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Die Konjunktur an der Saar bleibt stabil

Geschäftsklima weiter freundlich, Erwartungen wieder verbessert

21.05.2008

Die Saarwirtschaft wird im weiteren Jahresverlauf auf Wachstumskurs bleiben. Das signalisiert der IHK-Erwartungsindikator, der die Aussichten der Saarwirtschaft für die kommenden sechs Monate widerspiegelt. Er ist im Mai gegenüber dem Vormonat um vier Punkte auf plus 2 gestiegen. Am aktuellen Rand ist die Lage nahezu unverändert. Gut 92 Prozent der Saar-Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend. „Die Konjunktur hat im Frühjahr zwar etwas an Schwung verloren, ist aber angesichts der Turbulenzen auf den internationalen Finanz-, Währungs- und Rohstoffmärkten weiterhin bemerkenswert robust. Für das Gesamtjahr rechnen wir damit, dass unser Land beim Wachstum gut mit dem Bund Schritt halten kann. Die wieder lebhafteren Geschäfte im Fahrzeugbau gleichen dabei die Bremswirkungen des Anpassungsprozesses im Bergbau aus.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Mai-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit über 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit „gut“, 49 Prozent mit „befriedigend“ und acht Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen) ist damit im Mai gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf nunmehr 35 Zähler gesunken. Er liegt aber weiterhin über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland.
 

Haupttreiber der Konjunktur sind nach wie vor die exportorientierten Industriebranchen. Viele Unternehmen liegen mit ihren Produkten gut im Markt und profitieren zunehmend auch von Absatzerfolgen in den aufstrebenden Wachstumsregionen Asiens und Osteuropas. „Die Erfolge auf diesen Märkten kompensieren die nachlassende Dynamik im US-Geschäft.“ Entsprechend positiv sind die Meldungen aus der Stahlindustrie, dem Maschinenbau, dem Fahrzeugbau, den Gießereien sowie der Metall- und Elektroindustrie.

Kaum Impulse kommen dagegen vom privaten Verbrauch. Die eher konsum- und binnenorientierten Branchen – so etwa das Ernährungsgewerbe, der Handel, das Verkehrsgewerbe und die Bauwirtschaft - liegen deshalb weiter auf der Schattenseite der Konjunktur. Giersch: „Die Binnenkonjunktur kommt nur schwer in Tritt. Das liegt insbesondere daran, dass der hohe Ölpreis und der Preisanstieg bei Lebensmitteln zunehmend Kaufkraft binden. Der anhaltende Jobaufbau und höhere Einkommen können so kaum Impulse entfalten.“

Insgesamt bleibt das Konjunkturbild damit gespalten. In der Industrie liegt der Lageindikator mit 51 Punkten gut 25 Punkte höher als im Handel und bei den Dienstleistungen. Einzige Ausnahme im Dienstleistungsbereich ist das Versicherungsgewerbe, das ebenfalls ganz überwiegend gute Geschäfte meldet.