@David - stock.adobe.com
IHK-Blitzumfrage: Deutliche Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Saarwirtschaft
Thomé: „Zunehmende Unsicherheit ist Gift für das Investitions- und Konsumklima“
09.03.2022
„Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland haben bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf die Saarwirtschaft. Insbesondere die hohen und weiterhin stark steigenden Preise für Energie- und Rohstoffe, die teils empfindlichen Störungen der Lieferketten durch Produktionsausfälle in der Konfliktregion sowie starke Beeinträchtigungen im internationalen Zahlungsverkehr treffen die Unternehmen. Und dass zu einer Zeit, in der viele Betriebe gerade die Folgen der Corona-Krise überwunden hatten oder noch damit beschäftigt sind. Vor allem aber ist die zunehmende Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung Gift für das Investitions- und Konsumklima. All das wird den für dieses Jahr prognostizierten wirtschaftlichen Aufschwung belasten.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der IHK-Blitzumfrage zu den Auswirkungen der ökonomischen Folgen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland, an der sich im Zeitraum vom 3. bis 8. März 60 Unternehmen mit mehr als 23.000 Beschäftigten beteiligt haben.
Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick:
Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick:
- 37 Prozent der befragten Unternehmen haben Geschäftsbeziehungen mit Russland oder der Ukraine, in der Industrie liegt dieser Anteil mit 54 Prozent sogar deutlich höher.
- Gemessen am Gesamtumsatz liegt der Umsatzanteil des Russland-Ukraine-Geschäfts bei der großen Mehrheit der Unternehmen (90 Prozent) jedoch bei unter fünf Prozent
- Bei den bestehenden Geschäftsbeziehungen befürchtet rund ein Drittel der Unternehmen Beeinträchtigungen durch Exportverbote, weitere 29 Prozent klagen über Behinderungen des Zahlungsverkehrs und 27 Prozent leiden unter Störungen der Transportinfrastruktur. Immerhin 12 Prozent der Betriebe spüren bereits Störungen der Lieferketten infolge von Produktionsausfällen in Russland oder der Ukraine.
- Gefragt nach den betriebswirtschaftlichen Folgen des Krieges und der Sanktionen, erwarten 97 Prozent der Unternehmen weiter steigende Energie- und Rohstoffkosten. Rund die Hälfte befürchtet eigene Produktions- und Absatzprobleme infolge von Produktionsausfällen bei Zuliefern. Vier von zehn Unternehmen rechnen mit logistischen Problemen durch die absehbare Verschärfung des Fahrermangels im Güterkraftverkehr. Jedes vierte Unternehmen befürchtet zudem weitere Schwierigkeiten im internationalen Zahlungsverkehr.
- Konflikte in der Belegschaft erwarten hingegen nur fünf Prozent der Umfrageteilnehmer.