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Keine Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Auch Abstand zum Bund unverändert

01.08.2006

Offenbar führte die Rekordhitze des Juli auch am Arbeitsmarkt zur einer Art Hitzelähmung: Weder an der Saar noch im Bund gab es eine erkennbare Bewegung. Unverändert liegen die Arbeitslosenquoten an der Saar und in den westdeutschen Länder bei 10,9 bzw. zehn Prozent. Unverändert blieb deshalb auch der Abstand zum westdeutschen Durchschnitt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland hat im Vorjahresvergleich erneut leicht abgenommen, um 2.200 oder 0,6 Prozent. Dem steht in Westdeutschland ein Zugewinn von rund 40.000 oder 0,2 Prozent gegenüber. Beide Entwicklungen signalisieren, dass das Saarland – nach einer langen und erfolgreichen Aufholperiode – langsam wieder an Boden verliert.

Schaubild: Stagnation am Arbeitsmarkt – Abstand zum Bund unverändert

Die Arbeitslosigkeit älterer Menschen an der Saar ist im Juli erneut gesunken, diesmal sogar deutlich stärker als im Durchschnitt der Bundesrepublik. Auch im Jahresvergleich hat das Saarland hier gegenüber dem Bund noch die Nase vorn: Bei den über 55-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit im Saarland um 9,3, im Bund nur um 4,6 Prozent.

Für die Jugendlichen im Saarland hat sich die Lage im Juli dagegen verschlechtert: Mit plus 14,4 Prozent gegenüber dem Vormonat war der Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe hierzulande fühlbar höher als im Bund mit knapp elf Prozent. Auch im Vorjahresvergleich sind die Zeiten überdurchschnittlicher Performance vorbei. Mit minus sieben Prozent gegenüber Juli 2005 liegt der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit an der Saar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (minus 16,7 Prozent). Im Ergebnis liegt die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen hierzulande nur noch minimal unter dem Durchschnitt der gesamten Bundesrepublik – aber klar über dem der westdeutschen Länder. Offensichtlich sind die Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Personengruppe an der Saar derzeit weitgehend ausgeschöpft. Dabei ist die Lage auf dem saarländischen Ausbildungsmarkt gegenwärtig weitaus weniger angespannt als es die Zahlen der Arbeitsagenturen signalisieren: Ende Juli waren im Bereich der IHK gut vier Prozent mehr Ausbildungsverträge eingetragen als im Vorjahr. Damit liegt das Saarland erneut knapp über dem Bundestrend. Für die Jugendlichen, die bisher noch keine Lehrstelle gefunden haben, sind die Chancen auf eine Ausbildung also weiterhin gut. Allein in der IHK-Ausbildungsplatzbörse finden sich noch mehr als 230 offene Lehrstellen in rund 60 Berufen zur sofortigen Besetzung.

Im Länderranking liegt das Saarland jetzt zusammen mit Schleswig-Holstein auf dem fünften Platz. Der Vorsprung gegenüber dem Bundesdurchschnitt beträgt unverändert 0,9 Punkte.

Schaubild: Saarland im Länder-Ranking zusammen mit Schleswig-Holstein auf Platz fünf

Weitere Informationen:
Hermann Götzinger
(06 81) 95 20-4 00