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IHK: Weiterhin volles Engagement für die berufliche Ausbildung

IHK-Aktionsprogramm „5 + 5“ setzt neue Akzente

31.03.2004

Die IHK Saarland hält an ihrem Ziel fest, auch in schwierigen Zeiten jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen eine Lehrstelle anbieten zu können. „Um auch im laufenden Jahr wieder den Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu erreichen, starten wir jetzt unser „ IHK-Aktionsprogramm 5+5“, so IHK-Vizepräsident Klaus Heller. „ Die erste Fünf steht für die Elemente einer Kampagne, die alle deutschen IHKs in diesem Jahr gemeinsam durchführen, die zweite Fünf für ein Bündel von zusätzlichen Maßnahmen, die wir uns ergänzend im Saarland vorgenommen haben“. Dazu gehöre ein intensives Marketing für die duale Ausbildung, die gezielte Ansprache (noch) nicht ausbildender Betriebe, die besondere Unterstützung von jungen, erstmals ausbildenden Unternehmen sowie das Werben für eine berufliche Ausbildung bei ausländischen Unternehmen.

Eine besondere Rolle komme wiederum den vielen ehrenamtlichen Lehrstellenlotsen und -paten, die bereits im letzten Jahr wesentlich zum guten Ergebnis beigetragen haben. Sie unterstützten die erfolgreiche Initiative „Mehr Ausbildungsplätze in den Landkreisen“, die gemeinsam mit dem Medienpartner Saarbrücker Zeitung durchgeführt werde. Fortgesetzt werde auch die bewährte „Allianz für mehr Ausbildung“, die bereits überregionale Beachtung gefunden habe. Diese Allianz sei auch Träger der für Ende des Ausbildungsjahres geplanten Endspurtbörsen. Das gemeinsame Ziel, die Ausbildungssituation im Saarland zu verbessern, verbinde dabei alle wichtigen Akteure im Land.

Erfolg durch Bündelung der Kräfte
„Auch in 2004“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch, „brauchen wir wieder das volle Engagement aller Partner und die Bündelung aller Kräfte, um im Saarland erneut einen Ausgleich am Ausbildungsmarkt schaffen zu können. Denn das Umfeld bleibt schwierig.“ Die Zahl der Insolvenzen liege auf Rekordniveau. Der Kostendruck bei den Unternehmen sei äußerst hoch. Konsumenten und Investoren seien nach wie vor verunsichert.

„Dennoch“, so Volker Giersch, „sind wir zuversichtlich. Denn im vergangenen Jahr war die Ausgangssituation ähnlich schwierig. Trotzdem haben wir ein im Vergleich zu anderen Regionen hervorragendes Ergebnis erreicht: Durch die gemeinsamen Anstrengungen konnte die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum Jahresende landesweit um 1,8 Prozent, im IHK-Bereich sogar um rund fünf Prozent gesteigert werden. Dieses Ergebnis macht uns Mut.“

Ausbildungsplatzabgabe gefährdet das Ziel
Die große Gefahr liege in der drohenden Ausbildungsplatzabgabe, so der IHK-Hauptgeschäftsführer; sie wirke sich schon jetzt spürbar negativ auf die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aus. Für den Fall einer Umsetzung sieht die IHK weitreichende Gefahren: Eine Ausbildungsplatzabgabe würde die Unternehmen aus ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung entlassen. Zur Umsetzung des Vorhabens müsste ein bürokratisches Monstrum aufgebaut werden, das einen beträchtlichen Teil des Mittelaufkommens verschlingen würde. Überdies ließen sich regionale Probleme nicht mit einer zentralen Organisation lösen. Die Abgabe wäre zudem ungerecht: Auch Unternehmen, die ausbilden wollten, aber keine geeigneten Bewerber finden, müssten zahlen. Im Ergebnis führe die Abgabe zu einer weiteren Verteuerung von Arbeit und gefährde damit Arbeitsplätze. Schließlich sei die Gefahr groß, dass die Einführung der Abgabe das duale System schleichend aushöhle und die Ausbildung dann am Bedarf der Wirtschaft vorbeilaufe. Insgesamt sei das Vorhaben ein fatales Signal in Richtung inländischer und ausländischer Investoren: Es signalisiere, dass Deutschland auf staatliche Interventionen statt auf Markt und Wettbewerb setze. “Wir sollten unserem Land eine weitere peinliche Panne ersparen und das Projekt ‚ Ausbildungsplatzabgabe’ schnellstmöglich begraben“, so Klaus Heller. „Stattdessen brauchen wir eine beschäftigungsorientierte Wirtschafts-, Steuer- und Tarifpolitik. Dann löst sich das Problem ganz von selbst.“

Weitere Informationen:
Peter Nagel
(06 81) 95 20–7 00