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IHK-Präsident Weber lobt Engagement der saarländischen Unternehmen

Erfolgreiche Zwischenbilanz der
IHK-Lehrstellenaktion

28.08.1997

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, Dr. Richard Weber, hat sich mit Nachdruck gegen eine von politischer Seite geforderte Ausbildungsplatzabgabe ausgesprochen. Die Aufgabe der einzelbetrieblichen Finanzierung der Ausbildung zugunsten einer Umlagefinanzierung sei 'systemverändernd'. 'Wir würden damit die an den späteren Beschäftigungsmöglichkeiten orientierte Steuerung des Ausbildungsgeschehens verlieren,' sagte Dr. Weber anläßlich einer ersten Zwischenbilanz der Lehrstellenaktion der Industrie- und Handelskammer. Die umlagefinanzierte Berufsausbildung würde sich allein nach den Wünschen und Erwartungen der Bewerber ausrichten. Spätere Beschäftigungsmöglichkeiten würden dabei weitgehend unbeachtet bleiben bzw. erfahrungsgemäß sehr häufig falsch eingeschätzt. Dies wäre dann nicht mehr das Ausbildungssystem, mit dem sich die Unternehmen der Saarwirtschaft unverändert identifizieren könnten. 'Deshalb wollen wir eine derartige Entwicklung verhindert wissen. Wir möchten beweisen, daß nicht nur der Wirtschaft, sondern unserer Gesellschaft insgesamt mit dem bisherigen Ausbildungssystem entschieden besser gedient ist.'

Die Lehrstellenaktion der IHK habe zum 22. August 1997 insgesamt 456 zusätzliche Ausbildungsplätze hervorgebracht. Davon könnten 355 Plätze, für die bei der Kammer bereits ein entsprechender Berufsausbildungsvertrag eingetragen sei, als tatsächlich besetzte zusätzliche Lehrstellen gewertet werden.

Dieses Zwischenergebnis bestärke die Kammer in ihrer Zielsetzung, bis zum Ende des Jahres 1997 insgesamt 4.000 neue Berufsausbildungsverträge in ihrem Zuständigkeitsbereich zu erreichen, unverändert festzuhalten. Als außerordentlich erfolgreich habe sich der Einsatz der sogenannten Lehrstellenlotsen erwiesen. Die ehrenamtlichen 'Lehrstellenwerber' - ehemalige und aktive Führungskräfte der Saarwirtschaft und mit der Ausbildung befaßte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter saarländischer Unternehmen - hätten aufgrund eigener Erfahrungen auf dem Gebiet der betrieblichen Aus- und Weiterbildung und gleichzeitiger Einsichtsfähigkeit in unbestreitbare betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten hervorragende Überzeugungsarbeit geleistet. Ihnen gelte der besondere Dank der Industrie- und Handelskammer. In diesen Dank seien auch in ganz besonderem Maße diejenigen Betriebe mit einzuschließen, die sich bereit erklärt haben, zusätzliche Ausbildungsanstrengungen zu unternehmen. Das jetzt vorliegende Zwischenergebnis der Bemühungen belege eindrucksvoll, daß sich die Saarwirtschaft ihrer Verantwortung auf dem Gebiet der Ausbildung des beruflichen Nachwuchses sehr wohl bewußt sei, auch wenn dies in der mitunter unsachlich geführten öffentlichen Diskussion häufig in Frage gestellt werde.