IHK: Mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr
Dr. Weber: Viele Lehrstellen sind noch frei
03.08.2005
„Für die Jugendlichen, die bisher noch keine Lehrstelle gefunden haben, sind die Chancen auf eine Ausbildung weiterhin gut“, so Dr. Weber. „Zahlreiche Unternehmen beginnen erst nach den Sommerferien mit der Ausbildung. Viele Lehrstellen werden deshalb erst in den nächsten Tagen besetzt“. Es seien noch viele interessante Stellen im Angebot. Allein in der IHK-Ausbildungsplatzbörse fänden sich noch mehr als 250 offene Lehrstellen in rund 40 Berufen, die sofort zu besetzen seien. „ Wir werden unser Versprechen halten,“ so Dr. Weber, „jedem Jugendlichen, der ausbildungswillig und –fähig ist, bis Ende des Jahres eine Chance auf Ausbildung anzubieten.“
4.000 Betriebsbesuche
Die IHK engagiert sich in diesem Jahr mit besonders viel Zeit und Einsatz dafür, Unternehmen für die Ausbildung zu gewinnen, die bisher nicht ausbilden. „Bis jetzt haben wir schon knapp 3.000 Betriebe besucht und dort in persönlichen Gesprächen für mehr Ausbildung geworben“ so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. „Auf diese Weise konnten wir bereits mehr als 200 Unternehmen dafür gewinnen, erstmals oder nach längerer Pause wieder einen oder mehrere Ausbildungsplätze anzubieten. Bis Ende September werden weitere 1.000 Betriebsbesuche folgen.“
Höhere Flexibilität bei Lehrlingsvergütungen
Eine höhere Flexibilität bei den Lehrlingsvergütungen und eine effizientere Ausbildungsgestaltung könnten nach Ansicht der IHK wirksam dazu beitragen, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe weiter zu erhöhen. „Bei unseren Besuchen,“ so Giersch „wird neben dem Wust an gesetzlichen Vorschriften häufig die relativ hohe Ausbildungsvergütung als Hemmnis genannt – vor allem von Unternehmen, die sich in einer schwierigen Wirtschafts- und Ertragslage befinden.“ Die Tarifparteien seien gefordert, den tarifrechtlichen Rahmen so zu ändern, dass ein hinreichendes Maß an Flexibilität und Differenzierung erreicht werde. „Viele Unternehmen“, so Giersch, „wären dann wohl bereit und in der Lage, zusätzlich auszubilden. Möglich sein müssten etwa betriebliche Bündnisse für Ausbildung nach dem Modell ‚drei für zwei’. Hierbei würde die Vergütung für zwei Ausbildungsplätze auf drei Jugendliche aufgeteilt, wenn ein zusätzlicher Ausbildungsplatz bereitgestellt wird.“
Die Aussage des DGB, dass ein Auszubildender bereits im zweiten Lehrjahr eine vollwertige Kraft im Betrieb sei, kann die IHK nicht nachvollziehen. Giersch: „Diese Aussage ist meilenweit von den betrieblichen Realitäten entfernt. Statt die Lage ständig schlecht zu reden, sollte der DGB konstruktiv dazu beitragen, die Ausbildungschancen der Jugendlichen zu verbessern.“
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