© vege - fotolia.com
DIHK-Tourismus-Umfrage: Energiepreisanstieg geht an die Substanz
04.08.2008
Der drastische Energiepreisanstieg schlägt doppelt auf den Tourismus in Deutschland durch: Zum einen steigen die Betriebskosten deutlich an. Zum anderen bleiben Gäste weg, weil Mobilität teuer geworden ist. Und die, die kommen, geben obendrein weniger aus, weil sie durch die gestiegenen Heiz- und Spritpreise weniger Geld zur Verfügung haben. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe bei rund 100 Unternehmen der Branche in dieser Woche. Sie gibt das augenblickliche Stimmungsbild wider.
Gäste verändern Mobilitäts- und Ausgabeverhalten
Die Hotels berichten, dass die Gäste ihr Mobilitätsverhalten wegen des hohen Spritpreises bereits verändert haben. Der Zweiturlaub wird jetzt auch schon mal gestrichen. Kurzurlauber, die mit dem Auto aus weiterer Entfernung (über 500 km) anreisen, bleiben zunehmend ganz aus. Aber selbst Einwohner der Region verzichten erkennbar auf Wochenendtouren mit dem Auto. Bei den Zimmerpreisen wird um jeden Euro gefeilscht.
Im Urlaubsort angekommen verhalten sich die Urlauber zudem sehr viel sparsamer. Das berichten vor allem die Restaurants. Ihnen bleiben Gäste aus und die, die kommen, greifen häufiger zu den preiswerten Gerichten auf der Speisekarte. Aber auch Rahmenprogramme und Tagesreisen mit dem Bus werden weniger gebucht. Bereits jetzt zeichnen sich rückläufige Vorbuchungen für 2009 durch Stammgäste und Reisebüros ab. Besonders besorgt sind Tourismusbetriebe peripher gelegener Regionen (Beispiel: Bayrischer Wald), wo die Bahnanbindung als Alternative zum Auto fehlt.
Unternehmen versuchen Energiekosten auszugleichen
Heizung, Küche, Hallenbäder, Fahrgeschäfte - Hotels, Ferienparks und Restaurants haben naturgemäß einen hohen Energiebedarf. Bei ihnen führen die hohen Preissteigerungen von 30% bei Gas und Diesel in den letzten 12-15 Monaten deshalb durchweg zu einem starken Anstieg der Betriebskosten. Nach Angaben der Betriebe ist noch nicht absehbar, inwieweit die Kostensteigerungen an die Kunden weitergegeben werden können. Zumal die Gäste bei steigenden Preisen noch wählerischer und anspruchsvoller werden. Der DIHK hat die Unternehmen gefragt, was sie tun, um ihre Kosten zu senken. Die meisten versuchen kurzfristig Energie einzusparen (Energiesparlampen, Standby ausschalten, Temperatur absenken, Wechsel des Stromanbieters). Mittelfristig wollen investitionsstärkere Unternehmen die Energieeffizienz durch Umstellung auf Blockheizkraftwerke und Solaranlagen verbessern.
Auch Mitarbeiterschulung soll den Energieeinsatz reduzieren. Andere überlegen das energieintensive Hallenbad aufzugeben. Erste Hoteliers wollen ihren Betrieb in den Wintermonaten sogar ganz schließen.
Branchenstruktur wird sich verändern
Viele der befragten Betriebe erwarten vor diesem Hintergrund mittelfristig massive Strukturveränderungen. Sie gehen davon aus, dass sich der Markt stärker polarisiert: Anbieter im mittleren Marktsegment werden sich nur schwer halten können, viele Privatanbieter werden aufgeben, während Billiganbieter und 4plus-Hotels künftig das Rennen machen. Hoffnungsschimmer: Ein größerer Teil der Bürger könnte auf die - ebenfalls teureren - Fernreisen verzichten und dafür in Deutschland bzw. Europa bleiben. Campingplatzbetreiber registrieren immerhin schon, dass Campingplätze im Ausland weniger deutsche Gäste zählen.
DIHK-Fazit aus der Stichprobe
Die Unternehmen der Tourismusbranche versuchen zum Teil bereits über entsprechende Angebote dennoch die Touristen an sich zu binden und durch mehr Energieeffizienz ihre Kosten zu reduzieren. Doch auf den Geldbeutel der Gäste haben sie keinen Einfluss. Der Staat kann und muss hier seinen Beitrag leisten. Mehr Netto vom Brutto und ein langfristig tragfähiges Energiekonzept sind die zentralen Stichworte.
Gäste verändern Mobilitäts- und Ausgabeverhalten
Die Hotels berichten, dass die Gäste ihr Mobilitätsverhalten wegen des hohen Spritpreises bereits verändert haben. Der Zweiturlaub wird jetzt auch schon mal gestrichen. Kurzurlauber, die mit dem Auto aus weiterer Entfernung (über 500 km) anreisen, bleiben zunehmend ganz aus. Aber selbst Einwohner der Region verzichten erkennbar auf Wochenendtouren mit dem Auto. Bei den Zimmerpreisen wird um jeden Euro gefeilscht.
Im Urlaubsort angekommen verhalten sich die Urlauber zudem sehr viel sparsamer. Das berichten vor allem die Restaurants. Ihnen bleiben Gäste aus und die, die kommen, greifen häufiger zu den preiswerten Gerichten auf der Speisekarte. Aber auch Rahmenprogramme und Tagesreisen mit dem Bus werden weniger gebucht. Bereits jetzt zeichnen sich rückläufige Vorbuchungen für 2009 durch Stammgäste und Reisebüros ab. Besonders besorgt sind Tourismusbetriebe peripher gelegener Regionen (Beispiel: Bayrischer Wald), wo die Bahnanbindung als Alternative zum Auto fehlt.
Unternehmen versuchen Energiekosten auszugleichen
Heizung, Küche, Hallenbäder, Fahrgeschäfte - Hotels, Ferienparks und Restaurants haben naturgemäß einen hohen Energiebedarf. Bei ihnen führen die hohen Preissteigerungen von 30% bei Gas und Diesel in den letzten 12-15 Monaten deshalb durchweg zu einem starken Anstieg der Betriebskosten. Nach Angaben der Betriebe ist noch nicht absehbar, inwieweit die Kostensteigerungen an die Kunden weitergegeben werden können. Zumal die Gäste bei steigenden Preisen noch wählerischer und anspruchsvoller werden. Der DIHK hat die Unternehmen gefragt, was sie tun, um ihre Kosten zu senken. Die meisten versuchen kurzfristig Energie einzusparen (Energiesparlampen, Standby ausschalten, Temperatur absenken, Wechsel des Stromanbieters). Mittelfristig wollen investitionsstärkere Unternehmen die Energieeffizienz durch Umstellung auf Blockheizkraftwerke und Solaranlagen verbessern.
Auch Mitarbeiterschulung soll den Energieeinsatz reduzieren. Andere überlegen das energieintensive Hallenbad aufzugeben. Erste Hoteliers wollen ihren Betrieb in den Wintermonaten sogar ganz schließen.
Branchenstruktur wird sich verändern
Viele der befragten Betriebe erwarten vor diesem Hintergrund mittelfristig massive Strukturveränderungen. Sie gehen davon aus, dass sich der Markt stärker polarisiert: Anbieter im mittleren Marktsegment werden sich nur schwer halten können, viele Privatanbieter werden aufgeben, während Billiganbieter und 4plus-Hotels künftig das Rennen machen. Hoffnungsschimmer: Ein größerer Teil der Bürger könnte auf die - ebenfalls teureren - Fernreisen verzichten und dafür in Deutschland bzw. Europa bleiben. Campingplatzbetreiber registrieren immerhin schon, dass Campingplätze im Ausland weniger deutsche Gäste zählen.
DIHK-Fazit aus der Stichprobe
Die Unternehmen der Tourismusbranche versuchen zum Teil bereits über entsprechende Angebote dennoch die Touristen an sich zu binden und durch mehr Energieeffizienz ihre Kosten zu reduzieren. Doch auf den Geldbeutel der Gäste haben sie keinen Einfluss. Der Staat kann und muss hier seinen Beitrag leisten. Mehr Netto vom Brutto und ein langfristig tragfähiges Energiekonzept sind die zentralen Stichworte.