Frankreich: Wirtschaftslage der chemischen Industrie gespalten
22.05.2014
Die Situation der französischen Chemieindustrie ist gespalten: Während bei Raffinerien sowie im Bereich der Petrochemie Rückgänge zu verzeichnen sind, rechnen unter anderem die Branchen der Sprengstoff- und Kunststoffindustrie sowie der Industriegase mit einem Wachstum der Produktion. Zudem werden auch in der Entwicklung von Verbundstoffen aus Pflanzenfasern wie Hanf und Flachs große Chancen gesehen. Letztere werden europaweit führend in Frankreich angepflanzt. Vor allem Automobilzulieferer wie Faurecia bedienen sich dieser Produkte.
Ebenfalls positiv für die französische Chemieindustrie ist, dass die Kunststoffindustrie im laufenden Jahr mit einer Expansion von bis zu 3% rechnet. Außerdem bringt der Sprengstoffhersteller Eureco Kapital in Höhe von etwa 97 Mio. EUR in ein neues Werk in der Nähe von Avignon ein. Daneben sieht Air Liquide, globaler Marktführer für Industriegase, großes Potential insbesondere in den Bereichen Energiewende, Gesundheit und Nutzung von Wasserstoff.
Im Gegensatz hierzu verzeichnet die Petrochemie einen Produktionsrückgang von etwa 33%. Raffinerien haben derzeit mit Einbußen von 700 Mio. EUR und einer Kapazitätsauslastung von lediglich 70% umzugehen.
Dennoch prognostiziert der Dachverband der chemischen Industrie in Frankreich (Union des Industries Chimiques) für das Jahr 2014 ein Produktionswachstum von 1 bis 1,3%.