IHK zum Saarbahnausbau: Vor Beginn weiterer Projekte Wirtschaftlichkeit prüfen!
10.01.2006
Der Fahrzeugpark der Saarbahn ist bereits mit den derzeit befahrenen Linien und der künftigen Verbindung nach Lebach weitestgehend ausgelastet. Die derzeit viel geforderte Erweiterung Richtung Völklingen würde die Beschaffung neuer Fahrzeuge mit hohen Investitionen und entsprechenden Belastungen des Landeshaushalts notwendig machen. Dabei ist bisher völlig offen, ob diese Strecke überhaupt das notwendige Fahrgastaufkommen erreichen kann, zumal die Verbindung bereits heute mit relativ kurzen Taktzeiten durch die Deutsche Bahn bedient wird. Hier sei die geplante Einführung eines S-Bahn-Taktes durch die weitere Verdichtung der Fahrzeiten bei den RegionalExpress- und RegionalBahn-Zügen deutlich kostengünstiger. Und für eine weitgehend neue Trasse mit neuen Haltepunkten ist nach Auffassung der IHK eine sorgfältige Wirtschaftlichkeitsanalyse erst recht notwendig. „Bei der gegenwärtigen Haushaltslage des Landes müssen alle ausgabewirksamen Vorhaben noch einmal auf den Prüfstand“, so Schneider. „Das gilt auch für die Saarbahn.“
Noch in diesem Jahr bis Riegelsberg
Im Übrigen kommen die Bauarbeiten für die Saarbahntrasse nach Lebach zügig voran. Nach dem Verzicht auf einen Baustopp während der Wintermonate dürften die blauen Züge noch in diesem Jahr ihren Betrieb bis Riegelsberg aufnehmen. Bereits im ersten Halbjahr 2007 könnten die ersten Saarbahnzüge in Lebach einfahren. Damit erhält diese viel befahrene Strecke für den Berufsverkehr schon bald eine erstklassige ÖPNV-Anbindung.
Das Land lässt sich die Saarbahn allerdings auch einiges kosten. Schon heute betragen die jährlichen Betriebskostenzuschüsse aus Regionalisierungsmitteln fast dreieinhalb Millionen Euro jährlich. Nach Aufnahme des Betriebs bis Lebach wird sich der Zuschussbedarf auf rund sechs Millionen Euro erhöhen.
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Andreas Blügel
(06 81)
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