DIHK: Neue Jobs im Dienstleistungssektor
20.03.2006
Ursache hierfür ist der Export-Boom, der zunehmend auch die Geschäfte vieler unternehmensbezogener Dienstleister ankurbelt. Im Jahr 2006 springt aber endlich auch die Binnenwirtschaft an, die für viele Serviceanbieter von entscheidender Bedeutung ist. Die optimistischen Geschäftserwartungen sind Grundlage dafür, dass die Jobmaschine 'Dienstleistungssektor' nach fünfjähriger Flaute wieder ins Rollen kommt: Der DIHK erwartet für den Servicesektor ein Beschäftigungsplus von 150.000 Arbeitsplätze.
DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: 'Die Geschäftszuversicht der Dienstleister gründet auch auf der Hoffnung, dass die Bundesregierung ihre avisierte Reformpolitik beherzt und rasch angeht. Ansonsten droht der Dienstleistungskonjunktur angesichts der historisch einmalig starken Erhöhung der Mehrwertsteuer schon im nächsten Jahr ein heftiger Dämpfer.'
Die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen Dienstleistungsreports im Überblick:
Geschäftslage:
Die Geschäftslage der Dienstleistungsunternehmen hat sich
sprunghaft verbessert und ist so gut wie seit fünfeinhalb Jahren
nicht mehr. Die weiterhin hohe Drehzahl der Weltkonjunktur, von
der bislang vor allem die exportorientierten Industrieunternehmen
profitierten, reißt nunmehr die Dienstleistungsunternehmen mit –
insbesondere die unternehmensnahen Serviceanbieter. Die
verbesserte Binnenkonjunktur trägt ebenfalls zur guten Stimmung
in der gesamten Dienstleistungsbranche bei.
Erwartungen:
Die Unternehmen der Dienstleistungsbranchen blicken sehr
zuversichtlich auf die nächsten zwölf Monate. Dahinter verbirgt
sich die Hoffnung auf eine steigende Konsumneigung der
Verbraucher durch die Fußballweltmeisterschaft, aber auch auf
Einmaleffekte durch die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung im
Jahr 2007. Optimistisch sind vor allem die IT-Branche, die
Kreditinstitute und die überwiegend unternehmensbezogenen
Dienstleister; immer noch skeptisch sind die Verkehrs- und die
Immobilienwirtschaft.
Investitionen:
Im laufenden Jahr sind fühlbare Investitionsimpulse vom
Dienstleistungssektor zu erwarten. Die Dienstleister haben ihre
Investitionszurückhaltung aufgegeben, sie weisen die besten
Investitionspläne seit fünf Jahren aus. Der aktuelle
Investitionsschub ist an die Erwartung geknüpft, dass sich die
Konsumlaune der deutschen Verbraucher bessern wird. Aber auch die
Hoffnung auf eine beherzte Reformpolitik der neuen
Bundesregierung motiviert die Unternehmen zu mehr Investitionen.
Besonders investitionsfreudig sind an erster Stelle die
Zeitarbeitsunternehmen, gefolgt von der IT-Branche und der
Kreditwirtschaft. Dagegen zurückhaltend sind die Pläne des
Verkehrsgewerbes und der Immobilienwirtschaft.
Beschäftigungspläne:
Die Dienstleistungswirtschaft ist wieder Jobmotor des
deutschen Arbeitsmarktes: Fast jedes fünfte
Dienstleistungsunternehmen beabsichtigt in den nächsten zwölf
Monaten Personal einzustellen. Die Einstellungspläne sind
deutlich verbessert, nachdem sie in den letzten drei Jahren nur
zögernd vorankamen. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die
unternehmensnahen Dienstleister: Indem sie oftmals gemeinsam mit
Industrieunternehmen Leistungspakete fakturieren, profitieren
auch sie vom andauernden Export-Boom.
Die ausführlichen Ergebnisse der DIHK-Untersuchung gibt es hier zum Download:
Dienstleistungsreport Frühjahr 2006 (pdf-Datei, 650 KB)