Aktuelles

Kennzahl: 17.3422

Gute Basis für weitere Fortschritte

IHK-Umfrage zur Fremdsprachenkompetenz in saarländischer
Hotellerie und Gastronomie

18.04.2005

Die IHK Saarland hat gemeinsam mit dem DEHOGA und der Tourismus Zentrale des Saarlandes eine Umfrage zum Thema Fremdsprachenkompetenz in saarländischen Hotel- und Gaststättenbetrieben durchgeführt. Befragt wurden 839 ausgewählte Unternehmen, darunter alle 89 saarländischen Hotelbetriebe mit angeschlossener Gastronomie. 103 Betriebe haben geantwortet. Besonders hoch war der Rücklauf bei den Hotelbetrieben mit eigener Gastronomie. Er lag bei knapp 70 Prozent. Die Ergebnisse:
  • Knapp 70 Prozent der Hotelbetriebe mit angeschlossener Gastronomie bieten ihren Gästen eine mehrsprachige Zimmerinformation zur besseren Orientierung an. Knapp die Hälfte dieser Betriebe gab an, auf ihr Speisenangebot in mehreren Sprachen hinzuweisen.
  • Gastronomiebetriebe ohne Hotelbetrieb verfügen zu rund 40 Prozent über eine mehrsprachige Speisekarte.
  • Insbesondere größere Hotelbetriebe haben sich auf das Geschäft mit Gästen aus dem Ausland eingestellt. In den 14 Hotels mit über 100 Betten verfügen 304 Mitarbeiter über Fremdsprachenkenntnisse. In der Kategorie 50 bis 100 Betten sind es 14 Hotels mit zusammen 96 Mitarbeitern. Auch in den kleinen Hotels bis 50 Betten sind Kenntnisse in Fremdsprachen durchaus vorhanden. In den 33 Hotels, die sich an der Umfrage beteiligt haben, arbeiten immerhin 101 mehrsprachige Mitarbeiter. Sprachkenntnisse gibt es nicht nur in Englisch und Französisch, sondern auch in Spanisch, Italienisch oder Schwedisch.
  • Von den befragten Hotelbetrieben mit angeschlossener Gastronomie haben rund zwei Drittel in den letzten drei Jahren in die Qualifizierung ihrer Mitarbeitern investiert.
  • Das Internet wird von der großen Mehrheit der Unternehmen als Medium für die Information und Kommunikation genutzt. Über 80 Prozent der Unternehmen, die geantwortet haben, verfügen über einen eigenen Internetauftritt.
Einzuräumen ist freilich, dass uns keine validen Vergleichszahlen aus anderen Regionen vorliegen. Insofern können wir auch keine gesicherte Aussage darüber machen, wie die Saar-Ergebnisse im Ländervergleich zu bewerten sind.

Insgesamt vermittelt die Umfrage den Eindruck, dass jene Hotel- und Gastronomiebetriebe, in denen Fremdsprachenkenntnisse nachgefragt werden, größtenteils auch darüber verfügen. Sie zeigt, dass die bereits gestarteten Initiativen zur Mitarbeiterqualifizierung Früchte tragen. Hotels und Gaststätten investieren – unterstützt vom DEHOGA – mehr als früher in die Qualifizierung ihres Personals. Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist und bleibt aber eine Daueraufgabe – gerade im Tourismus. Denn es gilt: Je qualifizierter die Mitarbeiter, desto höher die Qualität des Angebots und desto größer die Zufriedenheit der Gäste. Deshalb ist es richtig und wichtig, das Programm „Qualifizierungsoffensive Tourismus“ fortzuführen. Es bietet breit gefächerte und kostengünstige Angebote für eine Weiterbildung, die passgenau auf den Bedarf der Mitarbeiter zugeschnitten ist. Kurse wie „Hotelgäste in ihrer Sprache empfangen“ und „Beschwerdemanagement“ können mit bis zu 70 Prozent aus öffentlichen Mitteln bezuschusst werden.

Positiv bewertet die IHK auch die Seminarreihe „ Unternehmerbrief im Gastgewerbe“, mit der der DEHOGA dazu beiträgt, die Kompetenz der Unternehmen in Marketing, Unternehmensführung und Finanzen zu verbessern.

Neben der Mitarbeiterqualifizierung gehören aus Sicht der IHK auf die Agenda:

  • eine weitere Intensivierung des Tourismusmarketing im Saar-Lor-Lux-Raum.
    Für gemeinsame Initiativen und Projekte mit unseren Nachbarregionen gibt es noch beträchtlichen Spielraum. Gerade im Tourismus hat die Großregion viel zu bieten. Und allzu Wenige wissen es. Hoffnung macht, dass die zuständigen Tourismusorganisationen zurzeit gemeinsam ein Programm und eine Agenda erstellen. Unser Land zählt zu den treibenden Kräften. Jetzt kommt es darauf an, dass sich alle Regionen an der Umsetzung beteiligen und dazu auch die nötigen Ressourcen mobilisieren. Daran hapert es noch. Dies, obwohl sich die Investitionen rasch amortisieren würden.
  • eine stärkere Bündelung der Finanzen im Land.
    Bislang geben die Kommunen und Kreise für Werbematerialien ein Vielfaches dessen aus, was der TZS dafür auf Landesebene zur Verfügung steht. Im Interesse der Sache wäre es wünschenswert, die Mittel künftig stärker zu bündeln. Denn gemeinsame Initiativen auf Landesebene versprechen einen größeren Erfolg als Einzelmaßnahmen auf lokaler Ebene.
  • die Klassifizierung zusätzlicher Hotels.
    Beim Anteil der klassifizierten Hotels muss unser Land im Ländervergleich weiter aufholen. Das ist wichtig, weil eine Klassifizierung die Chancen zur Aufnahme von Hotels in Kataloge und Reservierungssysteme spürbar verbessert. Deshalb müssen wir die Offensive zur Hotel-Klassifizierung fortsetzen.
  • eine wirksamere Nutzung von Großereignissen für den Tourismus.
    Großereignisse wie der Katholikentag 2006 in Saarbrücken, der deutsche Wandertag 2007 im Saarland, die Musikfestspiele Saar oder die Fußballweltmeisterschaft 2006 sollten künftig noch konsequenter genutzt werden, um Kurzurlauber für unser Land zu werben. Maßgeschneiderte Angebote können mehr Teilnehmer locken. Mit einer Charme- und Service-Offensive können wir erreichen, dass unsere Gäste gerne wiederkommen – auch zu anderen Gelegenheiten.
Unsere IHK will dazu beitragen, dass der Tourismus im Saarland weiter auf Erfolgskurs bleibt. Die Erfolgsformel heißt „ Innovation – Qualität – Vernetzung“. Mit dem IHK-Branchenforum Tourismus haben wir gemeinsam mit dem DEHOGA eine Plattform für Information, Erfahrungsaustausch und gemeinsame Initiativen geschaffen. Weil es so viele Mitspieler gibt, spielt dieses Networking eine entscheidende Rolle. Alle Beteiligten müssen das Werben um zusätzliche Gäste als gemeinsame Herausforderung begreifen und an einem Strang ziehen. Unsere IHK will das Teamwork fördern.