DIHK: Mittelständisches Verkehrsgewerbe in Existenzangst
Bundesregierung hat Transportunternehmen offensichtlich
abgeschrieben
22.11.2002
Im mittelständischen Verkehrsgewerbe macht sich
Existenzangst breit. Offenbar sei das deutsche Transportgewerbe
für die Bundesregierung eine „vernachlässigbare Größe und
austauschbar gegen ausländische LKW“, so das bittere Fazit des
DIHK-Verkehrsausschusses auf seiner Herbstsitzung. Die nächste
Stufe der Ökosteuer zum 1.1.2003 werde die hohe Steuer- und
Abgabenlast der Unternehmen des Straßengüterverkehrs nochmals
erhöhen. Der „ganz große Hammer“ sei dann mit Einführung der
Lkw-Maut im August nächsten Jahres zu erwarten. Die Mehrbelastung
von jährlich rund 13.000 Euro für jeden im Fernverkehr
eingesetzten Lkw werde eine weitere Insolvenzwelle in Gang
setzen. In Liquiditätsprobleme würden dann auch viele solide
geführte Familienunternehmen geraten. Ein Teil der Unternehmen
sei nicht einmal in der Lage, die Zeit zwischen der Fälligkeit
der Maut und den Zahlungseingängen der Kunden zu überbrücken.
Eigentlich sollte die Maut zwar auf Verlader und letztlich auf die Konsumenten abgewälzt werden. Angesichts des steuer- und abgabenbedingten Kaufkraftschwundes dürfte dies aber schwierig werden. Hier müsse die Politik schnell handeln. Ohne eine deutliche Erhöhung der Kompensation der Mautkosten über die in Aussicht gestellten 300 Millionen Euro hinaus steuere eine Vielzahl der Verkehrsunternehmen geradewegs in den Konkurs.
Ansprechpartner:
Andreas
Blügel
(06 81)
95 20-8 00