Aktuelles

Kennzahl: 17.3037

IHK Saarland: Fortschritte im Strukturwandel begünstigen das Wirtschaftswachstum an der Saar

19.02.2002

Die erste Schätzung des Wirtschaftswachstums für das vergangene Jahr bestätigt aus Sicht der IHK, dass das Saarland weiter an Wachstums- und Innovationskraft gewonnen hat. Während die Wachstumsrate für Deutschland bei 0,6 Prozent lag, konnte die Saarwirtschaft einen Zuwachs von 1,1 Prozent erzielen. Ausschlaggebend für diese relative Stärke war vor allem die günstige Entwicklung im saarländischen Fahrzeugbau. Zahlreiche Unternehmen dieser Branche lagen mit ihren Produkten, Systemen und Komponenten auch im vergangenen Jahr wieder hervorragend im Markt und konnten sich günstiger entwickeln als die Branche auf Bundesebene. Zu den Stützen des Saarwachstums zählten auch die Stahlindustrie, die Metallindustrie, Gießereien und im Dienstleistungsbereich vor allem die Informations- und Kommunikationsbranche.

Nimmt man die Entwicklung für die vergangenen fünf Jahre zusammen, so errechnet sich für das Saarland nur noch ein relativ geringer Rückstand (Saar: 8,1 Prozent, Bund: 9 Prozent). Die Entwicklung im Zeitverlauf deutet darauf hin, dass sich die Phase der relativen Wachstumsschwäche, in der sich das Saarland über weite Strecken der 80er und 90er Jahre befand (Zwei-Drittel-Wachstum), allmählich dem Ende zuneigt. Der Übergang in eine Phase der relativen Stärke ist indes noch nicht geschafft. Das Saarland wird nur dann Aufsteigerland werden, wenn die Landesregierung ihre Politik der Standortaufwertung konsequent fortführt. Unverzichtbare Elemente einer solchen Politik müssen sein: die Fortsetzung des Programms zur Absenkung der Gewerbesteuerhebesätze, grundlegende Strukturreformen im Bereich der Entsorgung, die Fortführung der Qualitätsoffensive im Bildungsbereich, Maßnahmen zum weiteren Abbau der saarspezifischen Standortnachteile sowie eine offensive Wirtschaftsförderung in den Bereichen Außenwirtschaft, Ansiedlungen, Existenzgründungen und Innovationen.