Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks

Internetpräsentation IHK Saarland - Partner der Wirtschaft


Positionen

Kennzahl: 17.13394

Gemeinsam Handeln – mit Mut und Tatkraft die Zukunft des Handels sichern

Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Dr. Michael Karrenbauer

13.07.2017

Der Einzelhandel ist wie kein anderer Wirtschaftszweig nah am Verbraucher und prägt unsere Lebenswelten. Dabei übernimmt er mehr als nur die reine wohnortnahe Versorgung. Er ist zentraler Frequenzbringer, prägt das Stadtbild und fördert Vereine, Einrichtungen und Stadtfeste durch Spenden und Sponsoring. Dadurch sorgt der Einzelhandel für lebendige Städte und Gemeinden.

Aber: Wie kaum in einer anderen Branche vollzieht sich bereits an vielen Orten ein sichtbarer Strukturwandel – auch deshalb, weil die Digitalisierung mehr und mehr das Konsumentenverhalten beeinflusst. Verbraucher informieren sich über ihr Smartphone, shoppen im Internet und organisieren möglichst viel über das World Wide Web – zu jeder Tageszeit und ortsunabhängig. Der Wettbewerbsdruck im Einzelhandel, allen voran bei Lebensmitteln, hält unvermindert an. Hinzu kommen die Folgen des demographischen Wandels. Allein seit 2005 hat die Zahl der Saarländer um rund 50.000 abgenommen. Kaufkraft, die dem Einzelhandel nicht mehr zur Verfügung steht.

Umso wichtiger ist es, die Herausforderungen der Digitalisierung anzunehmen und ihre Chancen zu erkennen und zu nutzen. Es sind jedoch gerade die kleinen stationären Einzelhändler und Dienstleister, die beim Einsatz digitaler Lösungen noch zurückhaltend sind. Fehlendes Bewusstsein für die vielfältigen Möglichkeiten, mangelndes technisches Know-how und Skepsis angesichts der erforderlichen Investitionen sind hier die am häufigsten genannten Gründe. Doch die Digitalisierung der Geschäftsprozesse lässt sich nicht aufhalten. Im Gegenteil: Sie nimmt weiter Fahrt auf. Dank der zahlreichen Unterstützungsangebote der Gewerbevereine und der Gemeindeverwaltungen können aber auch kleinere Händler von diesem Trend profitieren, z. B. über bereits bestehende Internetplattformen. Unsere Citymanagertreffen, der IHK-Tag der Gewerbevereine oder unsere Veranstaltungen bei IHK Regional bieten hilfreiche handelsspezifische Informations- und Beratungsangebote.

Ein Plus für viele Händler in unserer Region ist die Grenzlage: So kommen französische Kunden besonders gerne zu uns. Nicht nur um den Preisvorteil bei bestimmten Warengruppen zu nutzen, sondern auch um mit Freunden und der Familie bei uns zu „shoppen“. Dabei spielen neben der Sortimentsvielfalt auch unsere Service- und gastronomischen Angebote eine wichtige Rolle. Für viele Unternehmen sind die französischen Kunden unverzichtbar geworden.

Die Vollsperrung der Fechinger Talbrücke aber hat gezeigt, wie schnell Kunden ausbleiben können, wenn die gewohnten Pfade gestört sind. Mit der kommenden Maut droht uns ähnliches Ungemach. Wir müssen uns daher mehr denn je gemeinsam um unsere französischen Gäste bemühen, indem wir z. B. spezifische Angebote bereithalten, unsere sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen verbessern und administrative Hürden im länderübergreifenden Geschäftsverkehr möglichst abbauen. Unsere Studie zum grenzüberschreitenden Verbraucherverhalten hat wertvolle Erkenntnisse gebracht. Nun wollen wir mit Hilfe einer Folgestudie herausfinden, wie das „Einkaufserlebnis“ weiter verbessert und die Verweildauer erhöht werden kann. Die Universität des Saarlandes und der Handelsverband Saar sind hierbei wichtige Partner. Im Rahmen unseres Handelskongresses im November werden die Ergebnisse vorgestellt. Wir dürfen gespannt darauf sein.

Eines steht bereits heute fest: Wir müssen mehr gemeinsam handeln. Innovativ, entschlossen und tatkräftig. Hier sind Händler, Gastronomen und Verwaltungen gleichermaßen gefordert. Machen Sie mit!