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Das Saarland wieder ohne IC-Anschluß

25.06.1999

Die InterCity und InterRegio-Anbindung des Saarlandes habe sich mit dem Fahrplanwechsel Ende Mai deutlich verschlechtert. Darauf weist die IHK Saarland trotz gegenteiliger Behauptungen des Bahnvorstandes hin. Mit dem neuen Fahrplan sei der Hauptlauf der IC-Linie 9 auf den Abschnitt Dresden-Frankfurt verkürzt. Damit sei das Saarland das einzige deutsche Bundesland ohne regelmäßigen IC-Anschluß.

Auch im IR-Verkehr hätten sich drastische Verschlechterungen ergeben. Die Möglichkeit, alle zwei Stunden von Saarbrücken mit einem InterRegio nach Stuttgart und weiter nach Lindau oder sogar bis nach Österreich zu fahren, bestehe nicht mehr. Anschlußverbindungen im Zweistundentakt zum Beispiel nach Nürnberg seien aufgegeben worden.

Meist sei mehrfaches Umsteigen erforderlich, damit der Bahnkunde sein Ziel erreicht. Die teilweise Aufgabe von Taktverkehren sowie die Ausweitung des ICE-Verkehrs und die Inbetriebnahme des Frankfurter Flughafen-Fernbahnhofs hätten das Zugsystem derart unübersichtlich werden lassen, daß eine Verbesserung der Angebotstransparenz unbedingt erforderlich sei. Auch die Ankündigung der DB AG, ab Herbst 2000 ICE-T-Neigezüge im Saarland einzusetzen, lasse offen, ob die Züge im Systemtakt fahren werden oder ob es bei einem einsamen täglichen Zug bleibe. Während andere Bundesländer mit dem neuen Fahrplan über bessere Vebindungen verfügten, werde das Saarland langsam aber sicher abgehängt.