Familienpflege gewinnt an Bedeutung - gesetzliche Regelung aber der falsche Weg
04.03.2010
Die IHK Saarland sieht den von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder unterbreiteten Vorschlag zu einer Familien-Pflegezeit kritisch. Zwar gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zunehmend an Bedeutung. Eine gesetzliche Regelung wäre allerdings die falsche Lösung. Vor allem dürfen bei diesem gesamtgesellschaftlichen Thema die finanziellen Risiken nicht einseitig beim jeweiligen Betrieb abgeladen werden. Notwendig sind stattdessen flexible und individuelle Lösungen auf Unternehmensebene, um den Herausforderungen der demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen. Wir sollten die vielen guten Arbeitszeitmodelle aus der Praxis bekannter machen, statt eine staatliche Einheitslösung festzuschreiben. Denn diese würde nur in den seltensten Fällen passen. Zudem ist eine Professionalisierung der Pflegeangebote notwendig, um Betrieben und Mitarbeitern den Umgang mit dem schwierigen Pflegethema zu ermöglichen. Hierzu gehört die Ausschöpfung aller Potenziale bei ambulanten Pflegeangeboten ebenso wie eine gut ausgebaute Pflegeinfrastruktur, zum Beispiel mehr Angebote für Tagespflegeplätze.