Aktuelles

Kennzahl: 17.6324

Frostiges Klima auch auf dem Arbeitsmarkt

Saar-Arbeitsmarkt noch vergleichsweise robust

28.01.2010

Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland macht sich auch auf dem Saar-Arbeitsmarkt bemerkbar: Die Arbeitslosenquote im Saarland nahm von Dezember bis Januar von 7,5 auf 8,1 Prozent um mehr als einen halben Prozentpunkt zu. Hierzulande wie bundesweit beruht der Anstieg vor allem auf dem strengen Winterwetter. Aber auch die üblichen saisonalen Gründe wie Kündigungen zum Quartalsende oder auslaufende Zeitverträge spielten eine Rolle. Verglichen mit den westdeutschen Ländern zeigt sich der Saar-Arbeitsmarkt dabei vergleichsweise robust: Seit Mitte letzten Jahres hat sich der Abstand zum westdeutschen Durchschnitt trotz Wirtschaftskrise kontinuierlich verringert. Im Ranking der Bundesländer liegt das Saarland inzwischen wieder unangefochten auf dem fünften Platz. Die relative Stabilität des saarländischen Arbeitsmarkts ist umso bemerkenswerter, als das Gewicht der von der Krise besonders betroffenen Branchen im Saarland deutlich höher ist als in Deutschland insgesamt. Allerdings konnte das Saarland in den letzten Monaten auch überdurchschnittlich vom Einsatz der Kurzarbeit profitieren. Vor diesem Hintergrund wird die Verlängerung der Kurzarbeitssonderregelungen vielen Unternehmen dabei helfen, ihre Stammbelegschaften über das Konjunkturtal hinweg zu halten und den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu dämpfen.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Januar zwar auch im Saarland weiter angestiegen: Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen liegt derzeit bei sieben Prozent. Das ist aber immer noch einen halben Prozentpunkt weniger als der Bundesdurchschnitt. Deutlich gestiegen gegenüber dem Vormonat ist die Zahl älterer Arbeitsloser an der Saar. Mit einer Quote von 8,4 Prozent liegt die Arbeitslosigkeit der über 55-Jährigen hierzulande aber nur knapp über dem Niveau für alle Arbeitnehmer und inzwischen mehr als einen Prozentpunkt unter dem Bundesdurchschnitt (9,5 Prozent).

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar kommt für uns nicht überraschend. Denn trotz anziehender Konjunktur gibt es vor allem in den Kernbranchen der Saarindustrie immer noch eine hohe Unterauslastung bei Anlagen und Maschinen. Bei gleichzeitig steigenden Lohnstückkosten müssen die Unternehmen auf die Kostenbremse treten und sich von Mitarbeitern trennen. Sie sind aber bestrebt, den Arbeitsplatzabbau auf das unbedingt notwendige Maß zu begrenzen, um im kommenden Aufschwung ausreichend Personal zu haben. Wir rechnen deshalb damit, dass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt nicht über 45.000 steigt.“ So kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung.