Ausbildungspakt funktioniert
Saarwirtschaft erneut Spitze in der Ausbildung – Aber
Endspurt ist noch nötig
22.09.2004
„Im IHK-Bereich bewegen wir uns bei den Ausbildungsplätzen voll auf Zielkurs. Bereits jetzt ist absehbar, dass wir die Zusagen der Wirtschaft im nationalen und im saarländischen Ausbildungspakt einhalten werden. Mit mehr als 3.700 eingetragenen Ausbildungsverträgen liegen wir fast 10 Prozent über dem Stand des Vorjahres. Bundesweit betrage der Zuwachs (Ende August) rund vier Prozent. Die Chancen stehen damit gut, dass das Saarland in diesem Jahr erneut eine Spitzenstellung im Ländervergleich erreichen wird“, so Weber. Bisher hätten die IHK-Unternehmen schon über 400 Ausbildungsstellen neu geschaffen.
Auch in der Relation von angebotenen Stellen zu Bewerbern kann das Saarland seine hervorragende Position aus dem Vorjahr halten. Auf 100 Bewerber kommen derzeit 93 Stellen. Damit liegt das Saarland – gemeinsam mit Hamburg (95 Stellen) – mit deutlichem Abstand an der Spitze aller Bundesländer. Auf den weiteren Plätzen folgen Rheinland-Pfalz (82 Stellen) sowie Bayern und Baden-Württemberg (je 80 Stellen auf 100 Bewerber).
„Trotz der bisherigen Erfolge werden wir in unserem Engagement nicht nachlassen. Der Weg zum Ziel ist noch lang“, so Weber weiter. Das wirtschaftliche Umfeld sei weiterhin schwierig. Denn nach wie vor gehe die Beschäftigung zurück. „Wir stehen damit“, so Weber, „vor der anspruchsvollen Aufgabe, uns in der Ausbildung vom Beschäftigungstrend abzukoppeln. Dennoch werden wir unsere Zusage einhalten, jedem ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen eine angemessene Chance auf Ausbildung zu ermöglichen.“
Endspurtbörsen im Oktober
Der 30. September ist für den Ausbildungspakt noch kein Bilanzstichtag, sondern Startpunkt für weitere Schritte. Im Oktober laden die Partner des regionalen Ausbildungspaktes zu den Endspurtbörsen ein. Gleichzeitig werden die unversorgten Bewerber aufgefordert, an einem von den Partnern vereinbarten „ Kompetenzcheck“ teilzunehmen. Auf dieser Grundlage erhalten die Jugendlichen in einem gemeinsamen Beratungsgespräch von Arbeitsagenturen, IHK und HWK konkrete Angebote, sei es für einen Ausbildungsplatz, eine Einstiegsqualifizierung oder eine Berufsvorbereitung.
Völlig neu ist das Konzept einer „Einstiegsqualifizierung“, ein Produkt der IHK und eine Ergänzung zur klassischen Ausbildung. Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz erhalten, können durch diese Einstiegsqualifizierung erste praktische Erfahrungen in einem Ausbildungsbetrieb erlangen. Gleichzeitig können sie die theoretischen Inhalte mit dem Besuch der Berufsschule vertiefen“, erklärte der für die Berufsbildung zuständige IHK-Vizepräsident Klaus Heller. Mittlerweile würden bereits zehn unterschiedliche Berufsfelder für dieses Modell angeboten. „Der Charme dieser neuen Ausbildungsvariante ist“, so Heller, „dass die Jugendlichen dieses Praktikum teilweise auf eine spätere Ausbildung anrechnen und eine Vergütung in Höhe von 192 Euro erhalten können.“ Die Kosten können von den Arbeitsagenturen erstattet werden. Die Praktika werden bei der IHK eingetragen und von Ausbildungsberatern begleitet. Die IHK-Vollversammlung sieht in diesem neuen Ausbildungskonzept eine hervorragende Ergänzung der dualen Ausbildung mit Vorteilen für unversorgte Bewerber, die bislang keine Ausbildungschancen hätten.
Heller: „Damit kann die saarländische Wirtschaft noch besser auf die Ausgangsituation der unversorgten Bewerber reagieren, gleichzeitig aber auch die schwächeren Jugendlichen im Vorfeld einer dualen Ausbildung besser beurteilen und an eine Ausbildung heranführen.“ Dies sei auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung notwendig, da die Zahl der Schulabgänger schon bald deutlich sinken wird. Die Vollversammlung der IHK appelliert an alle Unternehmen, Praktikantenplätze für die Einstiegsqualifizierung bereitzustellen. Nähere Informationen zur Einstiegsqualifizierung: Tel. 0681 / 9520 – 720.
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