Kein Lohndumping im Saarland
IHK: Wir müssen besser
und kostengünstiger werden
08.08.2006
Kein Lohndumping im Saarland
Völlig an der Wirklichkeit vorbei gehe es dagegen, wenn
der Eindruck erweckt werde, im Saarland werde für gleiche Arbeit
weniger bezahlt als anderswo. „Es gibt kein Lohndumping im
Saarland“, so der IHK-Präsident. Dass der statistische
Durchschnittslohn niedriger liege als im Bund, komme von dem
strukturellen Defizit an hochbezahlten Positionen in Management,
Forschung und Entwicklung. Das wisse auch die Arbeitskammer. Im
übrigen hätten die Saar-Arbeitnehmer auch Vorteile: Sie
profitierten von anderthalb zusätzlichen Feiertagen.
Kein Grund für Abstinenz vom Ausbildungspakt
Wenig Verständnis hat der IHK-Präsident dafür, dass sich
die Arbeitnehmerseite weiterhin dem Ausbildungspakt verweigert. „
Wenn es stimmt, dass sich die Betriebsräte vor Ort für mehr
Ausbildungsplätze engagieren, warum engagiert sich ihre
Organisation dann nicht auch in der gemeinsamen Initiative von
Landesregierung,
Arbeitsverwaltung, Wirtschaftskammern und Verbänden?“, so
Dr. Weber. Schließlich seien die Gewerkschaften maßgeblich
verantwortlich für die relativ hohen Ausbildungsvergütungen und
blockierten seit Jahren Ausbildungsgänge mit reduzierten
Theorieanforderungen. “Eine Organisation, die die
Marktbedingungen so entscheidend mitgestaltet, trägt nolens
volens auch ein hohes Maß an Ergebnisverantwortung. Die
Gewerkschaften sollten sich dazu bekennen und entsprechend
handeln.“
Besser und billiger ...
Wer die Zukunft des Standorts Saarland und die
langfristigen Interessen der Arbeitnehmer im Auge habe, müsse
alles daran setzen, nicht nur besser, sondern gleichzeitig
kostengünstiger zu werden. „Dieser Herausforderung müssen sich
unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb jeden Tag
stellen. Die Alternative ‚besser statt billiger’ gibt es nicht
mehr“, so Dr. Weber, „weil andere schon längst billiger und
inzwischen auch immer besser geworden sind. Allein durch den
Aufstieg von China und Indien hat sich die Zahl der
Arbeitskräfte, die für den Weltmarkt produzieren, verdoppelt.
Darauf werden wir uns einstellen müssen – ob wir wollen oder
nicht.“
Pressekontakt:
Dr. Mathias
Hafner
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