IHK erweitert Angebot für Gründer
Starker Zuwachs bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit
29.06.2005
Im Jahr 2004 konnte ein kontinuierlicher Anstieg an Existenzgründungen in Bund und Land festgestellt werden. „Die Zahl der Unternehmen - zumindest im IHK-Bereich - hat einen sehr positiven Trend erfahren. Zur Zeit gehören unserer IHK mehr als 45.500 Betriebe an. Das sind rund 11 Prozent mehr als im Jahr 2000,' so Dr. Häring. Das Gros der Neuzugänge sind Gründungen als „Ich-AG“ und sogenannte „Ü-Geld“-Fälle. Zum Jahrewechsel war geradezu eine Welle von Gründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus zu beobachten: Allein von November 2004 bis Januar 2005 ersuchten fast 120 arbeitslose Gründungsinteressierte die IHK nach Stellungnahmen zu Ich-AG- oder Überbrückungsgeld-Konzepten. Diese Gründungswelle ebbte zu Jahresbeginn zwar etwas ab. Doch ist der Zustrom an Gründungsinteressierten nach wie vor groß.
Gründungskonzepte häufig mit Schwächen
Auffällig viele arbeitslose Gründungsinteressierte machen sich nur vage Vorstellungen von der unternehmerischen Selbstständigkeit. Dies zeigt sich bei den eingereichten Business-Plänen. Besonders bei Ich-AG-Gründern sei die Qualität der eingereichten Konzepte häufig schlecht, so die IHK. Besser seien in der Regel die Geschäftspläne von Gründern, die sich mit Hilfe von Überbrückungsgeld selbstständig machen. Dennoch: Nach Einschätzung der IHK dürfte nach Auslaufen der Förderung nicht einmal die Hälfte der „Ich-AGs“ und „Ü-Geld-Gründer“ fortbestehen. 'Wir wollen möglichst viele Gründer so fit machen, dass sie ohne staatliche Unterstützung am Markt überleben können', so Dr. Häring. „Wir werden deshalb unser Informations-, Beratungs- und Vermittlungsangebot weiter ausbauen und unseren Schwerpunkt neben der Gründungsunterstützung auf die Existenzsicherung legen.“ Die Vermittlung betriebswirtschaftlicher Grundlagen an Gründer helfe auch, diese von einem aggressiven Preiswettbewerb abzuhalten, den sie am Ende selbst nicht gewinnen könnten – der aber manches bestehende Unternehmen die Existenz koste.
Erweitertes Veranstaltungs- und Schulungskonzept für Gründer
Bereits seit zwei Jahren vermittelt die IHK Gründern und jungen Unternehmen das für die Führung eines Unternehmens notwendige Rüstzeug in der Veranstaltungsreihe „Fit für...“. Das Themenspektrum reicht vom Aufbau eines aussagefähigen Rechnungswesens über Personalführung und Organisation bis hin zu Fragen des Steuerrechts und des Marketings. „Es zeigt sich immer wieder,“ so Dr. Häring, „dass junge Unternehmen scheitern, weil ihnen Management-Know-how fehlt.“ Deshalb vermittelt unsere IHK in Zusammenarbeit mit der Zentrale für Produktivität und Technologie e.V. (ZPT) in Seminaren beispielsweise kaufmännisches Basiswissen. „Wir wissen natürlich, dass man in Seminaren nur einen kleinen Bruchteil des nötigen Wissens vermitteln kann, aber wir wollen die Teilnehmer anregen, ihre Know-how-Lücken in weiteren Schulungen gezielt zu schließen', so Dr. Häring.
Ausbau des Gründungszentrums
Die IHK entwickelte ihr Gründerzentrum Schritt für Schritt in Richtung eines One-stop-shops für neue und junge Unternehmen. 'Wir wollen Gründern in der IHK', so Dr. Häring, 'einen möglichst umfassenden Service anbieten.“ Im Haus der Saarwirtschaft kommen wir mit dem Verbund aus IHK, ZPT, Business Angels und der Saarland Offensive für Gründer (SOG) diesem Ziel bereits sehr nahe. Gerade durch die Einführung der Online-Gründerakte im SOG Netzwerk kann die Betreuung der Gründer wirksam verbessert werden. Auch die Erstellung von Geschäftsplänen mit Hilfe des Online-Gründerzentrums ist eine effiziente Form der Unterstützung.
IHK-Business-Plan-Wettbewerb 1,2,3, GO: Kooperation intensiviert
Mit sehr gutem Erfolg organisiert die IHK den Business-Plan-Wettbewerb 1,2,3 GO. Die Zusammenarbeit mit den saarländischen Business Angels wurde dabei im vergangenen Jahr ebenso verstärkt, wie die Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) an der Universität des Saarlandes. Der Wettbewerb sieht ein intensives Coaching vor, das von der Geschäftsidee über die Erstellung eines ausgereiften Business-Plans bis hin zur eigentlichen Gründung reicht. Dieses Coaching erfolgt im Saarland über das Business-Angels-Netzwerk, dessen Geschäftsführung bei der IHK liegt. „Das gute Abschneiden der saarländischen Projekte bei dem Saar-Lor-Lux-weiten Wettbewerb“, so Dr. Häring, „ist nicht zuletzt auf die Unterstützung durch die IHK zurückzuführen.“
Hier finden Sie eine kurze Übersicht der Leistungen für Existenzgründer im Haus der Saarwirtschaft. (pdf-Datei, 57 KB)
Weitere Informationen:
Dr. Thomas Pitz
(06 81)
95 20 –2 11
Medienkontakt:
Dr. Mathias Hafner
(06 81)
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