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Innerstädtischer Einzelhandel in Not

Dr. Eddy Donat: Dezentralisierung bedroht Handel und
Innenstädte

07.05.1997

Durch die Umlenkung der Kaufkraftströme in periphere Lagen werde die Lebensfähigkeit der gewachsenen Zentrenhierarchie City-Stadt-Region gefährdet. Die Dezentralisierung führe zu einem sich potenzierenden Bedeutungsverlust der Stadt, sagte Dr. Eddy Donat von der Unternehmensplanung der Karstadt AG in Essen in einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der IHK-Saarland zum Thema 'Handel und Stadtentwicklung' am 7. Mai 1997 in Saarbrücken.

Die vorhandenen Regularien zur Einhaltung der landesplanerischen Ziele der Raumordnung bedürften der Überprüfung und Ergänzung. Die Entwicklungschancen zwischen Stadt und Peripherie hinsichtlich Grundstücksverfügbarkeit und Grundstückspreisen, Verkehrserschließung, Finanzierung von Einstellplätzen, Auflagen zur Baugenehmigung und der damit verbundenen Baukosten hätten sich spürbar zugunsten der Peripherie entwickelt. 'Die Chancen zur Erhaltung der Rolle und Funktion einer Stadt liegen in der Stärkung ihrer ursprünglichen, gewachsenen und neuer Ressourcen. Die Komplexität dieser Aufgabe erfordert dabei immer mehr ein zielgerichtetes Managen statt Verwalten', sagte Dr. Donat. Ansätze in dieser Richtung könnten im Stadt- und Regionalmarketing und im Citymanagement gesehen werden. Hauptakteure dieses Prozesses seien der Einzelhandel und die Stadtverwaltung. 'Die Verbindung von wirtschaftlicher und politischer Kompetenz zu einem einheitlichen und zielgerichteten Handeln erschließt bisher nicht erkannte Reserven.' Durch gemeinsame Arbeit und Strategien erfahre der 'Standort Stadt' eine qualitative Aufwertung. Damit könne der Einsatz von finanziellen Mitteln zur Förderung von Projekten für Stadtentwicklung, Verkehr, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing u.a. koordiniert und gebündelt werden.