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Holz- und Möbelindustrie vor Wende zum Besseren

IHK Saarland legt Branchenbericht vor

03.12.2003

Die allgemeine Konjunkturflaute hat der Holz- und Möbelindustrie in den zurückliegenden Jahren arg zu schaffen gemacht. Doch inzwischen verdichten sich die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung der Branche. Vor allem von den Unternehmen selbst kommen in letzter Zeit positive Signale. Ob die Wende zum Besseren tatsächlich kommt, und wie nachhaltig die Erholung ausfällt, wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Viel hängt dabei von den politischen Weichenstellungen in Berlin ab. Erst wenn die Verunsicherung bei Unternehmen und Verbrauchern beseitigt und verloren gegangenes Vertrauen durch zukunftsweisende Reformen zurückkehrt, bestehen gute Chancen, dass die Aufschwunghoffnungen auch eintreffen. Dabei setzt vor allem die Möbelindustrie als verbrauchsnahe Branche auf ein Vorziehen der Steuerreform. Zu dieser Einschätzung kommt die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes in ihrem jüngsten Branchenbericht.

Bundesweit musste die Holz- und Möbelindustrie im vergangenen Jahr Umsatz- und Beschäftigungseinbußen von je rund sieben Prozent verkraften. Etwas günstiger war die Entwicklung im Saarland. Die saarländische Holzindustrie verzeichnete zwar auch Verluste, die sich in einer ähnlichen Größenordnung wie im Bund bewegten. Doch dafür konnte sich die Möbelindustrie hierzulande gut behaupten. Sie erzielte sogar gegen den Bundestrend spürbare Umsatz- und Beschäftigungsgewinne.

Klein – aber fein

Die Holz- und Möbelindustrie zählt zum klassischen industriellen Mittelstand. Die meisten Unternehmen sind noch in Familienbesitz und werden auch von den Eigentümern geleitet. Bundesweit beträgt die durchschnittliche Betriebsgröße 110 Mitarbeiter. Hierzulande beschäftigen die 30 Betriebe, die in der amtlichen Statistik aufgeführt sind, im Schnitt rund 64 Mitarbeiter. Insgesamt bietet die Branche damit gut 1.900 Beschäftigten Arbeit. Das sind knapp zwei Prozent aller Industriearbeitsplätze. Davon entfallen 60 Prozent auf die Möbelindustrie und 40 Prozent auf das Holzgewerbe.

Hohe Funktionalität, innovative Produkte und modernstes Design – das sind die hervorstechendsten Merkmale der saarländischen Möbelindustrie. In der Herstellung von Küchen sowie von Polster- und Büromöbel hat sie sich damit in der Region und bis weit über die Landesgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf erarbeitet. Um auf den Auslandsmärkten direkt präsent zu sein, haben zwei größere saarländische Hersteller auch eigene Produktionsstätten im Ausland aufgebaut. Das erklärt auch, warum die Branche eine weit unterdurchschnittliche Exportquote von nur acht Prozent hat (Gesamtindustrie: 44 Prozent).

Eindeutiger Schwerpunkt des saarländischen Holzgewerbes ist die Holzwerkstoffindustrie, das heißt die Herstellung von Holzfaser- und Spanplatten. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten des Holzgewerbes sind in diesem Bereich tätig. Alle anderen Bereiche der Holzwirtschaft - wie die Herstellung von Paletten und Packmitteln oder Bauelementen aus Holz - haben deutlich weniger Mitarbeiter. Das gilt auch für die Sägeindustrie, die im Zuge des Rückgangs der Montanindustrie an der Saar ihre frühere Bedeutung verloren hat. Ob sie diese durch die Einrichtung einer Biosphärenregion Bliesgau, in dessen Zusammenhang auch die Gründung eines Sägewerks vorgeschlagen wurde, zurückerlangen kann, bleibt vorläufig abzuwarten.

Branchenbericht: Klein - aber fein Die Holz- und Möbelindustrie im Saarland

Weitere Informationen:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10