IHK Saarland: Nicht auf den Lorbeeren ausruhen
Das Saarland hat in den vergangenen drei Jahren merklich
aufgeholt.
31.07.2003
Die Statistik – so die IHK – spricht eine eindeutige Sprache. So sei das Bruttoinlandsprodukt an der Saar zwischen 2000 und 2002 um 1,8 Prozent gewachsen, während es im Bundesschnitt lediglich um 0,8 Prozent anstieg. Gleichzeitig entstanden hierzulande 2.200 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse, im Bund gingen dagegen rund 300.000 Arbeitsplätze verloren. Die Arbeitslosenquote war Ende letzten Jahres rund einen Prozentpunkt geringer als im Bund; nur Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz hatten eine niedrigere Quote als das Saarland. Schließlich gab es deutlich mehr Ausbildungsplätze und erheblich weniger Insolvenzen als anderswo.
Dass sich unsere Wirtschaft in den zurückliegenden Jahren relativ günstig entwickelt hat, ist laut IHK vor allem der Saarindustrie gutzuschreiben. Sie hat sich in wichtigen Kernbereichen besser geschlagen als im Bund. Die IHK nennt in diesem Zusammenhang vor allem den Fahrzeugbau, die Automatisierungstechnik und die Stahlindustrie. Viele Unternehmen liegen mit ihren Produkten relativ gut im Markt. Beigetragen zur relativen Stärke des Saarlandes hätten aber auch einige Dienstleistungsbereiche wie etwa die Versicherungswirtschaft, die unternehmensnahen Dienstleister und einige Hightech-Bereiche.
Auch die Politik hat ihren Anteil daran. Sie hat das Wirtschaftklima verbessert und den Standort durch wirtschaftsfreundliche Reformen, wie etwa die Senkung der Gewerbesteuerlast, aufgewertet. Bei aller Freude über die Anerkennung von außen gebe es allerdings keinen Anlass, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Nach den bisher vorliegenden Zahlen für die ersten Monate des Jahres sei es keineswegs ausgemacht, dass das Saarland seinen Weg auf der Überholspur ungebremst fortsetzen könne. Deshalb dürfe die Landesregierung in ihrem Reformeifer nicht nachlassen. Konkret erwartet die Wirtschaft, dass
- die Gewerbesteuerhebesätze weiter gesenkt werden,
- die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden eingeschränkt, also das Kommunale Selbstverwaltungsgesetz novelliert wird,
- der Weiterbildungsurlaub abgeschafft und
- die Qualitätsoffensive in der Bildungspolitik forciert wird.