Ehrliche und zutreffende Diagnose
IHK zu den Äußerungen von Reiner Flöthner in der
Saarbrücker Zeitung
07.08.2002
Als ehrlich und auf den Punkt gebracht bezeichnet Giersch die Diagnose des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Saarland, Reiner Flöthner in der Saarbrücker Zeitung vom 7. August, der die hohe Krankenhaus- und Ärztedichte als wichtige Ursache für dieses saarländische Phänomen nennt. Mit der Aussage, das Angebot schaffe sich eben in einem gewissen Umfang die Nachfrage selbst, liege Flöthner voll und ganz auf der Linie der IHK. Diese Diagnose erkläre plausibel, warum die Krankheitsdauer im Saarland nicht nur im Ganzen, sondern praktisch in allen Branchen deutlich über dem Bundesdurchschnitt liege. Besonderheiten in der saarländischen Wirtschaftsstruktur scheiden damit, so die IHK, als Erklärungsansatz aus.
Reduzierung der Bettendichte notwendig
In diesem Zusammenhang appelliert die IHK nochmals an die Landesregierung, die Vielzahl an Krankenhausbetten im Krankenhausplan 2001 bis 2004 zu überdenken und auf mittlere Sicht eine stärkere Annäherung der Bettendichte an den Bundesdurchschnitt anzustreben. Die Spitzenorganisationen der Saarwirtschaft hätten dies bereits im November 2001 in einer gemeinsamen Resolution angeregt. Eine weitere Reduzierung der Bettendichte sei auch nötig, um den Anstieg der Krankenhauskosten zu dämpfen, die im Saarland je Versicherten um rund 40 Prozent über dem Bundeswert liegen.
Zutreffend sei aus IHK-Sicht aber auch der Hinweis auf die besondere Erkrankungsstruktur (Morbidität) der Saarländer, die relativ häufiger an Herz-Kreislauf-Leiden, an Diabetes und an Stoffwechselstörungen erkranken. Soweit dies mit Besonderheiten in der Ernährung zusammenhänge, sei die IHK interessiert und bereit, sich an einer entsprechenden Informations- und Aufklärungskampagne zu beteiligen. Eine stärkere Prävention sei grundsätzlich der beste Weg, die Häufigkeit und die Dauer von Erkrankungen zu verringern. Dazu gehörten nicht nur eine gesunde Ernährung und ausreichend viel Bewegung, sondern auch eine stärkere Beteiligung an den Vorsorgeuntersuchungen. Auch aus der Sicht der Wirtschaft sei es enttäuschend, dass so wenige Menschen an der Saar hieran teilnehmen.
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Volker
Giersch
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