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Lage am Saar-Arbeitsmarkt weiter verbessert

Abstand zum Bund auf neuem Tiefststand

10.10.2003

Der Druck auf den saarländischen Arbeitsmarkt hat sich im September weiter abgeschwächt. Die Arbeitslosenquote ging gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte zurück – im Vorjahresvergleich ergibt sich aber immer noch eine Zunahme um 0,3 Prozentpunkte. Deutlich gesunken ist die Differenz zum westdeutschen Durchschnitt: Während sie in den letzten Monaten etwa auf dem Niveau des Vorjahres verharrte, erreichte sie jetzt den niedrigsten September-Stand seit fast drei Jahrzehnten.

Schaubild: Lage am Saar-Arbeitsmarkt weiter verbessert – Abstand zu West-Ländern auf neuem Tiefststand

Von einem Ende der Flaute am deutschen Arbeitsmarkt kann nach wie vor keine Rede sein. Die augenscheinlich wieder günstige Entwicklung ist vielmehr maßgeblich auf die neuen arbeitsmarktpolitischen Instrumente – wie etwa Ich-AG und Personal-Service-Agenturen (PSA) – sowie die strengeren Anforderungen der Arbeitsämter an die Arbeitssuchenden – „Fördern und Fordern“ – zurückzuführen. Diese Bereinigung der Statistik um die nicht am Vermittlungserfolg Interessierten kann nicht als Erholung auf dem Arbeitsmarkt gewertet werden. Entscheidend für die relativ gute Position des Saarlandes war das vergleichsweise gute Lehrstellenangebot. Es führte dazu, dass im September die Jugendarbeitslosigkeit deutlich stärker zurück ging als im Bund. Überproportional gesunken ist auch die Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitnehmern – hier schieden viele altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus, schafften die Rückkehr ins Erwerbsleben oder entschieden sich sogar für eine Existenzgründung. Die Zahl der offenen Stellen an der Saar ging im September um 4,3 Prozent zurück. Im Bund (West) war der Rückgang mit 9 Prozent aber erneut deutlich stärker. Insgesamt betrachtet scheint die Arbeitsmarktentwicklung im Saarland also weiter freundlicher als in Westdeutschland zu verlaufen.

Schaubild: Stellenangebot im Saarland deutlich unter Vorjahresniveau ... aber Lücke wird kleiner

Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiter auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern, fast anderthalb Prozentpunkte unter dem gesamtdeutschen Schnitt. Damit konnte das Saarland seinen Platz an der Spitze der „Mittelgruppe“ behaupten, zu denen auch die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hamburg gehören. Nur in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen ist die Arbeitslosigkeit noch niedriger als im Saarland.

Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt

Weitere Informationen:
Hermann Götzinger
(06 81) 95 20-4 00