen bereit zu halten. Schreiner ergänzte, dass "gemeinsam in intensiven Gesprächen mit den übrigen Kammern und mit Unterstützung der Mitglieder des saarländischen Landkreistages geeignete Maßnahmen zur Steigerung des Ausbildungsstellenangebotes entwickelt werden sollen, um dem zu erwartenden Bedarf gerecht zu werden." Dazu gehören unter anderem die Nachvermittlung von nicht versorgten Jugendlichen.Koch: "Auch die Jugendlichen und ihre Eltern sind gefordert, sich aktiv und eigenverantwortlich um ihre berufliche Zukunft und die ihrer Kinder zu kümmern."Ausbildungsbewerbern mit aus individuellen Gründen eingeschränkten Vermittlungsperspektiven, die auch nach den bundesweiten Nachvermittlungs-Aktionen keinen Ausbildungsplatz haben, und Jugendliche, die noch nicht in vollem Maße über die erforderliche Ausbildungsbefähigung verfügen, wird von den Organisationen der Wirtschaft gemeinsam mit der Landesregierung das Instrument der "Einstiegsqualifizierung" angeboten. Für den Bereich der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, wie auch der Landwirtschaftskammer besteht bereits die Möglichkeit der Einstiegsqualifizierung mit Kammerzertifikat für rund 50 Berufsbilder. Bei Bedarf werden, angelehnt an dieses Konzept, weitere Bausteine entwickelt. Die Kammern werben auch weiterhin bei geeigneten Betrieben und Partnern Plätze für eine Qualifizierung ein. Ein besonderes Maßnahmenpaket wird für Altbewerber/innen geschnürt. Noch nicht vermittelte Bewerber aus früheren Schulentlassjahren (sogenannte Altbewerber) mit erkennbar schlechten Vermittlungsaussichten bedürfen einer besonders intensiven Betreuung. Sie werden noch frühzeitiger als bisher eingeladen und in die Nachvermittlungsprozesse einbezogen. Dadurch können Altbewerber zum Beispiel nach Beratung durch die Arbeitsagenturen bereits ab 01. August 2007 in eine geeignete EQJ-Maßnahme einmünden.Alle Partner des Paktes sind sich einig: "Ohne eine aktive Mitwirkung der Jugendlichen geht es nicht. Motivation können wir anregen aber nicht ersetzen." Als problematisch gilt auch das Thema ‚Ausbildungsvertrag geschlossen - Lehre nicht angetreten'. Denn zwischen 6 und 10 Prozent aller neuen Ausbildungsplätze werden, trotz Vertrag, gar nicht erst besetzt. Hier ist mehr Solidarität der Bewerber gefordert. Weitere Punkte des Paktes sind die Intensivierung der Maßnahmen zur Berufsorientierung. Dazu bieten die Agenturen für Arbeit Veranstaltungen zur Berufsorientierung sowohl in den Schulen als auch in den Agenturen für Arbeit an. Das personale Angebot ergänzen virtuelle und Printmedien, aber auch Maßnahmen im Rahmen der vertieften Berufsorientierung beispielsweise durch Assessment Center, Praktika in Betrieben oder individuelle Förderplanung.In diesem Zusammenhang hat auch die Intensivierung und der Ausbau der Zusammenarbeit von Paktpartner mit Betrieben, Schulen und Berufsberatung einen hohen Stellenwert. Defizite im Bereich der Ausbildungsfähigkeit will die Landesregierung nachhaltig innerhalb der nächsten fünf Jahre verbessern und dafür sorgen die Quote der Jugendlichen eines Ausbildungsjahrgangs, die die allgemein bildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss verlassen, unter 7 Prozent zu senken.