Informationstechnologie im Saarland – Mit Optimismus in die Zukunft
IHK legt Branchenbericht vor
06.04.2004
Informationstechnologien (IT) sind Querschnittstechnologien und wirken als Impulsgeber in alle Branchen: Sie stoßen Innovationen an, die für wirtschaftliches Wachstum sorgen und somit Arbeitsplätze schaffen. In praktisch allen Branchen nutzen die Unternehmen mittlerweile moderne IT zur Abwicklung ihrer geschäftlichen Aktivitäten. Dabei werden unterschiedliche Ziele verfolgt: die Beschleunigung der Geschäftsprozesse, die flexible Anpassung an Kundenwünsche, Qualitätsverbesserungen, die Verringerung von Personal- und Sachkosten oder die Entwicklung von neuen Produkten. Die Bedeutung variiert dabei stark zwischen einzelnen Wirtschaftszweigen. Am weitesten verbreitet sind Computer und Internet bei Finanzdienstleistern sowie unternehmensnahen und technischen Dienstleistungen. Im verarbeitenden Gewerbe, vor allem in der Verbrauchs- und Grundstoffindustrie, sind IT-Anwendungen hingegen von unterdurchschnittlicher Bedeutung.
Die saarländische IT-Branche hat, gemeinsam mit den verwandten Branchen EDV und Telekommunikation, in den letzten Jahren mit dazu beigetragen, dass die wirtschaftliche Umstrukturierung des Saarlands hin zu einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft voran kommt. Daran haben neben den großen etablierten IT-Unternehmen auch zahlreiche Firmenneugründungen - vor allem aus dem Umfeld der saarländischen Hochschulen - mitgewirkt.
Breitgefächertes Angebot
Die Jahre 2002 und 2003 waren Jahre der Konsolidierung, und so manches Unternehmen musste Arbeitsplätze abbauen oder sogar seine Geschäftstätigkeit aufgeben. Derzeit gibt es etwas mehr als 300 Unternehmen mit rund 7.500 Beschäftigten, die Produkte und Dienstleistungen im IT-Umfeld anbieten. Hinsichtlich der Betriebsgröße dominieren deutlich die kleinen und mittleren Unternehmen. Mehr als 40 Prozent beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter, weitere 40 Prozent haben zwischen 11 und 50 Mitarbeiter. Sie sind in zahlreichen Geschäftsfeldern tätig, etwa als Beratungs-, System- oder Softwarehäuser, Softwareentwickler, Online-/Internetdienste oder E-Business-Anbieter.
Die angebotenen Dienstleistungen umfassen die Optimierung von Geschäftsprozessen, die Einführung von Standardsoftware und auch die Entwicklung individueller Lösungen. Auf Consulting entfällt bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes. Neben einem breiten Angebot an branchenübergreifender betriebswirtschaftlicher und technischer Standard-Software, Web-Softwarentwicklung sowie Beratung im gesamten IT-Umfeld gibt es ein breites Spektrum an branchenspezifischen Lösungen. Solche speziellen Angebote werden für zahlreiche Wirtschaftsbereiche entwickelt. Automobil-, Bau- und Chemieindustrie, Maschinen-, Anlagenbau und Logistikbetriebe profitieren ebenso vom saarländischen IT-Know-how wie Versicherungen, Banken, Verwaltungen oder auch Kommunen, die Tourismuswirtschaft, Steuerberater, Ärzte und Juristen. Daneben hat sich in den letzten Jahren unter Nutzung des Know-hows aus den saarländischen Hochschulen eine IT-Szene gebildet, die mit Produkten aus den Bereichen Intelligente Software für das Kommunikations- und Informationsmanagement, Sprachtechnologie, E-Learning, Mobile Lösungen und Dienste, 3D-Computergrafik sowie IT- und Netzsicherheit auf sich aufmerksam macht.
Gute Zukunftsperspektiven
Nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien BITKOM rechnen 70 Prozent der deutschen IT-Unternehmen 2004 mit steigenden Umsätzen in der Branche. Diese positive Entwicklung dürfte sich stabilisierend auf den IT-Arbeitsmarkt auswirken, dem derzeit rund 750.000 Beschäftigte zuzurechnen sind. Nach einem Beschäftigungsabbau in den letzten beiden Jahren in Deutschland wird spätestens für 2005 eine spürbare Belebung erwartet.
Auch im Saarland lässt sich Zuversicht erkennen. In einer Stichproben-Umfrage der Zentrale für Produktivität und Technologie (ZPT) blicken drei Viertel der befragten Unternehmen optimistisch in die Zukunft und erwarten spätestens 2005 eine deutliche Belebung des Auftragseingangs. Positiv bewertet die Branche auch den Standort Saarland, wobei die gute Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter und das attraktive Forschungsumfeld als Haupttrümpfe genannt werden.
Der ausführliche Branchenbericht steht zum Download
bereit.
Weitere Informationen:
Sabine
Betzholz-Schlüter
(06 81)
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