Veranstaltung

Kennzahl: 15.7280

Ausstellung „de gré ou de force: L’expulsion des mosellans 1940-1945 [Freiwillig oder unter Zwang: die Vertreibung der Moselländer von 1940 bis 1945]“ in den Archiven des Departements in Saint-Julien-lès-Metz


Termin:
Mittwoch, 10. November 2010

Als Fortsetzung zur Ausstellung „Un exil intérieur: l'évacuation des Mosellans, septembre 1939 - octobre 1940 [Ein inneres Exil: die Evakuierung der Moselländer, September 1939 - Oktober 1940]" bietet der Conseil Général des Mosellandes mit dieser Ausstellung einen zweiten Teil über die Volksumsiedlungen zwischen 1939 und 1945 an,

der gemeinsam mit ASCOMEMO 39-45 gestaltet wurde.

Die ersten ausgesiedelten Moselländer kehren bereits ab Juli 1940 zurück... Die Umsiedlungsmaßnahmen werden begleitend dazu von den deutschen Behörden befohlen. Hitler betraut Gauleiter Bürckel mit der Mission, Elsass-Lothingen einzudeutschen und all jene auszusiedeln, die nicht „sofort damit einverstanden sind, Deutsche zu sein".

Im Rahmen dieser Annektierung und aufgrund dieser Maßnahmen werden von Juli 1940 bis Januar 1943 etwa 100.000 Moselländer mit einem 50 Kilo schweren Gepäck und 2.000 Francs ins nicht besetzte Frankreich oder

nach Meurthe-et-Moselle ausgesiedelt. Die Züge, mit denen die deutschsprachigen Flüchtlinge aus der roten Zone ins Moselland fuhren, begegneten dabei jenen, die die französischsprachigen Aussiedler aus dem Moselland nach Vichy-Frankreich brachten.

Viele der Ausgesiedelten sind heute nicht mehr am Leben. Jene, die damals Kinder waren, haben von ihren Eltern oftmals nicht die "wahre Geschichte" erzählt bekommen. Die Zeit verging und die letzten überlebenden Aussiedler sehen es nun als ihre Aufgabe an, über die Nöte ihrer Familie zu berichten. Darüber hinaus ist der Graben, der

„jene, die gegangen waren" von „jenen, die geblieben waren" trennt, im Laufe der Kriegsjahre größer geworden. Der Überlebenstrieb hat das „Anti-Deutschland" Empfinden der Moselländer noch verstärkt. Die Aussiedlungen haben so das bereits empfindliche Gleichgewicht des Mosellandes weiter erschüttert...

Ein Veranstaltungsprogramm soll nun in Form eines Katalogheftes herausgebracht werden, dem auch eine DVD

mit Zeugenaussagen beiliegt.

Die Ausstellung ist jeweils von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 16.45 Uhr und Samstag von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet.
Eintritt frei. Gruppenreservierung.

Auskünfte: Service départemental d'Archives de la Moselle [Archivabteilung des Mosellandes] - 1, allée du Château - F-57070 SAINT-JULIEN-LES-METZ
Tel.: 00 33 (0)3 87 78 05 00 - Website: www.archives57.com