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DIHK veröffentlicht Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn 2011

Die Wirtschaft wächst in diesem Jahr kräftig weiter.

10.02.2011

Insgesamt erwartet der DIHK für 2011 ein Wachstum von 3,0 Prozent. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen verbessern sich in der ganzen Breite der Wirtschaft. Der Schwung kommt dabei aus dem Inland und – stärker als gedacht – aus dem Ausland.

Der DIHK hat am 9. Februar 2011 die Auswertung seiner jüngsten Konjunkturumfrage bei den IHKs zur „Wirtschaftslage und Erwartungen“ zu Jahresbeginn 2011 im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin veröffentlicht.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lauten:
  • Die Lagebewertung erreicht zu Beginn des Jahres 2011 Spitzenwerte. Damit knüpfen die Unternehmen an das Boomjahr 2007 an. Angekurbelt vom Export ist die konjunkturelle Erholung auch in der Binnenwirtschaft voll angekommen. Die Unternehmen investieren und stellen ein. Die gute Arbeitsmarktlage schafft zusätzliche Kaufkraft und stärkt das Vertrauen der Verbraucher. Die Konsumbranchen profitieren davon spürbar. Eine Belastung für den Jahreseinstieg stellt der ungewöhnlich frühe und scharfe Wintereinbruch dar – und das gilt insbesondere in der Bauwirtschaft und in Teilen des Verkehrsgewerbes.
  • Der Aufschwung erweist sich als erstaunlich robust. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen verbessern sich in der ganzen Breite der Wirtschaft weiter – in exportstarken ebenso wie in Binnenbranchen. Im Maschinenbau, in der Metallverarbeitung und in der Elektrotechnik werden mittlerweile sogar bisherige Höchstwerte übertroffen bzw. eingestellt. Auch die Händler sowie die konsumnahen Dienstleister sind so zuversichtlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Viel spricht deshalb dafür, dass die Wirtschaft auch nach der zwischenzeitlichen Aufholjagd zum Vorkrisenniveau weiter deutlich wächst. Allerdings stoßen die Betriebe auf ernstzunehmende Engpässe: Im Inland spüren immer mehr Branchen den Fachkräftemangel; auf den Weltmärkten erreichen die Energie- und Rohstoffpreise für viele Unternehmen schmerzliche Höhen.
  • Die Exportdynamik ist ungebrochen. Die Erwartungen der Industrieunternehmen an das Auslandsgeschäft erreichen nun sogar den Spitzenwert vom Jahresbeginn 2007. Die weiterhin starke Nachfrage aus den Schwellenländern, die sich immer mehr auf hochwertige Technologie- und Investitionsgüter ausrichtet, begünstigt diese Entwicklung. Selbst auf den krisengeschüttelten traditionellen Zielmärkten deutscher Exporte, wie Westeuropa und Nordamerika, erwarten die Unternehmen wieder bessere Geschäfte.
  • Die Investitionsabsichten der Unternehmen erreichen einen Rekordwert. Dabei gewinnt das Kapazitätserweiterungsmotiv an Bedeutung. Diese Entwicklung unterstreicht das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Stärke des Standorts Deutschland. In den exportstarken Industriezweigen Maschinen- und Kfz-Bau sowie Chemieindustrie ziehen die Investitionspläne besonders stark an. Selbst im Baugewerbe regt sich die Investitionstätigkeit wieder leicht. Der Investitionsstau in Deutschland könnte sich so weiter lösen.
  • Die Beschäftigungspläne zeigen auch zu Jahresbeginn 2011 nach oben. Die Unternehmen wollen in Deutschland kräftig einstellen. Die Bereitschaft zur Einstellung ist in der Industrie am höchsten – und das erstmals seit der Hochkonjunktur 2007. Doch auch binnenwirtschaftlich orientierte Branchen wie etwa der Einzelhandel sorgen für kräftigen Schwung am Arbeitsmarkt. Zunehmender Fachkräftemangel macht die Besetzung offener Stellen in vielen Wirtschaftsbereichen schwierig. Als besonderes Risiko wird das aktuell von den Maschinenbauern, den IT-Dienstleistern, den Pflege- und Gesundheitsdiensten und auch in der Gastronomie gesehen. Die expansiven Pläne der Zeitarbeit zeigen den ungebrochenen Bedarf der Unternehmen nach Flexibilität.
Die deutschsprachige Langfassung ist heute unter www.dihk.de ins Internet eingestellt worden. Eine gedruckte Fassung können Sie bei Herrn Sebastian Titze (titze.sebastian@dihk.de) bestellen.

Die IHK Saarland wird am 21. Februar die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage Februar für das Saarland veröffentlichen. Die Ergebnisse der letzten Konjunkturumfrage (Januar 2011) finden Sie hier