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BAND begrüßt High-Tech Masterplan der Bundesregierung

13.06.2003


Können Business Angels und innovative Gründungsunternehmen endlich aufatmen? BAND, die deutschlandweite Organisation für Business Angels und Business Angels Netzwerke sieht gute Chancen, dass der von Bundesforschungsministerium und Bundeswirtschaftsministerium erarbeitete und abgestimmte High-Tech Masterplan Realität werden könnte. "Eigentlich kann nicht mehr viel schief gehen", so BAND-Vorstand Dr. Ute Günther: "Denn zwischen Koalitionsparteien und CDU-Opposition gibt es in dieser Frage kaum noch eine Differenz." Der Plan findet inzwischen seinen Niederschlag in der Agenda 2010 und in Reden sowohl des Bundeskanzlers, so in der Karlsruher Rede vom 05.05.2003 als auch des Grünen-Staatssekretärs Rezzo Schlauch vor dem Eigenkapitalforum der KfW vom 22.05.2003. Nicht genug damit. Ein Antrag des CDU-Abgeordneten und ehemaligen Bundesforschungsministers Heinz Riesenhuber im Bundestag zum Thema "Für eine neue Beteiligungskultur" weist nur minimale Unterschiede zum High-Tech Masterplan auf.

Schwerpunkt des Plans ist es, steuerliche Hindernisse beim Aufbau junger Technologieunternehmen einzureißen. Dazu sollen Unternehmen zählen, die zwei Kriterien erfüllen: Sie müssen im Durchschnitt mehrerer Jahre 15 % des Gesamtaufwands für Forschung und Entwicklung ausgeben und dürfen nicht konzernabhängig sein. In diesen Fällen sollen u.a.,

  • um eine Kapitalzufuhr zu ermöglichen, der Verlustvortrag auch dann erhalten bleiben, wenn bei Veränderung der Eigentümerstruktur das Unternehmen weitergeführt wird,
  • die Veräußerung von Beteiligungen, die innerhalb der ersten zwei Jahre eingegangen worden sind (Seed Capital),im Zeitraum von acht Jahren nach Gründung steuerfrei bleiben,
  • Stock Options für Mitarbeiter nicht als geldwerter Vorteil gelten, Veräußerungsgewinne daraus steuerfrei bleiben,
  • das sog. Carried Interest der Initiatoren von Venture Capital Fonds steuerfrei bleiben.
Das Besondere an dem Plan ist nach Auffassung von BAND, dass ein neuersystematischer Weg gesucht wird und die Probleme als Paketlösung angegangen werden. Mit dem neuen Vorschlag könnte erreicht werden, dass junge wachstumsstarke Unternehmen zielgenau gefördert werden. Einerseits würde die Gießkanne vermieden, andererseits auch die Benachteiligung von BusinessAngels gegenüber normalen Aktienbesitzern aufgehoben. "Denn ein starkes Engagement von Business Angels, die sich mit Know-how und Kapital an jungen Unternehmen beteiligen, ist heute einer der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg von Volkswirtschaften", so die Einschätzung von BAND-Vorstand Dr. Roland Kirchhof. Zwar erfülle der Plan nicht alle Wünsche. So würden pfiffige und wachstumsstarke Unternehmensgründungen, die nicht Technologie getrieben seien, benachteiligt. Es komme jetzt aber darauf an, den Vorschlag nicht zu zerreden, sondern voranzutreiben.
Das Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) hat das Ziel, die Business Angels Kultur in Deutschland zu fördern und den informellen Kapitalbeteiligungsmarkt für junge, wachstumsstarke Unternehmen aufzubauen. BAND versteht sich als Sprecher der Business Angels Netzwerke gegenüber Politik und Öffentlichkeit sowie als Vertreter der Interessen der Business Angels. BAND wird getragen von Business Angels Netzwerken sowie öffentlichen und privaten Mitgliedern und Sponsoren.

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