Aktuelles

Kennzahl: 17.2122

Lokale Bündnisse für Familie

IHK informierte

10.02.2006

Vor zwei Jahren wurde von der damaligen Bundesfamilienministerin Renate Schmidt die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ ins Leben gerufen. Ein solches Bündnis ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aus Wirtschaft, Kommunen, Verbänden und Bürgerinitiativen, die gemeinsam unter anderem das Ziel verfolgen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor Ort zu verbessern – etwa durch die unternehmensübergreifende Organisation der Kinderbetreuung.

Insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel wird diese Initiative inzwischen von zahlreichen Unternehmerpersönlichkeiten in Deutschland unterstützt, so auch von dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Ludwig Georg Braun. Um im Einzelnen über die vielfältigen Chancen zu informieren, die sich gerade für kleine und mittlere Unternehmen durch eine Beteiligung an einem lokalen Bündnis für Familie bieten, hatte die IHK am 9. Februar 2006 zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen. Es diskutierten IHK-Präsident Dr. Richard Weber, Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerin für Inneres, Familie, Frauen und Sport, Dr. Jan Schröder, Leiter des Servicebüros Lokale Bündnisse für Familie, Karla Viebahn-Eisfeld, DePuy Orthopädie GmbH und Nicole Nüttgens von den Wirtschaftsjunioren Saarland e.V. Moderiert wurde die Diskussion von Lothar Warscheid, Wirtschaftsredakteur der Saarbrücker Zeitung. Ministerin Kramp-Karrenbauer unterstrich die Bedeutung der lokalen Bündnisse: 'Lokale Bündnisse für Familie bieten konkret die Möglichkeit vor Ort Probleme zu erkennen und zu lösen. Dies wollen wir fördern. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2009 in jeder saarländischen Kommune ein Lokales Bündnis für Familie zu etablieren. Zusätzlich wollen wir die bislang im Land vorhandenen Strukturen stärker vernetzen und eine Geschäftsstelle zur Unterstützung einrichten.' Bundesweit gibt es mittlerweile mehr als 260 dieser Bündnisse, im Saarland sind es aktuell zehn.

Dass die Umsetzung den Unternehmen zur Zeit noch nicht immer leicht gemacht wird, konnte IHK Präsident Dr. Richard Weber aus eigener Erfahrung berichten. Weber: „Ein großer Teil der Verantwortung für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt bei den Unternehmen. Leider müssen aber Unternehmen, die sich dieser Verantwortung stellen und für ihre Mitarbeiter engagieren wollen, immer wieder feststellen, dass die Regulierungswut in Deutschland auch hiervor nicht Halt macht. Wenn Betriebe entnervt aufgeben, weil ihnen bei der Einrichtung eines Betriebskindergartens unzählige Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, hat man den Kindern in unserem Land einen Bärendienst erwiesen. Wir fordern deshalb die Entbürokratisierung und Deregulierung auch in diesem Bereich.“

Ansprechpartner in der IHK ist Dr. Uwe Rentmeister, (06 81) 95 20-4 30

Medienkontakt:
Dr. Mathias Hafner
(06 81) 95 20-3 00